Ein Foul, kein Platzverweis, zwei Sichtweisen

Johan Micoud im Kopfballduell mit Ex-Werderaner Simon Rolfes.
Profis
Samstag, 04.03.2006 / 22:59 Uhr

Es war für Tim Borowski der Aufreger des Spiels. Neben dem Punktverlust seines Teams ärgerte sich der Nationalspieler auch nach dem Schlusspfiff immer noch über das Verhalten des Bayer-Routiniers Jens Nowotny. Der Leverkusener hatte ihn in der ersten Halbzeit so unsaft von den Beinen geholt, dass Borowski auf dem Feld behandelt werden musste. Dass Schiedsrichter Fandel für diese rüde Attacke nur die gelbe Karte zeigte, entlockte dem Werder-Profi nur ein kräftiges Kopfschütteln. "Für die Aktion hätte er knallrot sehen müssen. Das war ein Foul mit Ansage. Er kommt mit 15 Metern Anlauf und es war ihm egal, ob er den Ball trifft. Wenn ich nicht hoch springe, ist im Fuß alles durch", so Borowski deutlich. Unerklärlich war für den Bremer auch die Reaktion danach: "Auf dem Platz hat er mich sogar noch beschimpft, und erzählt, es wäre kein Foul gewesen."

 

Nach der Partie blieb der Bayer-Profi bei seinem Standpunkt. Seiner Ansicht nach war sogar die gelbe Karte eine zu harte Bestrafung. "Das war ein ganz normales Foul. Es war internationale Härte. Fandel hätte es sogar durchgehen lassen müssen, er hat doch auch schon international gepfiffen", so Jens Nowotny. Rückendeckung bekam er von Bayer-Trainer Michael Skibbe: "Ich habe mir die Bilder im Fernsehen noch einmal angeschaut. Es war ein Foul und die gelbe Karte kann man auch geben, aber mehr habe ich wirlich nicht entdecken können."

 

Zu größeren Diskussionen um diese Szene wollte es Cheftrainer Thomas Schaaf dann nicht kommen lassen. Befragt nach diesem Foul äußerte er vielsagend: "Man muss sich nur diese Szene anschauen und sich dann selbst ein Urteil bilden."

 

Für eine andere Szene des Spiels benötigte man keine Fernsehbilder. Die Entstehung des Gegentors zum 1:1 wurmte Geschäftsführer Klaus Allofs schon, als der Ball noch gar nicht im Netz zappelte. "In der ersten Halbzeit saß ich noch auf der Tribüne und konnte es gut beobachten. Wir waren schon in Ballbesitz und verlieren die Kugel wieder, so dass der entscheidende Steilpass gespielt werden konnte", sagte Klaus Allofs, der sich dagegen verwehrte, dass es sich in dieser Szene um einen Fehler des Torhüters Tim Wiese oder der Innenverteidiger gehandelt haben soll. "Ich konnte alles gut sehen. Tim Wiese konnte daran überhaupt nichts machen. Und es war auch kein Abwehrfehler."

 

Werders Torhüter, der in der BayArena diesmal auf das rosa-farbene Torhüter-Trikot verzichtete und ganz in gelb auflief, war sich in dieser Situation keiner Schuld bewusst. "Was soll ich machen? Wenn ich noch früher rauskomme, lupft Berbatov den Ball über mich ins Tor", so Tim Wiese.

 

von Juliane Schramm und Michael Rudolph

 

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