Allofs klare Worte: "Keine Steigerung zum Pokal-Aus"

Fand gegen Stuttgart nicht zu seinem Spiel: Hugo Almeida.
Profis
Samstag, 16.09.2006 / 19:45 Uhr

Vor 32 Jahren hat Werder im heimischen Weser-Stadion zuletzt einen 2:0-Vorsprung aus der Hand gegeben. 3:6 verloren die Grün-Weißen am 12.10.1974 am Ende gegen Kickers Offenbach (12.10.1974). Die letzte Auswärtsniederlage nach einer 2:0-Führung ist 14 Jahre (26.08.1992) her. Im Wildparkstadion unterlagen sie dem Karlsruher SC mit 2:5.

 

Die Leistung, die diesen ärgerlichen Spielverlauf förderte, konnte man in den vergangenen Wochen schon öfter beobachten. "Wir haben an unsere bisherigen Auftritte angeknüpft, die waren ja auch schon alles andere als berauschend", gab Werder-Kapitän Frank Baumann nach dem Spiel zu Protokoll. Geschäftsführer Klaus Allofs stimmte zu: "Viele haben gedacht, dass wir schon weiter sind. Der Sieg im Ligapokal, zwei glückliche Siege zum Saisonstart und alle wurden schon gefeiert. Aber ich erinnere, dass wir immer gewarnt haben, dass sich die Mannschaft erst finden muss, dass noch nicht alles funktionieren kann. Leider hatten wir Recht."

 

Doch Genugtuung spürte der Werderaner nicht. Er machte deutlich, dass er sich lieber getäuscht hätte. Kein Wunder, dass er anschließend ein paar ganz klare Worte fand: "Uns erwartet jede Menge Arbeit. Da ist beispielsweise der körperliche Aspekt. Ich bleibe dabei, dass unsere WM-Fahrer noch nicht fit sind, auch wenn sie teilweise etwas anderes behaupten." Allofs forderte sie indirekt auf, sich wieder mehr auf den Bundesliga-Alltag einzustellen: "Keiner darf sich auf den Lorbeeren, die bei der WM errungen wurden, ausruhen. Man sieht doch, dass alle Mannschaften und Gegenspieler jetzt erst recht heiß auf Werder und die Nationalspieler sind. Wenn das noch jemand nicht bemerkt hat, dann sollte das heute der letzte Weckruf gewesen sein."

 

Allofs machte aber auch klar, dass er nicht einzelne Sündenböcke sucht, sondern dem kompletten Team eine schlechte Leistung bescheinigt: "Wir waren heute ein ganzes Stück weg von unseren Ansprüchen. Das war keine Steigerung im Vergleich zum Pokal-Aus gegen Pirmasens."

 

Neben den körperlichen Defiziten sieht der ehemalige Werder-Profi vor allem im gemeinsamen Auftritt Ausbaumöglichkeiten: "Gegen den HSV müssen wir wieder als Team auftreten. Jeder muss sich fragen, wie er sich mehr für das ganze Team einbringen kann. Es muss wieder mehr Bereitschaft da sein, dem anderen zu helfen oder dem Ballführenden mehr Anspielmöglichkeiten zu bieten." Als Beispiel fügte er die Auftritte von Diego an, der vor der Partie als "Spieler des Monats August" geehrt wurde: "Er konnte in den ersten beiden Spielen so zur Geltung kommen, weil die gesamte Mannschaft gut gespielt hat. Ausnehmen will ich ihn aber auch nicht von der Kritik. Er muss in einigen Situationen cleverer, geschickter, einfacher und schneller spielen."

 

Dass für Allofs mehr Teamgeist nicht unbedingt Harmonie pur bedeutet, unterstrich er mit seiner Bewertung des Disputs zwischen Torsten Frings und Diego nach dem entscheidenden Stuttgarter Treffer: "In dieser Szene sind wir in Ballbesitz und Diego entscheidet sich für den Abschluss. Wenn er trifft ist er der König. Aber er wurde abgeblockt und daraus entwickelte sich der Gegentreffer. Also, wenn es nach so einer Szene nicht auf dem Platz kracht, dann hätten wir eine tote Mannschaft."

 

von Michael Rudolph

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