Dass die beiden Treffer vor der Pause der Knackpunkt des Spiel waren, empfand auch Stürmer Miroslav Klose so: "Das war ein großes Glück für uns. Da müssen wir gar nichts schön reden. Die Verunsicherung nach unseren letzten Auftritten war spürbar. Als die Tore dan gefallen waren, wurden wir sicher."
Noch bildhafter drückte Geschäftsführer Klaus Allofs den wundersamen Wandel des Teams aus. "Unsere Nerven haben uns in der ersten Hälfte einen Streich gespielt. Da waren praktisch nur unsere Trikots auf dem Feld. Das Team steckte nicht drin."
Wichtig für den ehemaligen National-Stürmer war jedoch, dass sich die Mannschaft diesmal gegen diese Situation gewehrt hat. "Alle haben sich dagegen aufgelehnt und wurden belohnt. Warum es dann nach zwei glücklichen Treffern plötzlich gleich wieder so gut läuft, warum dann jeder ballführende Spieler wieder mehr Anspielstationen hat, warum der Ball dann wieder direkt gespielt wird, mehr Risiko eingegangen wird, kann man nicht so richtig erklären. Das ist eben so."
Trotz der schwierigen Startphase wollte Klaus Allofs am Ende aber nicht von einem glücklichen Sieg spechen. "Alles in allem war es hochverdient. Wir haben uns gefangen und in der zweiten Hälfte klar dominiert." Schmunzelnd fügte er hinzu: "Wenn Hannover in der ersten Halbzeit vier Tore geschossen hätte, dann hätten wir ja immer noch 5:4 gewonnen."
Mit dem Sieg gegen Hannover 96 bleibt eine ganz kuriose Serie bestehen. Fußball-Trainer Peter Neururer, der schon mit verschiedenen Teams versucht hatte gegen Werder zu Punkten, ging wieder leer aus. Tapfer merkte er nach der Partie an: "Das zieht sich wie ein roter Faden durch meine persönliche Arbeit. Ich werde aber die Hoffnung nicht aufgeben und auch im nächsten Jahr wieder nach Bremen kommen. Dann wird es bestimmt klappen."
von Michael Rudolph und Ole Schlabers