Klose & Co.: Kampf bis zum Krampf

Miroslav Klose wurde diesen Krampf nicht wieder richtig los und wurde kurze Zeit später ausgewechselt.
Profis
Donnerstag, 23.02.2006 / 03:56 Uhr

Gerade war der Ball über die Juve-Torlinie gerollt, da hatten seine Hände auch schon das Trikot über den Kopf gezogen. Christian Schulz rutschte auf den Knien zur Eckfahne und schrie seine Freude über die 1:0-Führung in den Nachthimmel. Dass es dafür gelb gab, berührte ihn nur am Rande. "Dieses Tor in der Champions League ist für mich persönlich schon etwas ganz Besonderes. Ich treffe ja ohnehin nicht so oft." Diese Szene hatte sich richtig in seinen Kopf eingebrannt. Probleme beim Wiederabspielen der Szene, hatte der 22-Jährige nicht: "Die Entstehung begann auf der linken Seite. Dort setzen wir uns durch, ich spiele den Ball auf Ivan, der ihn aus der Bedrängnis mit der Hacke in den Strafraum spielt. Ich komme gerade noch hin, kann die Kugel über den Torhüter lupfen. Im anschließenden Gedränge vor dem Tor, lag der Juve-Spieler am Boden. Es fehlte ihm die Übersicht. Er dachte, dass er nur zur Seite abwehren kann, darauf habe ich spekuliert und war an der richtigen Stelle. Da war aber auch ganz viel Glück dabei", beschrieb "Schulle" die entscheidenden Momente vor dem ersten Treffer. Das Tor gab Christian Schulz enormen Auftrieb. Selbstsicherheit, Mut, Engagement: Christian Schulz gehört zu denjenigen im Werder-Team, die in der Sogwirkung einer starken Teamleistung, besonders auf sich aufmerksam machen konnten. "Nach vielen kleinen Schritten, hat er heute einen Riesenschritt nach vorn gemacht", lobte auch Geschäftsführer Klaus Allofs, der allerdings gar nicht so überrascht über diesen starken Auftritt war: "Wenn ich jetzt aus allen Wolken fallen würde, dann wäre da im Vorfeld einiges schief gelaufen. Wir kennen das Potenzial von Schulle."

 

Lobende Worte fand Klaus Allofs aber auch für Verteidiger Frank Fahrenhorst, der sich nach seiner guten Leistung in Dortmund noch einmal steigerte und zu den Garanten des Sieges zählte. "Er ist ein ganz wichtiger Spieler für die Mannschaft geworden, nachdem seine Entwicklung zunächst sehr unglücklich verlief. In den letzten Monaten sind dann ein paar Dinge zusammen gekommen", fasste Allofs die positive Entwicklung des Verteidigers zusammen.

 

Zu den Spielern des Spiels gehörten aber auch zwei, für die diese Bezeichnung fast Routine ist. Miroslav Klose und Torsten Frings. Während der Stürmer erneut ein glorreiches Comeback nach seiner Schulterverletzung feierte und sich ins Team mit seiner Torgefährlichkeit, seiner Ballsicherheit und mit seinem Kampfgeist einbrachte, als wäre er nie weg gewesen, spulte Torsten Frings wie fast immer ein unglaubliches Programm aus Laufbereitschaft, Einsatzwillen und Cleverness ab.

 

"Miro ist unheimlich viel gelaufen. Er hat schon wieder eine sehr gute Leistung gezeigt. Er braucht den Wettkampf, um voll da zu sein. Am Ende hat er einen Krampf nicht mehr rausbekommen", so Thomas Schaaf, der den Angreifer nach 68 Minuten auswechseln musste. "Das hatte mit dem Krampf einfach keinen Sinn mehr", sagte Miroslav Klose selbst. Derlei Probleme hatte Torsten Frings nicht. Er rannte und rannte und kämpfte und kämpfte. Kein Wunder, dass es später hieß: "Die Leistungen von Torsten sind auf einem ganz hohen Level. Man könnte denken, er hat sich gleich auch für Samstag verausgabt, weil er gegen Gladbach gelbgesperrt ist und ausfällt", so Klaus Allofs lächelnd.

 

von Michael Rudolph und Juliane Schramm

 

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