Zwei klare Niederlagen gegen Lyon oder so ein knapper Vergleich mit Juventus Turin, der so tragisch endet – Welche Form des Ausscheidens aus einem Achtelfinale ist eigentlich schlimmer? Auf diese Frage wussten die Grün-Weißen am Dienstagabend keine einheitlichen Antwort. "Dieses Jahr ist die Enttäuschung noch größer, weil wir so knapp dran waren, bei einer Aufgabe, die uns niemand zugetraut hat", sagte Frank Fahrenhorst. Mannschaftskapitän Frank Baumann entgegnete: "Unser Ziel nach der Lyon-Niederlage war es, dass wir es dieses Jahr besser machen. Das ist uns gelungen. Wir haben uns von einer starken Seiten gezeigt." Thomas Schaaf sieht es genau so: "Nach der Auslosung, haben viele dieses Duell doch schon abgehakt, bei denen war Juve weiter auf dem Zettel. Werder spielte keine Rolle mehr. Ich denke, da haben wir einiges klargestellt."

Klaus Allofs ergänzte: "Wir haben den schwersten Brocken aus dem Lostopf gefischt und dann nur so knapp zu verlieren, das ist etwas Positives und das lassen wir uns auch nicht kaputtreden. Wir haben zwei starke Spiele abgeliefert. Viel besser kann man gegen Juve das Achtelfinale nicht spielen. Entscheidend für uns ist, dass wir uns auf diesem hohen Niveau stabilisiert haben."

Entscheidend ist für den Werder-Geschäftsführer jedoch noch, welche Reaktion die Mannschaft nach diesem bitteren Ausscheiden zeigt. Seine ersten Beobachtungen stimmen ihn optimistisch: "Die Reaktionen in der Kabine gingen schon in die richtige Richtung. Dort haben die ersten schon deutlich gemacht, dass wir jetzt mit Vollgas die Meisterschaft angehen. Die Mannschaft muss ihre Erfahrungen jetzt für die Bundesliga umsetzen. Und das heißt, dass wir alles daran setzen, am Samstag das schwere Spiel gegen Hertha BSC zu gewinnen." Fernziel für die Grün-Weißen: "Wir wollen die Mannschaft immer weiter verbessern. Um das auf dem absoluten Topniveau auch voranzutreiben, benötigen wir aber die dauerhafte Champions-League-Teilnahme, deswegen möchten wir da wieder hin."

Mannschaftskapitän Frank Baumann sagte: "Unser Ziel ist klar. Jeder von uns will wieder in die Champions League. Wir wollen nächstes Jahr noch besser abschneiden. Ich glaube, dass wir dieses Erlebnis von heute Abend schnell verarbeiten können. Das haben wir ja auch im letzten Jahr bewiesen nach den Spielen gegen Lyon oder dem unglückliche Ausscheiden im DFB-Pokal im Elfmeterkrimi gegen Schalke 04." Auch Frank Fahrenhorst will nächstes Jahr unbedingt wieder in der Königsklasse ran. "Trotz der Enttäuschung, wird uns bald auch wieder bewusst sein, dass wir eine gute Champions-League-Serie gespielt haben. Ich persönlich habe viele unvergessliche Momente in diesem Jahr gesammelt. Diese Erlebnisse nehme ich mit in die Zukunft."

von Juliane Schramm und Michael Rudolph