Und so geht der Trainer vom ersten Tag an scharf ran: Heute am Dienstag Frühlauf am Strand über acht Kilometer innerhalb einer individuell vorgegebenen Pulsfrequenz als Folge des Laktattests am gestrigen Ankunftstag. Ab elf Uhr forderten Thomas Schaaf, Wolfgang Rolff, Matthias Hönerbach und Michael Kraft die Gruppe knapp zwei Stunden lang durch einen Fitnessparcours mit Torabschluss und jetzt am Nachmittag stand Taktikschulung durch Spielformen an. Danach knapp vier Kilometer Laufen zurück zum Hotel.
Das Programm durfte man in dieser Intensität erwarten. Das Wetter auf der Insel nicht. Norderney – Perle der Karibik. Schöner und wärmer als derzeit an der Nordsee kann es auch in den Fünf-Sterne-Regionen dieser Welt nicht sein. Pierre Wome unser neuer Mann für die linke Außenbahn fühlt sich richtig wohl. Das Klima passt ihm prima und das Training sagt er, sei in Italien, wo er zuletzt bei Inter Mailand unter Vertrag stand, ganz ähnlich strukturiert. Und, so fügt er an, über Thomas Schaaf habe er durch Atouba, seinen Landsmann aus Kamerun, viel Gutes gehört. Was nicht verwundert, spielt Atouba doch beim HSV.
Auch Diego, unser brasilianischer Mittelfeldmann, kann auf Norderney zu alten Gewohnheiten zurückkehren. Der Strandlauf gehörte bei seinem Heimatklub FC Santos zum Standardprogramm. Der erste Kontakt mit der Nordsee war heute früh aber schnell beendet. – zu kalt. Cool bleiben muss Diego auch beim gemeinsamen TV-WM-Abend. Sein Großvater ist Italiener. Aber deshalb, sagt er schnell, halte ich nicht mehr zu Italien als zu Deutschland. So sollte einer raschen Integration nichts im Wege stehen.