Allofs machte aber auch klar, dass er nicht einzelne Sündenböcke sucht, sondern dem kompletten Team eine schlechte Leistung bescheinigt: "Wir waren heute ein ganzes Stück weg von unseren Ansprüchen. Das war keine Steigerung im Vergleich zum Pokal-Aus gegen Pirmasens."
Neben den körperlichen Defiziten sieht der ehemalige Werder-Profi vor allem im gemeinsamen Auftritt Ausbaumöglichkeiten: "Gegen den HSV müssen wir wieder als Team auftreten. Jeder muss sich fragen, wie er sich mehr für das ganze Team einbringen kann. Es muss wieder mehr Bereitschaft da sein, dem anderen zu helfen oder dem Ballführenden mehr Anspielmöglichkeiten zu bieten." Als Beispiel fügte er die Auftritte von Diego an, der vor der Partie als "Spieler des Monats August" geehrt wurde: "Er konnte in den ersten beiden Spielen so zur Geltung kommen, weil die gesamte Mannschaft gut gespielt hat. Ausnehmen will ich ihn aber auch nicht von der Kritik. Er muss in einigen Situationen cleverer, geschickter, einfacher und schneller spielen."
Dass für Allofs mehr Teamgeist nicht unbedingt Harmonie pur bedeutet, unterstrich er mit seiner Bewertung des Disputs zwischen Torsten Frings und Diego nach dem entscheidenden Stuttgarter Treffer: "In dieser Szene sind wir in Ballbesitz und Diego entscheidet sich für den Abschluss. Wenn er trifft ist er der König. Aber er wurde abgeblockt und daraus entwickelte sich der Gegentreffer. Also, wenn es nach so einer Szene nicht auf dem Platz kracht, dann hätten wir eine tote Mannschaft."
von Michael Rudolph