Verrückte erste Halbzeit: "Tore aus dem Nichts"

Miroslav Klose lässt sich für seinen Treffer zum 4:0 feiern.
Profis
Samstag, 25.03.2006 / 22:16 Uhr

Manchmal verstehen auch Trainer die Fußball-Welt nicht mehr. Am Samstag nach dem Spiel gegen Hannover 96 war es mal wieder soweit. Über diese verrückte erste Halbzeit konnte 96-Coach Peter Neururer nur mit dem Kopf schütteln. "Das war mehr als verrückt, wenn man sieht wie wir bis zur 43. Minute gespielt haben. Besser können wir eigentlich nicht Fußball spielen. Ich war mit allen Mannschaftsteilen zufrieden. Ein Werder-Spieler kam nach dem Spiel zu mir und sagte, dass wir eigentlich drei oder vier zu Null in Führung gehen müssten. Bremen hatte keine Chance, doch dann fallen zwei Tore aus dem Nichts."

 

Selbst die Spieler der Hannoveraner konnten lange nicht glauben, dass sie mit einem 0:2-Rückstand nach überragender erster Hälfte in die Kabine gehen mussten. Abwehr-Chef Per Mertesacker dazu: "Wir haben 40 Minuten richtig stark gespielt. Dann irritieren wir uns gegenseitig und bekommen unglücklich zwei Gegentore. Danach sind wir dann nicht mehr zu Potte gekommen."

 

Wie verrückt diese erste Hälfte verlief, bestätigte auch Werder-Coach Thomas Schaaf. "Es gab hier schon so viele Spiele, in denen wir klar überlegen waren und einfach das Tor nicht gemacht haben und heute gehst du 2:0 in Führung und weißt gar nicht warum. Wir hatten einen ganz schweren Start. Wie in den letzten Partien agierten wir zu passiv, standen zu weit von den Gegenspielern weg und haben uns richtig unter Druck setzen lassen. Die beiden Tore vor der Pause haben uns dann sehr geholfen. Plötzlich waren wir wieder ballsicher, effektiv, lauffreudig. Alles was in der ersten Halbzeit zu kritisieren war, haben wir im zweiten Durchgang verbessert. Wir haben wieder das Spiel gezeigt, dass uns ausmacht."

 

Dass die beiden Treffer vor der Pause der Knackpunkt des Spiel waren, empfand auch Stürmer Miroslav Klose so: "Das war ein großes Glück für uns. Da müssen wir gar nichts schön reden. Die Verunsicherung nach unseren letzten Auftritten war spürbar. Als die Tore dan gefallen waren, wurden wir sicher."

 

Noch bildhafter drückte Geschäftsführer Klaus Allofs den wundersamen Wandel des Teams aus. "Unsere Nerven haben uns in der ersten Hälfte einen Streich gespielt. Da waren praktisch nur unsere Trikots auf dem Feld. Das Team steckte nicht drin."

 

Wichtig für den ehemaligen National-Stürmer war jedoch, dass sich die Mannschaft diesmal gegen diese Situation gewehrt hat. "Alle haben sich dagegen aufgelehnt und wurden belohnt. Warum es dann nach zwei glücklichen Treffern plötzlich gleich wieder so gut läuft, warum dann jeder ballführende Spieler wieder mehr Anspielstationen hat, warum der Ball dann wieder direkt gespielt wird, mehr Risiko eingegangen wird, kann man nicht so richtig erklären. Das ist eben so."

 

Trotz der schwierigen Startphase wollte Klaus Allofs am Ende aber nicht von einem glücklichen Sieg spechen. "Alles in allem war es hochverdient. Wir haben uns gefangen und in der zweiten Hälfte klar dominiert." Schmunzelnd fügte er hinzu: "Wenn Hannover in der ersten Halbzeit vier Tore geschossen hätte, dann hätten wir ja immer noch 5:4 gewonnen."

 

Mit dem Sieg gegen Hannover 96 bleibt eine ganz kuriose Serie bestehen. Fußball-Trainer Peter Neururer, der schon mit verschiedenen Teams versucht hatte gegen Werder zu Punkten, ging wieder leer aus. Tapfer merkte er nach der Partie an: "Das zieht sich wie ein roter Faden durch meine persönliche Arbeit. Ich werde aber die Hoffnung nicht aufgeben und auch im nächsten Jahr wieder nach Bremen kommen. Dann wird es bestimmt klappen."

 

von Michael Rudolph und Ole Schlabers

 

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