Gute Argumente für einen Wechsel zu den Grün-Weißen hatte er vor allem im Kreis der Nationalmannschaft zu hören bekommen. Die Werder-Profis im DFB-Team waren die perfekten Werbeträger. "Natürlich haben sie erzählt, dass man in Bremen sehr gut Fußball spielen kann. Ganz ehrlich, alle haben sehr, sehr geschwärmt." Doch nicht nur Klose, Borowski & Co. freuen sich über den Transfer. "Auch meine Familie steht vollkommen hinter der Entscheidung", so der 21-Jährige, der mit dem Transfer nach Bremen auch in die erste eigene Wohnung ziehen wird.
Wohnungssuche und Umzug müssen aber zunächst noch warten. Per Mertesacker wird erst sein Reha-Programm in Donaustauf beenden. Dort arbeitet er täglich daran, seine operierte Ferse wieder an die Bundesliga-Belastung zu gewöhnen. "Schon heute abend geht es wieder mit dem Flieger zurück. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Ich habe bereits die ersten Laufversuche unternommen, alle sind mit dem Verlauf zufrieden."
Das nächste Wiedersehen wird es am Sonntag geben, wenn Mertesacker das Duell zwischen seinem alten und neuen Verein von der Tribüne aus beobachten wird. Wie er sich den Empfang an alter Wirkungsstätte vorstellt, weiß er selbst noch nicht: "Ich bin sehr gespannt. Viele gönnen es mir, diese Chance hier wahrnehmen zu können. Viele andere werden es bedauern. Ich kann die Reaktionen nicht beeinflussen." Bei der Frage, wem er die Daumen drückt, bleibt er ganz ehrlich: "Keiner wird mir verübeln, wenn mein Herz noch ein bisschen für Hannover schlägt. Aber natürlich überwiegt der Wunsch, dass mein zukünftiges Team die ersten drei Punkte holt."
Schon bald will er selbst beim Punktesammeln mit anpacken. Dazu wollte er unbedingt wieder mit seiner "29" auf dem Rücken auflaufen. "Das habe ich mir gewünscht. Es ist meine Zahl. Ich habe sie damals vom Hannoveraner Zeugwart bekommen. Es ist das Trikot, mit dem ich meine ersten Schritte im Profi-Bereich gemacht habe. Außerdem habe ich an einem 29. Geburtstag."
von Michael Rudolph