Schaaf-Coup mit Hunt und Mertesacker

Per Mertesacker feierte gegen Barcelona sein Champions-League-Debüt. Hier sitzt er Samuel Eto`o (links) im Nacken.
Profis
Donnerstag, 28.09.2006 / 00:52 Uhr

Die Spekulationen waren groß vor dem Spiel gegen Barca, die Zahl der Varianten ebenfalls. Allen war klar, dass die Werder-Mannschaft ein neues Gesicht bekommen würde. Und dann waren doch alle überrascht.

Die Spekulationen waren vielfältig vor dem Spiel gegen Barca, die Varianten ebenfalls. Allen war klar, dass die Werder-Mannschaft ein neues Gesicht bekommen würde. Und dann waren doch alle überrascht.

Die Aufstellung wies plötzlich vier neue Namen auf. Mit Miro Kloses Einsatz war gerechnet worden, doch Per Mertesacker in der Abwehrzentrale, Christian Schulz als Linksverteidiger und Aaron Hunt als Partner von Klose hatten wohl die Wenigsten vorher auf dem Zettel. "Tja", schmunzelte Thomas Schaaf nach dem Spiel, "man kann eben nicht alles vorhersagen. Auch wenn alles beobachtet wird und die Zeitungen viel schreiben."

 

Mit warmem Applaus wurde Per Mertesacker vor seinem Debüt im Weser-Stadion begrüßt. Wie alle Kollegen zeigte er später ein Riesenspiel gegen die Offensivkünstler aus Spanien. "Per hat eine starke Partie gemacht, er hat Ruhe und Ballsicherheit eingebracht", lobte Geschäftsführer Klaus Allofs, während Trainer Schaaf die Vorzüge des Neuzugangs erläuterte: "Per hat ja schon bei der WM bewiesen, dass er seine Aufgaben souverän bewältigen kann, egal wer da kommt. Ich war mir sicher, dass er uns weiterhilft." Dass "Merte" ausgerechnet gegen Barca das erste Mal zum Einsatz kam, war laut Schaaf kein Zufall: "Wir haben uns ja schon lange gefragt: Wann können wir es wagen mit ihm? Und heute war einfach die beste Möglichkeit. Dieses Spiel brachte so viel Aufmerksamkeit mit sich, dass Per genügend abgelenkt war von seiner eigenen Geschichte, er musste sich total auf das Spiel konzentrieren. Das hat wunderbar geklappt."

 

Der so Gelobte sah sich zwar nach seiner Verletzung gut im Zeitplan, wurde von seiner Nominierung aber doch ein wenig überrascht. Mertesacker nach dem Spiel: "Ich habe es heute morgen erfahren. Der Trainer wollte mich aufstellen, hat mit mir gesprochen und ich habe ihm ein leichtes Okay gegeben."

 

Nach dem "besonderen Spiel, das jeder mitmachen möchte" zeigte sich der 1,98-Meter-Hüne zufrieden: "Es ist für mich sehr, sehr gut gelaufen." Stellvertretend für die Mannschaft pflichtete Tim Wiese bei: "Per hat eine gute Leistung gebracht, man kann ihm gratulieren. Wir sind froh, ihn zu haben."

 

Froh waren alle Grün-Weißen auch über die Vorstellung von Aaron Hunt. Zum Beispiel Klaus Allofs: "Aaron hat seine Sache hervorragend gemacht. Er war sehr mutig und hat seine Schnelligkeit ausgespielt. Man konnte auf dem Feld beobachten, was der Trainer schon zuvor im Training gesehen hatte." Die Trainingseindrücke waren auch Schaafs erstes Argument für den Einsatz des 20-Jährigen: "Aaron war schon zuletzt sehr nah dran an der Startelf. Er hat im Training immer wieder nachgelegt und etwas angeboten. Und heute war es das richtige Spiel für ihn. Er ist ja ein frecher Hund."

 

Zufrieden mit seinem Partner war auch Miroslav Klose: "Es hat gut funktioniert mit Aaron. Wir haben schon öfter im Training gemeinsam gespielt. Es war schon sehr harmonisch." Ähnlich wie Per Mertesacker war Hunt nicht davon ausgegangen, von Beginn an zum Einsatz zu kommen: "Ich war überrascht, dass mir der Trainer sein Vertrauen gegeben hat. Nun hoffe ich, dass ich am Samstag wieder spielen kann."

 

So nahm Thomas Schaaf also nicht nur stolz einen hochverdienten Punkt mit aus dem Spiel. Sein Poker mit den Varianten brachte ihm auch eine wichtige Erkenntnis: "Wie die Mannschaft auf Veränderungen reagiert – das ist gut, das gefällt mir."

 

Von Enrico Bach, Michael Rudolph und Ole Schlabers

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