Parallele zum Juve-Spiel: Wiese stark, aber mit Fehler

Tim Wiese verhinderte die erste Großchance der Berliner durch Marcelinho.
Profis
Samstag, 11.03.2006 / 20:00 Uhr

Als Tim Wiese mit der Mannschaft auf das Feld lief, hatte er eine rosa Wand im Rücken. Die gesamte Ostkurve zeigte Flagge, fast alle hoben rosa Karten in die Höhe und zeigten so ihren Trost, ihre Unterstützung und ihren Dank für die "Weltklasse-Leistung", wie es in einem Flugblatt der Fans hieß.

 

Dass es am Samstag für ihn fast genau so laufen sollte, wie vier Tage zuvor in Italien, wusste Tim Wiese zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Doch genau so kam es: "Tim erlebte fast eine Parallele zu Dienstag. Er hat gut gehalten, aber beim ersten Tor macht er einen Fehler. Bei den weiteren Treffern konnte er aber nichts machen, da wurde er von den Teamkollegen allein gelassen", stellte Klaus Allofs fest, der auf Wiese gar nicht so sauer war. "Man darf nicht vergessen, dass er ein Jahr verletzungsbedingt aussetzen musste, und noch Spielraxis sammeln muss. Er wird von Spiel zu Spiel besser werden."

 

Dass der Rückhalt im Team sehr groß ist, demonstrierten auch die Mitspieler. Stürmer Ivan Klasnic wollte sich auf gar keine Fehlerdiskussion einlassen: "Wir müssen doch nicht anfangen und nachrechnen, wer welchen Fehler gemacht hat, das wäre kein Fußball. Wir verlieren alle zusammen und wir gewinnen alle zusammen. Heute hat das Team verloren und nicht Tim Wiese. Wer das nicht so sieht, soll Tennis spielen gehen." Sturmpartner Miroslav Klose sah die Hauptschuld beim ersten Gegentreffer gar nicht beim Keeper. "Es hätte ein Gegenspieler bei Boateng sein müssen, aber da war niemand." Unterstützt wird er dabei von der Einschätzung des Cheftrainers. "Zu dem Freistoß darf es gar nicht kommen. Wir sind in Ballbesitz und kommen dennoch in diese Situation. Außerdem gibt es bei Standardsituationen bei uns eine klare Zuordnung. Die wurde aber nicht umgesetzt. Das war der Fehler."

 

Der Keeper selbst stellte sich nach dem Schlusspfiff selbstbewusst den kritischen Fragen. Zum ersten Gegentreffer sagte er: "Die Flanke kommt und Boateng kommt ganz frei zum Kopfball. Und das geht nicht, ich kann ja nicht das ganze Tor abdecken." Selbstkritisch machte er aber auch keinen Hehl draus, dass er mit der Mannschaft eine insgesamt schlechte Leistung geboten hat: "So schlecht haben wir bestimmt noch nie gespielt, von der ersten Minute bis zur letzten Minute. In der zweiten Halbzeit wurde es ja eher schlimmer. Hertha hätte 6:0 gewinnen können."

 

Dass die Partie nicht höher verloren wurde, lag nicht nur daran, dass Tim Wiese erneut auch mehrere Glanzparaden zeigte, sondern auch, weil Schiedsrichter Dr. Helmut Fleischer in der 18. Minute nicht für Hertha auf den Elfmeter-Punkt zeigte. Für den Werder-Keeper, der mit dem Herthaner Marcelinho in die Szene verwickelt war, die richtige Entscheidung: "Ich gehe raus und fische nach dem Ball und er lässt sich in mich reinfallen", kommentierte Wiese.

 

von Michael Rudolph und Juliane Schramm

 

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