Erwartete Steigerung: Die Überraschung war drin

Miroslav Klose hatte erneut starke Szenen im Spiel ...
Profis
Mittwoch, 13.09.2006 / 04:07 Uhr

In der 65. Minute war die Überraschung zum Greifen nahe, aber der Ball, der gerade den Kopf von Miroslav Klose verlassen hatte und unter den Augen von über 3.000 unglaublich enthusiastischen Werder-Fans begleitet ...

In der 65. Minute war die Überraschung zum Greifen nahe, aber der Ball, der gerade den Kopf von Miroslav Klose verlassen hatte und unter den Augen von über 3.000 unglaublich enthusiastischen Werder-Fans begleitet über den bereits geschlagenen Chelsea-Keeper Petr Cech flog, klatschte nur an die Latte. Statt des möglichen Ausgleichstreffers in Werders stärkster Phase, fiel nur Minuten später das 2:0 für die Hausherren. "Das war der Knackpunkt des Spiels. Wir waren vorher so dicht dran. Hier war absolut mehr drin. Wir haben uns nicht für unsere Leistung belohnt", gab Nationalspieler Tim Borowski anschließend zu Protokoll und ärgerte sich noch richtig. "Spätestens in der zweiten Halbzeit standen die doch richtig unter Druck. Wir hatten zwei, drei Möglichkeiten, einen Treffer zu erzielen. Das Tempo war immer hoch, aber wir haben noch einen drauf gesetzt", so der aktuelle WM-Dritte. Geschäftsführer Klaus Allofs beschrieb es so: "Wenn Miro in dieser Szene der Ausgleich gelingt, dann wäre Chelsea richtig nervös geworden und wir hätten noch mehr Selbstvertrauen bekommen. Wir hatten sowieso schon für eine Auswärts-Mannschaft in Chelsea sehr viel Ballbesitz."

 

Werders Mittelfeldspieler Diego konnte die Niederlage auch noch nicht so richtig fassen. "Fußball ist nicht gerecht. Wenn es das gäbe, hätte für uns ein Unentschieden herausspringen müssen."

 

Wie knapp die Grün-Weißen an der Überraschung, ein Punktgewinn bei der Weltauswahl der "Blauen", dran waren, dokumentierte auch Cheftrainer Thomas Schaaf. "Wir hatten in beiden Hälften richtig starke Phasen. Wir haben vielleicht etwas nervös begonnen, waren aber vor jedem der beiden Treffer richtig drin im Spiel, haben unsere Akzente gesetzt und fühlten uns immer wohler. In der zweiten Hälfte haben wir gleich richtig losgelegt." Ingesamt stellte der Bremer Coach gute Noten aus: "Nach den Erfahrungen aus den vergangenen Spielen hat das Team den richtigen Weg eingeschlagen."

 

 

Auch Klaus Allofs, der nach der Partie gegen Pirmasens deutliche Krtitik geäußert hatte, zeigte sich angetan von der Reaktion des Teams. "Das war nicht nur eine Steigerung gegenüber der Spiele in Pirmasens oder Schalke, sondern auch besser als die Auftritte gegen Bayer Leverkusen oder Hannover."

 

Lob gab es sogar von Gegenspieler Michael Ballack. "Die Bremer hatten richtig starke 20 Minuten im zweiten Durchgang. Da ist passiert, was wir eigentlich verhindern wollten, wir haben sie spielen lassen. Da haben wir zu wenig getan. Miro hatte zwei Riesen-Chancen."

 

Doch ihre Möglichkeiten haben nur die Londoner genutzt. Von einer Talfahrt nach der dritten Niederlage im dritten Wettbewerb in Folge will bei Werder niemand etwas wissen. Tim Borowski schüttelt den Kopf: "Wenn in dieser Mannschaft eine Krise bevorstünde, dann hätte uns Chelsea hier richtig auseinander genommen, aber davon war nichts zu sehen. Im Gegenteil, wir konnten alle sehen, dass wir gut mithalten konnten und phasenweise besser waren." Und dennoch bleibt Borowski realistisch. Er weiß, dass es auf diesem Niveau die kleinen Ausrutscher sind, die ein Spiel entscheiden: Deswegen sein Seufzer: "Wir waren nah dran, und doch so weit weg."

 

von Michael Rudolph

 

Ihr Browser ist veraltet.
Er wird nicht mehr aktualisiert.
Bitte laden Sie einen dieser aktuellen und kostenlosen Browser herunter.
Chrome Mozilla Firefox Microsoft Edge
Chrome Firefox Edge
Google Chrome
Mozilla Firefox
MS Edge
Warum benötige ich einen aktuellen Browser?
Sicherheit
Neuere Browser schützen besser vor Viren, Betrug, Datendiebstahl und anderen Bedrohungen Ihrer Privatsphäre und Sicherheit. Aktuelle Browser schließen Sicherheitslücken, durch die Angreifer in Ihren Computer gelangen können.
Neue Technologien
Die auf modernen Webseiten eingesetzten Techniken werden durch aktuelle Browser besser unterstützt. So erhöht sich die Funktionalität, und die Darstellung wird verbessert. Mit neuen Funktionen und Erweiterungen werden Sie schneller und einfacher im Internet surfen können.