Für die sportliche Umsetzung der Träume wird vor allem die Zusammenarbeit zwischen Thomas Schaaf und Ihnen verantwortlich gemacht.
Diese Zusammenarbeit läuft sensationell. Und es war auch sehr wichtig für Werder, dass Thomas Schaaf seinen Vertrag hier ebenfalls verlängert hat. Aber die Voraussetzung für meine Unterschrift war es nicht. So etwas lässt sich im Profifußball auch nicht verknüpfen. Es kann immer Situationen geben, in denen sich die Wege trennen. Dann muss es auch weiter gehen. Aber das ist im Moment bei uns überhaupt kein Thema.
Wie kommt es, dass die Kooperation mit dem Cheftrainer trotz dieser langen gemeinsamen Phase immer noch so fruchtbar ist?
Nach so vielen Jahren entsteht Routine in der Zusammenarbeit. Sie kann sich positiv oder negativ auswirken. Bei uns ist Ersteres der Fall. Jeder weiß zwar inzwischen ungefähr, wie der andere denkt und wie er in bestimmten Situationen reagieren wird, aber wir ticken immer noch unterschiedlich. Wir ergänzen uns gut. Wir sind nicht dafür da, um uns nur gegenseitig zu bestätigen. Wir haben uns sehr viel zu erzählen.
Können Sie uns einen kleinen Einblick in diesen Gesprächsstoff geben?
Ich kann Ihnen versichern, dass wir beide richtig heiß sind, das Team weiter zu verbessern. Nach der Verlängerung von Frank Baumann läuft bei uns im Sommer kein wichtiger Vertrag eines Leistungsträgers aus. Wir sind also nicht im Zugzwang, aber wir können schon jetzt die nächsten Verhandlungen vorbereiten. Ivan Klasnic und Nelson Valdez sind noch bis 2007 gebunden. Beide wollen wir halten. Darüber hinaus wollen wir das deutsche Element bei Werder stärken. Da sind wir auch schon auf einem guten Weg. Gegen Juventus Turin standen bei uns acht Deutsche in der Startelf. In der Nationalmannschaft stellen wir momentan vier Spieler, das dürfen ruhig auch ein paar mehr werden. Insgesamt wollen wir die Vorherrschaft der Bayern etwas relativieren. Wir wollen näher heranrücken.
Kann man diese Vorherrschaft ganz beenden?
Da muss man realistisch bleiben. Der FC Bayern hat ganz andere wirtschaftliche Voraussetzungen als wir. Sie werden noch lange Rekordmeister bleiben. Uns muss es darum gehen, unsere Rahmenbedingungen, wie die Qualität der Mannschaft und des Stadions, weiter zu optimieren, dauerhaft oben mitzuspielen. Wenn das gelingt, dann kann es auch mal ganz schnell mit einem Titel klappen. So wie 2004, als es für alle auch ein bisschen überraschend kam. Aber planen kann man Titel nicht!