Mourinho war bemüht, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit darauf zu lenken, wie schwer es sein wird, in dieser Gruppe weiterzukommen. "Über Barcelona müssen wir nicht sprechen. Levski Sofia ist noch sehr unbekannt, hat junge Spieler und einen jungen Trainer. Werder Bremen ist ein deutscher Topclub." An seiner Einschätzung hat auch nicht das Bremer Aus im DFB-Pokal etwas verändert. "Ach, wir wissen doch alle: Pokal ist Pokal, da kann alles passieren. Und gerade vor so einem Auftritt in der Champions League gegen Chelsea ist es schwer, die Konzentration aufzubringen. Aber ich bin sicher, dass die Bremer ihre Konzentration und Motivation, die am Samstag fehlte, morgen umso stärker einbringen werden." Mourinho weiter: "Wir haben keine Angst vor Werder aber ich denke, sie haben auch keine Angst vor uns."
Etwas weniger Respekt zeigte am Montag Chelseas Verteidiger Khalid Boulahrouz, der erst vor wenigen Wochen vom Hamburger SV zu den Engländern gewechselt ist. Er sieht Chelsea als Favoriten: "Bei allem Respekt, aber in der Bundesliga wird deutlich langsamer gespielt als in der Premier League. In Deutschland sind manche Partien wie Schachspiele, viele Gegner warten erst einmal ab. Hier geht es aber bei jedem Spiel für jede Mannschaft ab nach vorne." Dass Boulahrouz erst im Mai mit dem HSV eine sehr schmerzliche Niederlage gegen Bremen einstecken musste, wurmt den Verteidiger nicht mehr: "Morgen geht es nicht um Rache für mich, sondern um drei Punkte. Alles was war, ist Vergangenheit."
Auf die Vergangenheit machte auch Trainer José Mourinho mit einer kuriosen Statistik aufmerksam, die zeigen sollte, wie schwer es Chelsea zuletzt immer in der Königsklasse hatte: "Wir haben mit Chelsea in den letzten Jahren immer den Champions-League-Gewinner in unserer Vorrundengruppe gehabt. Erst war es Porto, dann Liverpool und jetzt Barcelona." Kein Zweifel, nächstes Jahr soll ihnen das nicht passieren. Nächstes Jahr will er den Pokal, wie schon als Trainer mit dem FC Porto, in den Händen halten. Trotz aller Favoriten, trotz der schweren Gruppe mit Werder.
von Michael Rudolph