"Ich bin sehr glücklich, wie alles hier läuft. Ich fühle mich auf dem Platz sehr wohl, so dass ich solche Dinge auch mal probieren kann. Solche Aktionen kommen aber immer nur in Frage, wenn sie Sinn machen. Mein Ziel ist es dem Team zu helfen, dass ist mir in den ersten beiden Spielen gelungen", so Diego, der in allen seinen Aussagen nach dem Spiel beharrlich die Leistung des gesamten Teams hervorhob.
Die Haltung des Mittelfeldspielers kam vor allem bei Geschäftsführer Klaus Allofs gut an, der die Diego-Begeisterung auch mit einem weinenden Auge betrachtet: "Dass er nach zwei Spielen schon so hochgejubelt wird, passt mir eigentlich gar nicht. Dafür ist es noch viel zu früh. Außerdem ist es nach so einem Erfolg problematisch, einen Spieler unnötig aus einer starken Gruppe so hervorzuheben." Da der ehemalige Werder-Stürmer sich aber auch nicht als Diego-Euphorie-Verderber bewerten lassen wollte, schickte er ein ganz sachliches Lob hinterher: "Natürlich konnte man auch heute wieder sehen, was er alles drauf hat. Und damit meine ich nicht nur den Fallrückzieher. Er hatte wie bei der Vorarbeit zum zweiten Tor starke Szenen im Spiel Eins-gegen-Eins. Er kann seinen Körper richtig einsetzen und seine Mitspieler." Dass es in diesem Bereich dennoch Verbesserungs-Potenzial gibt, merkte Torschützen-König Miroslav Klose an: "Wenn Diego noch öfter abspielen würde, könnten die anderen noch mehr davon profitieren."
Einen Vorteil hat die Diego-Euphorie allerdings auch aus Sicht von Klaus Allofs. Die Rufe nach Johan Micoud sind fast gänzlich verstummt: "Keiner von uns will Johan und die Erfolge, die er mit uns errungen hat, vergessen. Aber es ist trotzdem schön, dass die neuen Leute, ihre Chance so gut nutzen und wir uns mit dem Thema nicht in anderer Weise beschäftigen müssen." Dann verrät der 49-Jährige: "Auch Johan beobachtet unsere Entwicklung weiter. Er war letzte Woche der Erste, der per SMS zum Sieg in Hannover gratuliert hat."
von Michael Rudolph und Ole Schlabers