Marschroute: Heimsiege im Werder-Tollhaus sind Pflicht

Das Stadion war schon leer, aber die Werder-Fans feierten noch lautstark ihr Team: Eine fantastische Stimmung, die Gänsehaut erzeugte.
Profis
Mittwoch, 13.09.2006 / 03:55 Uhr

Was die Werder-Fans im Stadion an der Stamford Bridge ablieferten, hatte mit Champions-League-Vorrunde nichts mehr zu tun. Die Unterstützung war finalreif! Sie war titelwürdig! Über 3.000 grün-weiße Anhänger feierten ihre Mannschaft auf eine Weise, dass sich die stimmungsverwöhnten Mitarbeiter und Security-Angestellten des englischen Meisters die Augen reiben und sich auch noch mal versichern mussten, ob ihre Mannschaft wirklich als Sieger vom Platz gegangen war. Obwohl die sangesfreudigen Bremer Fans auch 25 Minuten nach Spielende komplett im Block standen und damit auch für längere Arbeitszeiten beim Stadion-Personal sorgten, bestand kein Zweifel: Viele Engländer haben sich über diese deutsche Begeisterung gefreut und zeigten das mit einem Lächeln.

 

Die Grün-Weißen Anhänger hielten solange aus, bis sie die von der Niederlage enttäuschte Werder-Mannschaft soweit hatten, dass sie sich vor den Block auf den Rasen setzte und nur wenige Momente später das berühmte "Humba, humba, Humba, täter" mitfeierte. Zuvor war jede Auslauf-Runde der Bremer Profis mit einer Laola von Gäste-Block-Anfang bis Gäste-Block-Ende begleitet worden. Und das war nur die Nachspielzeit einer ununterbrochenen Unterstützung während des gesamten Spiels. "Das ist wohl das Spiegelbild unserer Leistung, die wir heute abgeliefert haben. Ich denke, bei einer klaren 0:2-Niederlage hätte so etwas nicht stattgefunden", kommentierte Tim Borowski das Geschehen nach Spielende.

 

Auf seine Anhänger kann Werder sich verlassen und teilweise sind die Fans auch Bestandteil der Hoffnungen auf das Achtelfinale. Denn von dieser Begeisterung wollen sich die Bremer zu drei Heimsiegen in der Champions-League-Vorrunde tragen lassen. "Die Rechnung in dieser so schweren Gruppe ist ganz einfach. Wenn wir weiterkommen wollen, müssen wir die drei Heimspiele gewinnen und hoffen, dass sich unsere Konkurrenten in den Vergleichen mit dem einen oder anderen Unentschieden die Punkte nehmen", so Klaus Allofs, der nach seiner Rechnung feststellte: "Deswegen kann man sagen, dass hier heute noch nichts kaputt gegangen ist."

 

Auch der 5:0-Sieg des Titelverteidigers im Duell der beiden anderen Vorrunden-Gruppengegner FC Barcelona gegen Levski Sofia beunruhigt den ehemaligen Stürmer nicht. "Dadurch hat sich unserer Situation nicht verbessert, aber auch nicht verschlechtert."

 

Allofs betonte aber auch, dass die Aufgabenstellung richtig eingeschätzt werden sollte. "Wir haben keinen Hehl daraus gemacht, dass Chelsea und Barcelona die beiden haushohen Favoriten sind. Da muss für uns einiges passieren, dass wir in dieser Gruppe weiterkommen. Und dazu gehört auch mal ein Lattenkopfball, der von der Unterkante ins Tor geht."

 

Wie ernst Werder als Konkurrent trotz der Niederlage genommen wird, bewies Chelseas Trainer Jose Mourinho mit seiner Reaktion auf den Sieg. "Das ist ein fantastisches Ergebnis gegen einen direkten Konkurrenten um Platz zwei", bewertete er den Spielausgang.

 

Schon im nächsten Spiel wollen die Grün-Weißen den Lobgesängen Taten folgen lassen. Tim Borowski: "Nach dem Barcelona-Spiel dürfen wir nicht mit null Punkten dastehen." Ronaldinho & Co. werden dann sicher auch die Werder-Verrücktheit der Fans im Weser-Stadion erleben.

 

von Michael Rudolph

 

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