Baumann-Interview: Saisonziel hört sich einfach an

Kapitän Frank Baumann freut sich über die Neuzugänge im Team.
Profis
Sonntag, 09.07.2006 / 03:21 Uhr

Frank Baumann geht in seine achte Werder-Saison. Mit seiner Erfahrung wagt er einen Ausblick auf die anstehende Saison. Im Trainingslager auf Norderney spricht er über seine Erwartungen an den Brasilianer Diego, die Bundesliga-Saison und weitere Neuzugänge ...

Frank Baumann geht in seine achte Werder-Saison. Mit den Grün-Weißen hat er schon fast alles erlebt. Mit seiner Erfahrung wagt er einen Ausblick auf die anstehende Saison. Im Trainingslager auf Norderney spricht er über seine Erwartungen an den Brasilianer Diego, die Bundesliga-Saison und weitere Neuzugänge.

 

Du bist einer der Norderney-Routiniers. Freut man sich auf die Tage an der Nordsee?

Ganz ehrlich: Nein! Das hat aber wenig mit den Menschen und der unbestrittenen schönen Insel zu tun. Es ist einfach die Belastung, die hier so enorm groß ist, dass man sich nicht darauf freuen kann. Vor allem die ersten Trainingsminuten fallen einem jeden Tag sehr schwer. Auf der anderen Seite sind es aber auch genau diese Strapazen, in denen wir die Grundlage für unsere Erfolge geschaffen haben.

 

Wie sieht es bei Dir aus? Hast du deine Verletzung, die dich im Bundesliga-Endspurt der letzten Saison außer Gefecht setzte, überstanden?

Ja, darüber bin ich sehr froh. Jetzt geht es wieder los. Ich fühle mich gut. Natürlich bin ich noch nicht bei 100 Prozent, aber das geht hier Jedem so.

 

Wie sehen denn die Ziele für die neue Saison aus?

(lachend) Das fällt in der Bundesliga gar nicht so groß aus. Wir wollen uns nur um einen Platz verbessern. Das hört sich doch ganz einfach an.

 

 

Und wie sieht es in der Champions League aus. Man sagt, drei Mal ist Bremer Recht und ihr nehmt jetzt den dritten Anlauf für das Viertelfinale. Stehen die Vorzeichen dafür gut?

Allein, wenn wir das wieder erreichen würden, was uns in den letzten beiden Jahren gelungen ist, dann würde das in Europa für Aufmerksamkeit sorgen. Die Vorrunde zu überstehen wäre toll. Vielleicht gelingt es uns aber wirklich noch eins drauf zu setzen. Wir arbeiten daran.

 

Im Unterschied zu den Vorjahren werdet ihr den neuen Anlauf mit dem Brasilianer Diego statt mit Johan Micoud unternehmen? Kann der 21-Jährige den Franzosen schon ersetzen?

Joe kann keiner ersetzen und das wird auch nicht erwartet. Es gibt in ganz Deutschland keinen wie ihn und bei der Weltmeisterschaft habe ich so einen Spielertypen wie Joe auch nicht gesehen. Man darf die Situationen nicht vergleichen. Mit Joe haben wir zuletzt vier Jahre zusammengespielt. Jeder kannte die Pass- und Laufwege. Das werden wir uns jetzt mit Diego noch erarbeiten.

 

Aber was unterscheidet denn die beiden unterschiedlichen Spielertypen Micoud und Diego?

Joe hat unser Spiel immer sehr schnell gemacht, hat den Ball immer mit wenig Ballkontakten sofort in die Spitze gespielt. Das war seine große Stärke. Die Vorzüge von Diego werden sich in den nächsten Wochen noch herausstellen. Meinen ersten Eindrücken nach ist er im Dribbling eins-gegen-eins etwas stärker als Joe. Diego wird unser Spiel auf andere Weise beleben. Fakt ist, dass wir auch mit ihm weiter offensiven, attraktiven Fußball spielen wollen.

 

Wird dieses Aneinandergewöhnen lange dauern?

Das glaube ich nicht. Bei Spielern von dieser Qualität geht es meistens sehr schnell. Damals kam Johan Micoud auch erst nach Saisonbeginn und er war sofort da. Darauf hoffe ich auch bei Diego.

 

Wie lange werden die anderen Neuzugänge wie Clemens Fritz und Pierre Wome brauchen, um sich im Team zurechtzufinde? Achtet man als Kapitän auf so etwas?

Das beobachtet man schon. Aber da haben wir selten Probleme. Die Mannschaft hat sich über Jahre darin ausgezeichnet, dass sie neuen Spielern gegenüber sehr offen ist. In diesem Jahr scheint es aber auch sehr leicht zu sein. Pierre, Clemens und Diego sind ganz offene Typen, ohne Berührungsängste. Alle haben schnell Anschluss gefunden.

 

Wie sieht es denn mit weiteren Neuzugängen aus? Muss die Mannschaft noch weiter verstärkt werden?

Wir sind jetzt schon auf allen Positionen stark besetzt. Wenn wir so in die Saison gehen würden, wäre ich auch optimistisch. Aber ich persönlich bin auch nicht abgeneigt, wenn der eine oder andere Spieler unsere Mannschaft noch verstärken soll. Die sportliche Leitung hat ja bereits angekündigt, dass sie im Angriff und in der Verteidigung noch die Augen offen hält. Es wäre ja auch fahrlässig, alle Aktivitäten schon einzustellen.

 

notiert von Michael Rudolph

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