Für die beiden Leistungsträger bekamen Daniel Jensen und Jurica Vranjes ihre Bewährunschance, doch sie konnten sie nicht nutzen. Allofs dazu: "Wir haben den Anspruch, dass wir verletzte Spieler nahezu gleichwertig ersetzen können, und das ist uns im bisherigen Saisonverlauf auch schon oft gelungen, diesmal aber nicht. Sie haben heute keine Leistung gezeigt, die den Trainer zwingen, sie im nächsten Spiel wieder von Anfang an zu bringen." Allofs weiter: "Sicher ist es nicht immer leicht für die Ersatzspieler, sie haben nicht diese Spielpraxis, sie sind nicht so im Rhythmus. Ein Vergleich mit den Stammspielern ist nicht immer fair, aber so ist das Geschäft. Wenn du eine Chance bekommst, dann musst du da sein, dann musst du alles zeigen. Das haben sie heute nicht geschafft."

Um so wichtiger ist es aus Sicht von Klaus Allofs, dass Frank Baumann so schnell wie möglich wieder in die Startelf zurückkehrt. Werders Geschäftsführer nutzte die Gelegenheit am Samstag, um den Stellenwert des Mannschaftskapitäns noch einmal deutlich hervorzuheben. "Einige sagen, dass man ihn vor allem bemerkt, wenn er nicht da ist. Aber wir wissen, was wir an ihm haben, sonst hätten wir seinen Vertrag nicht verlängert. Das Können von Frank Baumann erschließt sich wohl nur Fachleuten. Er spielt völlig unspektakulär, aber er ist immer dort, wo er gebraucht wird. Wenn man ihn nicht immer beobachtet, dann sind die Vorzüge seines Spiels schwer zu sehen. Deswegen ist es für ihn auch schwierig, in die Nationalmannschaft zu rücken. Frank Baumann ist aber einer, der weiterhelfen kann, wenn man ihn auf der richtigen Position und mit den richtigen Vorgaben spielen lässt ", so Allofs, der mit seinen Aussagen aber auf keinen Fall Einfluss auf die Entscheidungen des DFB-Trainerstabs nehmen will. "Ich werde keine Spieler von Werder Bremen anpreisen. Der Bundestrainer kennt unsere Spieler und er wird sie auch mitnehmen, wenn er denkt, dass sie weiterhelfen können."

von Michael Rudolph und Juliane Schramm