Der fulminante Endspurt der Grün-Weißen mit drei Toren in 13 Minuten war nach dem Schlusspfiff auch das Gesprächsthema Nummer eins: "Bei diesem Team stimmt die Moral. Es gab alle Zutaten, um innerlich aufzugeben. Da war der verschossene Elfmeter, unglücklich vergebene Chancen, der Führungstreffer der Gastgeber, aber keiner hat sich hängen lassen", so Klaus Allofs, der sich freute, dass dem Team Negativ-Schlagzeilen erspart blieben: "Ich kann mir gut vorstellen, dass die Geschichten schon geschrieben waren. 'Alle sprechen vom Titel, aber nur Bayern gewinnt!' Schön, dass diese Zettel wieder zerissen werden mussten."
Dass die Werder-Profis sich aber auf diesem Ergebnis nicht ausruhen werden, steht außer Frage. Es gab auch selbstkritische Töne. "Das war heute ein Arbeitssieg. Wir lagen zurecht hinten, weil wir uns dumm angestellt und in dieser Phase einfach den Rückwärtsgang nicht gefunden haben.", kritisierte Torsten Frings. Torschütze Miroslav Klose räumte ebenfalls ein: "Wir haben auch in der Vorbereitung gute und schlechte Phasen gehabt, so waren heute auch die beiden Halbzeiten. Wir müssen weiter an unserer Konstanz arbeiten. Es ist klar, dass wir noch nicht bei 100 Prozent sein können, aber wer auf dem Platz steht, muss sich den Hintern aufreißen."
Sollten Klose, Frings & Co. diese Vorgaben schnell umsetzen, könnte das für manche Bundesliga-Gegner verheerende Folgen haben, befürchtete am Sonntag schon mal Hannover-Trainer Peter Neururer. Der sagte nach der Niederlage: "Ich bin zutiefst enttäuscht, weil wir bis zum 2:1 sehr guten Fußball gespielt haben. Wenn man aber trotz einer guten Leistung nicht gegen Bremen bestehen kann, dann muss man sich auch mal die Frage stellen, wie man gegen sie aussehen wird, wenn man mal einen schlechten Tag erwischt."
von Michael Rudolph und Ole Schlabers