Erst "Rückwärtsgang vergessen", dann durchgestartet

Er vollendete den Endspurt mit seinem Heber zum 4:2-Endstand: Daniel Jensen
Profis
Montag, 14.08.2006 / 00:18 Uhr

Fußball-Spannung, Fußball-Spaß und leckere Tore. Werder Bremen bot auch zum Saisonstart wieder drei Dinge auf einmal. Die Grün-Weißen knüpften nahtlos an den aufregenden Stil der letzten zwei Jahre an. Schon nach dem ersten Spieltag kann der Ligapokalsieger die meisten Tore verbuchen und war wie schon gewohnt am Spiel mit den meisten Treffern beteiligt.

 

Werder-Finne Petri Pasanen zuckte nach der Partie gegen Hannover 96 fast entschuldigend mit den Schultern: "Man kann nicht davon ausgehen, dass im ersten Spiel alles klappt. Hinten können wir die Abstimmung noch verbessern. Aber zum Glück lief es ja wie immer. Wir haben vorne vier Tore geschossen. Das reicht! Nach dem 2:2 war ich mir sicher, dass wir noch ein, zwei Tore erzielen."

 

Das schnelle, hochklassige Fußball-Spektakel, das die Zuschauer in der AWD von beiden Mannschaften zusehen bekamen, ließ auch Werders Cheftrainer Thomas Schaaf nicht kalt: "Man muss sicher beiden Mannschaften zu diesem Spiel gratulieren. Da war alles drin", so der Bremer Coach, der sich dann jedoch auf die Auswertung seines Teams konzentrierte: "Ich habe ein Spiel gesehen, dass mehrere Phasen hatte. Wir haben gut begonnen, aber nach dem Führungstreffer verpasst, einen komfortableren Vorsprung herauszuschießen. Beim verschossenen Elfmeter wurde das am deutlichsten. Danach wurden wir von sehr starken Hannoveranern schwer beschäftigt und gerieten in Rückstand. Doch meine Mannschaft hat sich wieder gefangen und dank eines starken Charakters wieder ins Spiel zurückgefunden."

 

Dass das trotz des Führungstreffers der 96er in der 64. Minute noch möglich sein würde, hatte Thomas Schaaf immer geglaubt: "Es gelingt uns nicht immer, aber das Team hat in den vergangenen Jahren immer wieder gezeigt, dass man es nie abschreiben darf."

 

Der fulminante Endspurt der Grün-Weißen mit drei Toren in 13 Minuten war nach dem Schlusspfiff auch das Gesprächsthema Nummer eins: "Bei diesem Team stimmt die Moral. Es gab alle Zutaten, um innerlich aufzugeben. Da war der verschossene Elfmeter, unglücklich vergebene Chancen, der Führungstreffer der Gastgeber, aber keiner hat sich hängen lassen", so Klaus Allofs, der sich freute, dass dem Team Negativ-Schlagzeilen erspart blieben: "Ich kann mir gut vorstellen, dass die Geschichten schon geschrieben waren. 'Alle sprechen vom Titel, aber nur Bayern gewinnt!' Schön, dass diese Zettel wieder zerissen werden mussten."

 

Dass die Werder-Profis sich aber auf diesem Ergebnis nicht ausruhen werden, steht außer Frage. Es gab auch selbstkritische Töne. "Das war heute ein Arbeitssieg. Wir lagen zurecht hinten, weil wir uns dumm angestellt und in dieser Phase einfach den Rückwärtsgang nicht gefunden haben.", kritisierte Torsten Frings. Torschütze Miroslav Klose räumte ebenfalls ein: "Wir haben auch in der Vorbereitung gute und schlechte Phasen gehabt, so waren heute auch die beiden Halbzeiten. Wir müssen weiter an unserer Konstanz arbeiten. Es ist klar, dass wir noch nicht bei 100 Prozent sein können, aber wer auf dem Platz steht, muss sich den Hintern aufreißen."

 

Sollten Klose, Frings & Co. diese Vorgaben schnell umsetzen, könnte das für manche Bundesliga-Gegner verheerende Folgen haben, befürchtete am Sonntag schon mal Hannover-Trainer Peter Neururer. Der sagte nach der Niederlage: "Ich bin zutiefst enttäuscht, weil wir bis zum 2:1 sehr guten Fußball gespielt haben. Wenn man aber trotz einer guten Leistung nicht gegen Bremen bestehen kann, dann muss man sich auch mal die Frage stellen, wie man gegen sie aussehen wird, wenn man mal einen schlechten Tag erwischt."

 

von Michael Rudolph und Ole Schlabers

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