Entscheidender Sieg: CL, Torjäger-Kanone, Ligapokal

Hatten allen Grund zum jubeln: Cheftrainer Thomas Schaaf und Geschäftsführer Klaus Allofs.
Profis
Samstag, 13.05.2006 / 23:19 Uhr

"So ein Tag, so wunderschön wie heute", hallte es aus der Bremer Fan-Ecke der AOL-Arena noch lange nach dem Schlusspfiff. Die Profis übernahmen den Hit in der Kabine.

"So ein Tag, so wunderschön wie heute", hallte es aus der Bremer Fan-Ecke der AOL-Arena noch lange nach dem Schlusspfiff. Die Profis übernahmen den Hit in der Kabine. Lauthals schmetterten sie immer wieder diese Zeilen. Dieser 34. Spieltag, dieser Sieg im Nordderby gegen den HSV, war aber nicht nur schön, sondern auch entscheidend. Um 17.20 Uhr waren viele offene Fragen der letzten Wochen geklärt.

 

Fest steht, dass Werder Bremen zum dritten Mal in Folge in der Champions League spielen wird. Die nervenaufreibende Qualifikation, wie im vergangenen Jahr gegen den FC Basel entfällt. "Das ist für ganz Bremen eine geile Geschichte, dass wir Zweiter geworden sind. Wir werden jetzt richtig feiern", freut sich Torsten Frings. "Wir haben ganz Großes erreicht. Wir sind in der Champions League. Dieses Jahr ist es Platz zwei, aber wir wissen, da geht im nächsten Jahr noch mehr", so Patrick Owomoyela euphorisch. Das größte Lob für die außergewöhnliche Saisonleistung kam von Geschäftsführer Klaus Allofs: "Alle im Klub, ob Geschäftsführung, Trainerstab oder Mitarbeiter und sicher auch unsere Fans sind unheimlich stolz auf diese Mannschaft. Sie hat über die ganze Saison viel Herz und Kampfeswillen gezeigt und war in den wichtig Situationen immer wieder voll da. Ich habe ihr das schon heute morgen gesagt, weil es mir wichtig war, dass diese Wertschätzung unabhängig von diesem Spiel besteht." Der ehemalige Werder-Stürmer weiter: "Auch wenn man sich in Bremen ein bisschen an die Champions League gewöhnt hat, ist die Leistung drei Mal hintereinander Dritter zu werden sensationell."

 

Der Geschäftsführer verdeutlichte noch einmal, was dieser Sieg am Samstag für die weiteren personellen Planungen bedeutet. "Dieser zweite Platz ist für uns wie eine Meisterschaft. Dass wir sicher drin sind, ist enorm wichtig. Gerade weil wir in Bremen immer nur Geld ausgeben, dass wir auch ganz sicher einnehmen. Die Qualifikation wäre eine sehr ungewisse Sache gewesen. Wir werden zwar auch im neuen Jahr keine verrückten Dinge machen, aber wir werden versuchen unsere Mannschaft noch einmal zu verbessern." Vorrang hat für Allofs vor allem die weitere Zusammenarbeit mit den aktuellen Leistungsträgern. Allofs deutlich: "Wir haben Ivan Klasnic für die kommende Saison auf jeden Fall auf unserer Liste. Auch bei Nelson Valdez ist noch lange nicht das letzte Wort gesprochen. Wer die sportliche Herausforderung sucht, kann sich nur für Werder entscheiden."

 

Frings: "Wer jetzt Werder verlässt, ist selber schuld"

 

Dass der Einzug in die Königsklasse neue Motivation bei wechselwilligen Kandidaten entfachen könnte, glaubt auch Torsten Frings: "Wer Werder jetzt noch verlässt, ist selber schuld. Ich weiß wovon ich spreche. Spätestens nach einem halben Jahr wird dir Werder fehlen. Für mich wird ein Wechsel kein Thema mehr. Außer Bayern gibt es keinen Verein in Deutschland zu dem man aus sportlichen Gründen gehen kann."

 

Sicherheit brachte der 34. Spieltag auch darüber, dass Werder Bremen den mit Abstand besten Torjäger der Liga in seinen Reihen hatte. Obwohl Miroslav Klose verletzungsbedingt nur 26 Einsätze hatte, gewann er die Bundesliga-Wertung souverän mit 25 Treffern vor dem Leverkusener Dimitar Berbatov, der am Samstag seinen 21. Treffer erzielte. Noch beeindruckender: Klose gewann auch die Scorer-Wertung (Tore + Torvorlagen) mit 39 Punkten. Dennoch blieb der Nationalstürmer bescheiden: "Ich bin enorm glücklich. Das war fast eine perfekte Saison. Die Torjägerkanone bedeutet mir sehr viel. Immerhin bin ich Stürmer und die werden an Toren gemessen. Und da ist es schön wenn man in seiner Karriere, die eine oder andere Kanone gewinnt. Für mich ist das jetzt ein Riesen-Ansporn für die Weltmeisterschaft." Miroslav Klose lüftete auch erstmals das Geheimnis, welches Tore-Marke er sich für diese Saison zum Ziel gesetzt hatte. Immer wieder hatte er während der vergangenen Monate davon gesprochen. "Ich habe immer gesagt, dass ich diese Marke erst am letzten Spieltag preisgebe. Heute kann ich verraten, dass ich unbedingt 20 Tore machen wollte. Jeder kann sich vorstellen, dass ich in der neuen Saison meine neue Marke nicht niedriger ansetzen werde." Klose betonte aber auch: "Am meisten stolz bin ich auf den Erfolg der Mannschaft. Ich kann nur allen Kollegen und meinem Trainer danken."

 

Wichtige Entscheidungen ergaben sich nach dem Sieg in Hamburg aber nicht nur für Champions League und Torjäger-Kanone, sondern auch für den Liga-Pokal. Werder muss nun nicht in der Vorrunde in Düsseldorf am 29./30.07.2006 antreten, sondern empfängt den Gewinner eines Vorrunden-Spiels am 01./02.08.2006 im Weser-Stadion, wenn sich am Austragungsmodus des Vorjahres nichts ändert. Ebenfalls für den Liga-Pokal qualifiziert sind Bayern München, Hamburger SV, Schalke 04, Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund. Hertha BSC spielt im UI-Cup. Das Finale des Liga-Pokal-Wettbewerbs findet am 05.08.2006 in Leipzig statt.

 

von Michael Rudolph und Ole Schlabers

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