Die deutsche Mannschaft begann erwartungsgemäß ohne den etatmäßigen Kapitän Michael Ballack, der weiter an einer hartnäckigen Wadenverletzung laboriert. Anstelle des 29-Jährigen trug Bernd Schneider die Kapitänsbinde. Die Rolle des künftigen England-Legionärs im deutschen Mittelfeld übernahm in seinem 21. Länderspiel der Werderaner Tim Borowski.
Doch Ballack trat trotz seiner Verletzung gleich in Erscheinung: Als Lahm in der sechsten Spielminute den Ball vom linken Strafraumeck unbedrängt und unhaltbar ins rechte obere Tordreieck zirkelte, sprang die gesamte deutsche Bank auf. Der kleine Münchner lief zum Feiern an die Seitenlinie und wurde dort vom lauthals jubelnden Ballack begeistert umarmt und auf den Kopf getätschelt.
In der Folgezeit hätten der Bremer Miroslav Klose (8.) und Bernd Schneider (10.) die Führung ausbauen können. Nach einer missglückten Abseitsfalle tauchte Wanchope auf der Gegenseite nach einem Pass von Mauricio Solis frei vor Jens Lehmann auf und verwandelte eiskalt gegen den deutschen Torhüter. Im ersten Turnierspiel seiner Karriere sorgte der 36-Jährige früh für Unruhe auf der deutschen Bank. Nach nur 20 Minuten musste der Keeper von Arsenal London am linken Knöchel behandelt werden.
Die deutsche Mannschaft zeigte sich vom Gegentreffer nur kurz beeindruckt und drückte schnell wieder auf das Tempo. Mit Erfolg. Nur fünf Minuten nach dem 1:1 leitete Bastian Schweinsteiger einen Pass von Bernd Schneider weiter vor das Tor der Südamerikaner. Der bestens postierte Klose hatte nun keine Mühe mehr, an seinem 28. Geburtstag den 25. Länderspieltreffer seiner Karriere zu markieren (17.).
Auch nach der Pause hatte die deutsche Mannschaft das Spielgeschehen weitgehend im Griff, nennenswerte Torgelegenheiten sprangen dabei aber zunächst nicht heraus. Die Costa-Ricaner zogen sich mit zunehmender Spieldauer mehr und mehr in die eigene Hälfte zurück und machten die Räume vor dem eigenen Strafraum immer enger.
Nach einer Flanke von Lahm kam Klose in der 62. Minute dennoch zum Kopfball. Torwart Jose Porras konnte zunächst noch parieren, den Abpraller drückte der Bremer aber aus kurzer Distanz mit dem Fuß über die Linie und erzielte damit nicht nur seinen zweiten Turniertreffer, sondern gleichzeitig auch sein insgesamt siebtes WM-Tor.
Spannend wurde es erst wieder, als erneut Wanchope in der 73. Minute völlig frei vor Lehmann auftauchte und dem deutschen Schlussmann aus kurzer Distanz wiederum keine Abwehrmöglichkeit ließ. Erst Frings mit einem fulminanten Fernschuss sorgte in der 87. Minute endgültig für klare Verhältnisse.
Quelle: DFB