In Erfurcht wollen die Werderaner aber nicht erstarren. "Es wird schwer eine Qualitätslücke zu finden, aber wenn man ganz genau hinschaut, dann sieht man auch, dass Chelsea nach der WM die Probleme hat, die alle Mannschaften mit vielen Nationalspielern haben. Sie sind noch nicht topfit und noch nicht so eingespielt."
Der Bremer Coach räumt aber ein, dass Werder damit auch zu kämpfen hat: "Das gilt auch für uns und das vielleicht noch ein bisschen stärker als in den Vorjahren. Wir hatten zwar für die Nationalspieler immer nur kurze Vorbereitungsphasen, wie im letzten Jahr nach dem Confederations-Cup, aber wenn sich das über Jahre wiederholt, verstärkt sich der Effekt." Schaaf geht aber dennoch von einer Steigerung seines Teams aus: "Ich bin überzeugt, dass wir die Sicherheit in unserem spiel auch sehr schnell wieder zurückgewinnen können. Dieser Prozess muss nicht lange dauern. Am besten wäre es, wenn der Knoten schon am Dienstagabend platzt", so Schaaf.
Der Bremer Cheftrainer weiter: "Wir haben uns in den vergangenen Jahren international Respekt erarbeitet, das müssen wir aber auch immer wieder bestätigen." Ein Beispiel will sich der Trainer an der Leistung des Premiere-League-Klubs Charlton Athletic nehmen, der am vergangenen Wochenende zwar 1:2 gegen Chelsea verlor, aber den großen Favoriten an den Rand einer Niederlage gebracht hatte. "Sie haben sehr viel richtig gemacht, sogar den Ausgleich erzielt, aber dann reichte eine Unachtsamkeit bei einer Standardsituation für die Entscheidung zu Gunsten des englischen Meisters", so Schaaf, der sich den Spielverlauf am Dienstagabend natürlich ohne solche Unachtsamkeiten wünscht.
von Michael Rudolph