Liga-Pokal-Fluch: Frings kennt das Gegenmittel

Vor zwei Jahren noch Gegner im Liga-Pokal-Endspiel: Tim Borowski und Torsten Frings, der das Erfolgsrezept in Sachen Liga-Pokal von den Bayern mitgebracht haben könnte.
Profis
Freitag, 21.07.2006 / 12:57 Uhr

In elf Tagen muss sich Werder seinem ersten Pflichtspiel-Gegner stellen. Am Dienstag, 01.08.2006, um 20.30 Uhr erwarten die Grün-Weißen im Ligapokal-Halbfinale den Hamburger SV oder Hertha BSC. Aber welche Aussagekraft wird dieser Wettbewerb für den Saison-Verlauf besitzen? Ist es nur ein Test unter Wettbewerbsbedingungen? Existiert der oft zitierte Ligapokal-Fluch, den Absturz der früh erfolgreichen Teams in der Bundesliga-Tabelle?

 

Ein Blick in die Ergebnislisten der vergangenen neun Jahre hilft weiter. Einen Ligapokal-Fluch kann man daraus auf den ersten Blick nicht ableiten. Der FC Bayern konnte in dieser Periode gleich vier Mal sowohl Ligapokal als auch Meisterschale einsacken. Auffällig ist aber auch, dass offenbar nur der Rekordmeister das Erfolgsrezept kennt. Keinem anderen Team ist das bisher gelungen. Gut, dass Torsten Frings, der zuletzt vor zwei Jahren mit den Bayern den Liga-Pokal gewann, bei Werder die richtigen Tipps geben kann.

 

Richtig erwischt hat es dagegen in der Saison 2003/2004 den Hamburger SV. Vor dem ersten Bundesliga-Spieltag feierten sie den Liga-Pokal-Titel, schieden aber schon ganz früh aus dem Meistertitelrennen aus. Am Ende reichte es nur zu Platz acht. Damit sind die Elbe-Kicker der schlechteste Liga-Pokal-Sieger in der noch jungen Geschichte. Besonders bitter für die Hamburger: Ausgerechnet Werder machte mit dem Double-Gewinn in jener Saison ganz deutlich, wer die Nummer eins im Norden ist.

 

Sehr viel besser ging es den anderen nicht-bayrischen Liga-Pokal-Siegern aber auch nicht. Im jeweils nachfolgenden Titelrennen spielte keiner eine Rolle. Hertha BSC wurde 2001/02 Vierter, nach dem Erfolg im Jahr darauf nur Fünfter. Der diesjährige Titelverteidiger Schalke 04 verpasste als Vierter die Champions-League-Teilnahme.

 

Eine positive Vorhersage lässt sich jedoch für fast alle Liga-Pokal-Sieger treffen. In den bisherigen neun Spielzeiten, denen der Liga-Pokal vorausging, schnitt acht Mal der Liga-Pokal-Gewinner besser ab, als der unterlegene Finalist. Die Ausnahme bildet der HSV, der sich zwar 2003 im Finale gegen Dortmund durchsetzte, aber im Bundesliga-Rennen zwei Plätze hinter den sechst-platzierten Schwarz-Gelben ankam.

 

Ohnehin folgten für so manchen Finalisten in der nachfolgenden Saison böse Überraschungen. Der VfB Stuttgart kann ein Lied davon singen. Die Schwaben gewannen keines ihrer drei Endspiele, wurden 1997/98 zwar noch Vierter, landeten aber nach der Finalteilnahme ein Jahr später nur auf Platz elf, der schlechtesten Platzierung eines Liga-Pokal-Finalisten. In der abgelaufenen Saison sah die Bilanz mit Platz neun nicht wesentlich besser aus.

 

Auch Werder hatte nach einem Liga-Pokal-Finale seinen Durchhänger. 1999 unterlag man den Bayern im Finale nur knapp mit 1:2, schaffte aber danach nur Platz neun in der Bundesliga. Die schlechteste Bilanz in der Ära Schaaf/Allofs. Ein Trost für alle Bremer Fans: Werder war auch Teilnehmer am bisher hochklassigsten Endspiel des Liga-Pokals. 2004 lieferten sich die Grün-Weißen eine packendes Duell mit den Bayern (2:3-Niederlage), bei denen damals noch Torsten Frings spielte, und beendeten die Bundesliga hinter dem Meister aus München auf Platz drei.

 

Vielleicht ist das der Grund, warum Cheftrainer Thomas Schaaf trotz aller Zahlen auf den Liga-Pokal setzt. Für ihn ist er ein wichtiger Bestandteil vor dem 1. Spieltag der Meisterschaft: "Ein gutes Abschneiden würde unser Selbstvertrauen weiter stärken. Unser Auftaktprogramm in der Bundesliga ist sehr anspruchsvoll, wir müssen sofort voll da sein. Da wäre es sicher vorteilhaft mit einem Erfolgserlebnis zu starten."

 

von Michael Rudolph

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