Ein Punkt und ein großer Schritt nach vorn

Wehende Mähnen im Nordderby: Torsten Frings im Zweikampf mit HSV-Neuzugang Juan Pablo Sorin.
Profis
Samstag, 23.09.2006 / 21:25 Uhr

Die intensive Arbeit in den vergangenen Tagen hatte sich ausgezahlt. Werder zeigte am Samstag beim Nordderby gegen den HSV wieder ein anderes Gesicht als noch eine Woche zuvor gegen den VfB Stuttgart. "Wir sind nicht höchstzufrieden, hatten am Ende gegen zehn Mann sogar noch die Hoffnung auf einen Sieg, aber es war eine wichtige Steigerung zu sehen. Das war ein ganz wichtiges Spiel. Wir durften hier auf keinen Fall verlieren, und das haben wir geschafft", zeigte Geschäftsführer Klaus Allofs eine gewisse Erleichterung.

 

Allofs sah vor allem große Verbesserungen im Teamgeist: "Darüber wurde in den letzten Tagen intern intensiv gesprochen. Heute konnte man viele Kleinigkeiten sehen, die zuletzt fehlten. Da wurde auch mal abgeklatscht, aufgemuntert und es gab nach einer guten Aktion auch mal Bestätigung. Das ist doch besser, als wenn man nach einem Fehler immer nur angemacht wird." Allofs weiter: "Vielleicht war es gar nicht so schlecht, dass die Medien diesen Punkt übertrieben dargestellt haben, so musste sich jeder damit beschäftigen. Aber es war nie so, dass es Cliquen-Bildung oder ernste Probleme zwischen Frings und Diego gegeben hat."

 

Auch Thomas Schaaf honorierte den Auftritt seines Teams: "Es war nicht die ganz hohe spielerische Kunst, aber viele Dinge liefen besser. Wir sind lange Wege gegangen und haben den Mitspieler besser gesucht. Ich habe eine Mannschaft mit vollem Einsatz über 90 Minuten gesehen, gegen Stuttgart waren es nur 30. Deswegen bin ich mit diesem 1:1 heute mal zufrieden."

 

Vor allem nach der Führung durch Tim Borowski war die Freude auf der Werder-Bank groß. Schaaf: "Wir freuen uns natürlich für jeden der trifft, aber Tim hatte zuvor ein paar Aktionen, die nicht so gut klappten und hat es dennoch weiter versucht." Die Befreiung nach dem Treffer schrie der Nationalspieler auch entsprechend heraus: "Mit diesem Tor ist viel von mir abgefallen. In den letzten Spielen war ich nicht gut, das gebe ich zu. Wir hatten sehr viel Druck von außen und haben ihm standgehalten. Die Mannschaft hat heute stark gekämpft und füreinander gearbeitet, genau das Gegenteil hatte man uns ja vorgeworfen", so Borowski.

 

Torsten Frings sah ebenfalls Positives: "Wir haben uns einige Chancen erarbeitet und nach dem Führungstreffer sogar die Riesenmöglichkeit durch Hugo (Almeida) zum 2:0, dann wäre die Partie entschieden gewesen. Insgesamt war es eine Steigerung in Sachen Kampfbereitschaft und Leidenschaft." Diego sieht sogar eine stetige Aufwärtsentwicklung: "Gegen Chelsea waren wir stark, gegen Stuttgart konnten wir es leider nur in der Anfangsphase zeigen und heute war es wieder gut. Wir finden langsam zusammen."

 

Die beiden deutschen Nationalspieler blieben jedoch auch selbstkritisch: "Spielerisch haben wir das Optimum heute nicht erreicht. Wir waren noch zu hektisch am Ball, hatten viele leichte Ballverluste", stellte Borowski fest. Auch Torsten Frings sah es so: "Wir hatten sicher noch Abstimmungsprobleme, aber die werden wir noch abstellen. Ärgerlich ist natürlich der Ausgleich nach einer Standardsituation. Aber so etwas kann immer passieren." Vor allem vor dem Gegentreffer offenbarten die Grün-Weißen ihre Schwierigkeiten. Verteidiger Petri Pasanen: "Wir hatten eine klare Zuteilung, wir wissen genau dass Reinhardt kopfballstark ist. Wir hätten besser auf ihn aufpassen müssen."

 

Das Tor des HSV-Innenverteidigers ließ dagegen dessen Trainer Thomas Doll jubeln, der hatte bis zu diesem Treffer schon einige schlechte Erinnerungen im Kopf: "Als die Bremer hier schon wieder trafen, obwohl wir die besseren Chancen hatten, musste ich an das Spiel im Mai denken. Wir hatten vor allem in der ersten Halbzeit viele klare Tormöglichkeiten. Schade, dass sich mein Team nicht für seine Arbeit belohnt hat."

 

von Michael Rudolph und Ole Schlabers

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