Ganz im Gegenteil, der Kampf gegen den Ausgleichstreffer wurde mit der erneuten Zwei-Tore-Führung belohnt. Mit dem Eigentor von Lucio, der eine Flanke von Pierre Wome ins eigene Tor lenkte, begann "Phase 3" der Partie: Werder schaukelte die Partie nach Hause. Bayern-Coach Felix Magath dazu: "Die Partie war mit dem Eigentor entschieden. Anschließend kam Werder nicht mehr in Gefahr." Auf den Punkt brachte es der Ex-Bremer Valerien Ismael, der noch durch die Folgen seines Schien- und Wadenbeinbruchs ausfiel, und die Partie für das französische Fernsehen kommentierte. "Nach dem dritten Tor hatten wir keinen Kopf und keine Beine mehr. Bremen hat insgesamt eine überragende Leistung gezeigt, das 3:1 ist verdient." Die Leistung seiner Bayern war für ihn etwas unverständlich. "Vale" ratlos: "Wir wussten doch, was hier los ist. Selbst Barcelona hat das doch gemerkt."
Die Bremer Profis berichteten gern über die triumphale Schlussphase, in der das Publikum oft laut jeden Ballkontakt mitzählte. Per Mertesacker: "Das 3:1 hat uns Sicherheit gegeben. Ich hatte nie das Gefühl, dass die Bayern uns noch gefährlich werden könnten. Es war eine ganz besondere Athmosphäre, die man aber auch schon vor dem Spiel spüren konnte." Diego grinste: "Super, dass wir in dieser Art und Weise gegen die Bayern gewonnen haben und dann auch noch so deutlich." Geschäftsführer Klaus Allofs lobte: "Wir haben den Ball laufen lassen, sind ruhig geblieben und haben dominant gespielt. Wir müssen nicht darüber diskutieren, wer den schöneren, aber heute auch erfolgreicheren Fußball gespielt hat. Für mich gehört beides zusammen: Wir waren die Mannschaft, die von Anfang an nach vorn gespielt hat und den Leuten etwas anbieten wollte." Torsten Frings ergänzte: "Wir hatten die Partie immer im Griff und haben verdient gewonnen."
von Michael Rudolph und Enrico Bach