Gerade war der Ball über die Juve-Torlinie gerollt, da hatten seine Hände auch schon das Trikot über den Kopf gezogen. Christian Schulz rutschte auf den Knien zur Eckfahne und schrie seine Freude über die 1:0-Führung in den Nachthimmel. Dass es dafür gelb gab, berührte ihn nur am Rande. "Dieses Tor in der Champions League ist für mich persönlich schon etwas ganz Besonderes. Ich treffe ja ohnehin nicht so oft." Diese Szene hatte sich richtig in seinen Kopf eingebrannt. Probleme beim Wiederabspielen der Szene, hatte der 22-Jährige nicht: "Die Entstehung begann auf der linken Seite. Dort setzen wir uns durch, ich spiele den Ball auf Ivan, der ihn aus der Bedrängnis mit der Hacke in den Strafraum spielt. Ich komme gerade noch hin, kann die Kugel über den Torhüter lupfen. Im anschließenden Gedränge vor dem Tor, lag der Juve-Spieler am Boden. Es fehlte ihm die Übersicht. Er dachte, dass er nur zur Seite abwehren kann, darauf habe ich spekuliert und war an der richtigen Stelle. Da war aber auch ganz viel Glück dabei", beschrieb "Schulle" die entscheidenden Momente vor dem ersten Treffer. Das Tor gab Christian Schulz enormen Auftrieb. Selbstsicherheit, Mut, Engagement: Christian Schulz gehört zu denjenigen im Werder-Team, die in der Sogwirkung einer starken Teamleistung, besonders auf sich aufmerksam machen konnten. "Nach vielen kleinen Schritten, hat er heute einen Riesenschritt nach vorn gemacht", lobte auch Geschäftsführer Klaus Allofs, der allerdings gar nicht so überrascht über diesen starken Auftritt war: "Wenn ich jetzt aus allen Wolken fallen würde, dann wäre da im Vorfeld einiges schief gelaufen. Wir kennen das Potenzial von Schulle."