Dennoch warnte Allofs vor zu viel Euphorie: "Wir wissen doch, dass wir daraus jetzt keine voreiligen Schlüsse für die Bundesliga ziehen dürfen. Es lief noch nicht alles rund. Es gibt noch einiges zu tun", so der ehemalige Nationalstürmer, der die Favoritenrolle für die kommende Bundesligaspielzeit trotz des Sieges weiter dem Rekordmeister zuteilt: "Sie sind immer noch Favorit auf den Meistertitel. Man sieht, dass ihre Nationalspieler noch Trainingsrückstand haben", ist der Werderaner überzeugt, dass sich die Bayern noch steigern werden.

Ähnlich sehen es auch die Werder-Spieler. Sie sind zwar glücklich, wissen aber um die weit aus schwerere Aufgabe Bundesliga. Torsten Frings: "Es freut mich, in diesem schönen Stadion den ersten Titel der Saison gewonnen zu haben. Wichtig ist jetzt aber, dass wir die richtige Schale holen", erinnert der Nationalspieler an das große Saisonziel Meisterschaft. Auch WM-Torschützenkönig Miroslav Klose freut sich, "ein Zeichen gesetzt zu haben." Er weiß aber auch: "Die Leistung war heute ordentlich, trotzdem gibt es noch einiges zu verbessern." Dabei denkt der 28-Jährige besonders an die Chancenverwertung: "Wir hätten das Spiel früher entscheiden müssen."

Auch der doppelte Torschütze Ivan Klasnic hängt den Triumph nicht besonders hoch und fordert besondere Konzentration für den Beginn der Bundesliga: "Wichtig ist, dass wir einen guten Start in die neue Saison hinlegen, dann werden wir weitersehen", so der kroatische Nationalspieler, der sich Wechselgerüchten zum Trotz noch einmal ausdrücklich zu Werder bekannte: "Ich haben noch mindestens ein Jahr Vertrag und freue mich darauf, ihn zu erfüllen."

Etwas Besonderes ist der Gewinn des Pokals in Hinsicht auf den am Sonntag stattfindenden Tag der Fans. "Es ist schön, wenn die Fans sich an diesem Titel begeistern und anfangen zu träumen, wir werden aber mit Sicherheit nicht durchdrehen", bremst Allofs ein wenig die Euphorie und erinnert: "Die Vergangenheit hat gezeigt, dass dieser Titel nichts über die kommende Saison aussagt. Wir werden nicht träumen, sondern weiter hart arbeiten."

von Ole Schlabers und Michael Rudolph