Latour: "Werder hat uns eine Lektion erteilt"

Während Tim Borowski und Miroslav Klose feiern, lässt Kölns Torhüter Alexander Bade den Kopf hängen.
Profis
Samstag, 06.05.2006 / 20:06 Uhr

Er trifft und trifft und trifft und trifft! Miroslav Klose, der schon vor drei Tagen gegen Duisburg zwei Tore schoss und an allen fünf Treffern beteiligt war, konnte sich wieder in die Torschützenliste eintragen. "Das ist unglaublich, ihm gelingt zur Zeit einfach alles. Er ist für uns ein ganz wichtiger Spieler. Er hat so einen fantastischen Lauf", geriet Teamkollege Torsten Frings ins Schwärmen und wunderte sich dann über die Qualität der Klose-Tore: "Das Ding, das er heute reingehauen hat war ein Tor des Jahres, dabei kann er mit dem linken Fuß eigentlich überhaupt nichts", so Frings mit einem verschmitzten Lächeln. In diese Lobeshymne stimmte auch Klaus Allofs mit ein: "Über Miro muss man nichts weiter sagen, er hat bei uns die Pole-Position im Sturm." 24 Tore in 25 Spielen belegen diese Aussage des Werder-Geschäftsführers. Mit vier Toren Vorsprung auf Dimitar Berbatov, (Bayer Leverkusen) einen Spieltag vor dem Ende, ist dem 27-Jährigen die Torjäger-Kanone fast nicht mehr zu nehmen.

 

Doch nicht nur auf dem Platz ist der Bremer Stürmer offensiv ausgerichtet, auch nach dem Abpfiff zeigte er sich angriffslustig. Die freche Frings-Bemerkung konterte er ebenfalls mit einem Grinsen und dem Kommentar: "Ich kann mit dem linken Bein wenigstens stehen. Lutscher(Torsten Frings) kann überhaupt nichts." Etwas ernster fügte er an: "Ich würde nicht alles nur auf meinen Lauf schieben. Das ganze Team spielt einfach gut und ich profitiere davon."

 

Dem Lob für die Vorstellung der ganzen Mannschaft gegen Köln schlossen sich am Samstag beide Cheftrainer an. Kölns Hanspeter Latour sagte: "Gratulation an Werder für diese gezeigte Leistung. Wir hatten uns für das letztes Bundesliga-Auswärtsspiel viel vorgenommen. Wir wollten die Partie offen gestalten. Ich hatte dabei aber beide Richtungen im Sinn und nicht die in Richtung unseres Tores." Der Schweizer Coach weiter: "Am Ende haben wir eine Lektion in Sachen Zielstrebigkeit und spielerische Klasse erhalten."

 

Werders Cheftrainer Thomas Schaaf dazu: "Ich gebe dieses Lob gern an die Mannschaft weiter. Sie hat heute vieles richtig gemacht. Wenn man überlegt, wer bei uns alles fehlt, dann muss man allen ein Kompliment machen. Sie haben diese Sitaution angenommen, ohne zu jammern, ohne nachzudenken. Wir haben den Kölnern zwar zu viele Möglichkeiten gelassen, hatten ein paar Lücken in der Defensive, aber nach einem 6:0 dies ernsthaft zu kritisieren, wäre zu vermessen. Dafür gab es zu viele positive Dinge, über die man reden kann."

 

Die Spieler reagierten gelassen auf den hohen Sieg gegen Köln. Torsten Frings sagte: "Sicher war das ein fast perfektes Spiel. Köln hatte ein, zwei Konter, als schon alles entschieden war. Dass wir mit der personellen Situation so gut umgehen konnten, war nicht überraschend. Wir haben auch schon vorher ohne Johan Micoud Spiele gewonnen. Das ist doch die Stärke unseres Teams, dass wir kurzzeitig jeden ersetzen können. Wir haben alle in dieser Saison mal gefehlt und trotzdem erfolgreich gespielt."

 

Ein kleines Sonderlob verdiente sich die neu zusammen gestellte Mittelfeldraute, in der Leon Andreasen erstmals den Part vor der Abwehr übernahm. "Er hat seine Rolle gut ausgefüllt. Man merkt, dass bei ihm etwas schlummert, auf das wir uns in Zukunft und vielleicht auch schon in der nächsten Woche freuen dürfen", sagte Klaus Allofs und hob auch die Leistung von Daniel Jensen hervor. "Daniel muss den Konkurrenzkampf im Team annehmen. Das war in dieser Saison nicht immer der Fall, aber zuletzt hat er eine positive Entwicklung durchlaufen." Zu Tim Borowski sagte Allofs: "Heute sind nicht nur die Stürmer vorn reingegangen, sondern auch immer wieder Tim Borowski. So wird es immer ganz schwer für den Gegner." Die zwei Tore des Nationalspielers unterstrichen das einrucksvoll. Cheftrainer Thomas Schaaf dazu: "Boro hat die Position genau so gespielt, wie ich mir das vorgestellt habe. Die beiden Treffer zeigen, dass er hart daran arbeitet, wieder seine Leichtigkeit aus der Hinrunde zu erreichen. Davon war heute schon sehr viel zu sehen."

 

Tim Borowski, der mit zehn Saison-Toren seine persönliche Bestmarke längst übertroffen hat, sagte: "Dieser Saisonrekord ist schön, besonders schön wäre es aber, wenn es nächste Woche in hamburg noch einmal mit zwei Treffern klappen würde."

 

von Michael Rudolph und Ole Schlabers

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