Auf seine Anhänger kann Werder sich verlassen und teilweise sind die Fans auch Bestandteil der Hoffnungen auf das Achtelfinale. Denn von dieser Begeisterung wollen sich die Bremer zu drei Heimsiegen in der Champions-League-Vorrunde tragen lassen. "Die Rechnung in dieser so schweren Gruppe ist ganz einfach. Wenn wir weiterkommen wollen, müssen wir die drei Heimspiele gewinnen und hoffen, dass sich unsere Konkurrenten in den Vergleichen mit dem einen oder anderen Unentschieden die Punkte nehmen", so Klaus Allofs, der nach seiner Rechnung feststellte: "Deswegen kann man sagen, dass hier heute noch nichts kaputt gegangen ist."
Auch der 5:0-Sieg des Titelverteidigers im Duell der beiden anderen Vorrunden-Gruppengegner FC Barcelona gegen Levski Sofia beunruhigt den ehemaligen Stürmer nicht. "Dadurch hat sich unserer Situation nicht verbessert, aber auch nicht verschlechtert."
Allofs betonte aber auch, dass die Aufgabenstellung richtig eingeschätzt werden sollte. "Wir haben keinen Hehl daraus gemacht, dass Chelsea und Barcelona die beiden haushohen Favoriten sind. Da muss für uns einiges passieren, dass wir in dieser Gruppe weiterkommen. Und dazu gehört auch mal ein Lattenkopfball, der von der Unterkante ins Tor geht."
Wie ernst Werder als Konkurrent trotz der Niederlage genommen wird, bewies Chelseas Trainer Jose Mourinho mit seiner Reaktion auf den Sieg. "Das ist ein fantastisches Ergebnis gegen einen direkten Konkurrenten um Platz zwei", bewertete er den Spielausgang.
Schon im nächsten Spiel wollen die Grün-Weißen den Lobgesängen Taten folgen lassen. Tim Borowski: "Nach dem Barcelona-Spiel dürfen wir nicht mit null Punkten dastehen." Ronaldinho & Co. werden dann sicher auch die Werder-Verrücktheit der Fans im Weser-Stadion erleben.
von Michael Rudolph