Nach dieser Torvorlage durch Diego begann die Show der portugiesisch sprechenden Grün-Weißen. Nur eine Minute später: Nach einer Super-Flanke von rechts stieg Almeida am höchsten und köpfte den Ball zu seinem Premieren-Treffer direkt in den Winkel des Ottersberger Tores. In der 25. Minute legte er seinen zweiten Treffer mit dem Fuß nach. Nach einem Steilpass lief Almeida allein auf Torhüter Hamann zu, der konnte zwar den ersten Versuch abwehren, doch den Nachschuss versenkte der Champions-League-Gewinner von 2004 unter starker Bedrängnis seines Gegenspielers und des Torhüters im Netz (25.). Zwar verletzte er sich dabei leicht, konnte aber weiterspielen.
Dass Hugo Almeida aber kein Stürmer der Marke "Eigensinniger Solist" ist, stellte er vor dem 4:0 unter Beweis. Eine Flanke in den Strafraum köpfte er überlegt zu Diego, der mit einer feinen Körpertäuschung den Schlussmann der Gastgeber aussteigen ließ und den Ball aus drei Metern unter die Latte lupfte (28.). Fußball-Feinkost! Rustikaler fiel das 5:0. Der flinke Rockenbach wurde im Strafraum niedergerungen, Diego verwandelte den Elfmeter mit einem satten Schuss ins linke, untere Eck.
In der zweiten Hälfte schickte Cheftrainer Thomas Schaaf eine komplett andere Feldspieler-Besetzung in die Partie. Das Spiel nahm jedoch den gleichen Verlauf. Zunächst benötigte das Team einige Minuten um sich zurechtzufinden. In dieser Phase kam Ottersberg zu zwei, drei guten Chancen den Ehrentreffer zu erzielen, doch der starke Christian Vander im Werder-Tor war nicht zu überwinden. Dann wurde der Bann mit dem ersten Tor, diesmal durch einen Naldo-Kopfball nach einer Ecke, gebrochen (65.). Spätestens nach dem 7:0 durch ein zielstrebiges Solo von Aaron Hunt (78.) erarbeitete sich Werder Chancen im Minuten-Takt gegen einen am Ende entkräfteten Gastgeber. Ein erneuter Naldo-Kopfball (83.) und ein Abstauber von Polenz (89.) steigerte die Bremer Ausbeute auf neun Tore, bevor Mohamed Zidan mit einem Dribbling á la Jay Jay Okocha zwei Feldspieler und den Torhüter aussteigen ließ und zum zweistelligen Endstand einnetzte.
Thomas Schaaf wusste den Sieg richtig einzuschätzen, zeigte sich aber dennoch erfreut über die Leistung: "Die Mannschaft hat nach den schweren Tagen diese Aufgabe sehr konzentriert angegangen und ihre Chancen genutzt. Sie hat sich oft sehr gut bewegt. Darauf lässt sich aufbauen."
von Michael Rudolph
TSV Ottersberg – Werder Bremen 0:10 (0:5)
TSV Ottersberg: Hamann (46. Meyer) – Schumacher (71. Hülsemeyer), Kammer (46. Kaplan), Walch (85. Seifert), Colak (62. Görmez), Bouba, Poetukat, Freund, Henke (46. Schlak), Schoepe, Becker
Werder Bremen, 1. Halbzeit: Vander – Theuerkauf, Fahrenhorst, Andreasen, Fritz – D. Jensen, Baumann, Rockenbach, Diego - Mosquera, Almeida
Werder Bremen, 2. Halbzeit: Vander – Wome, Naldo, Mohr, Owomoyela – Peitz, Schulz, Hunt, Bischoff – Zidan, Polenz
Tore: 1:0 Jensen (15.), 2:0 Almeida (16.), 3:0 Almeida (25.), 4:0 Diego (28.), 5:0 Diego (34.), 6:0 Naldo (65.), 7:0 Hunt (78.), 8:0 Naldo (83.), 9:0 Polenz (89.), 10:0 Zidan (90.)
Sportplatz an der Wümme: 3.000 Zuschauer