Frings forsch: Die Überraschung ist drin

Werder-Profi Torsten Frings im Duell mit Juves Federico Balzaretti.
Profis
Donnerstag, 23.02.2006 / 03:36 Uhr

Die Euphorie nach dem Drei-Tore-Spektakel gegen Juventus Turin wich schnell dem Realismus. Überschäumender Jubel wandelte sich konzentrierte Vorfreude auf die bevorstehende Aufgabe, die keineswegs leicht wird.

Die Euphorie nach dem Drei-Tore-Spektakel gegen Juventus Turin wich schnell dem Realismus. Überschäumender Jubel wandelte sich in konzentrierte Vorfreude auf die bevorstehende Aufgabe, die keineswegs leicht wird. Die beiden Tore im Weser-Stadion halten den italienischen Rekordmeister weiter im Spiel um den Einzug ins Viertelfinale. "Die Freude über den Sieg überwiegt noch, aber ich weiß auch, dass wir trotz allem eine ganz schwere Ausgangssituation für das Rückspiel haben", unterstrich Torschütze Christian Schulz.

 

Auch Vize-Kapitän Torsten Frings blickte nur wenige Minuten nach dem Abpfiff nach vorn: "Unsere Gegentore sind sehr ärgerlich, deswegen dürfen wir uns auch nicht zu sehr freuen. Es bedarf in Turin noch einmal so einer Topleistung wie heute und das wird ganz schwer. Aber die Überraschung ist drin. Die müssen uns erstmal schlagen. Es ist ja bekannt, dass wir eine gute Offensive haben."

 

Der 29-Jährige ließ durchblicken, dass die Grün-Weißen gar nicht daran denken, im Rückspiel einen Gang zurückzuschalten: "Wir können doch gar nicht auf Unentschieden spielen. Wir sind immer für ein Tor gut und das müssen wir nutzen." Geschäftsführer Klaus Allofs stimmt zu: "Wir können uns nicht in Turin hinten reinstellen und auf ein 0:0 hoffen. Wir werden nicht darauf verzichten, unsere Qualitäten zu entfalten. Wir müssen dort ein Tor schießen." Für diese Aufgabenstellung sieht der ehemalige Weltklasse-Stürmer sogar einen Vorteil im torreichen Hinspiel. "Natürlich wäre ein 1:0 rechnerisch besser gewesen als ein 3:2. Aber hören sie sich mal um, mit welcher Begeisterung über dieses Spiel heute gesprochen wird, so etwas bringt der Mannschaft auch etwas für das Rückspiel." Cheftrainer Thomas Schaaf ergänzt: "Das Spiel kann uns keiner mehr nehmen. Wir haben uns gegen eine starke Defensiv-Mannschaft viele Chancen herausgearbeitet. In Turin können wir uns auf einiges gefasst machen. Wir müssen uns dort bewähren. Aber heute haben wir ja gesehen, dass einiges zu bewegen ist." Der Bremer Coach fügt an: "Es wird sehr, sehr schwer, die nächste Runde zu erreichen. Wir müssen genau so aktiv sein wie heute. Wir haben den Gegner heute vor eine große Aufgabe gestellt und hoffen, dass wir das in Turin wiederholen können."

 

Dass Werder dort nicht als Sieger vom Platz gehen wird, glaubt unterdessen Trainerkollege Fabio Capello. Er haderte zwar zunächst mit der Ausgangssituation: "Fünf Minuten vor Schluss war ich mit dem Ergebnis noch zufrieden. Doch Werder hat die letzten fünf Minuten genutzt, um die Tore zu schießen. Wir haben unsere Chancen verpasst, hier besser abzuschneiden." Doch das Turiner Selbstvertrauen scheint immer noch grenzenlos zu sein, obwohl sie wie schon in der Vorrunde gegen den FC Bayern, erneut gegen eine deutsche Mannschaft verloren haben. "Es gibt keinen Komplex gegen deutsche Mannschaften. Wir haben auch gegen die Bayern zu Hause gewonnen und werden auch Bremen im Rückspiel besiegen."

 

Gut, dass die Werder-Spieler mit ihrer "breiten Brust" dagegen halten können. Ivan Klasnic warnte die Turiner: "Wir haben nicht die Champions League gewonnen, sondern nur ein Spiel, aber unsere Maschine läuft langsam wieder an." Sturmpartner Miroslav Klose ergänzte in Richtung Juve: "Mit unserer Mannschaft ist sehr, sehr viel möglich."

 

von Juliane Schramm und Michael Rudolph

 

Ihr Browser ist veraltet.
Er wird nicht mehr aktualisiert.
Bitte laden Sie einen dieser aktuellen und kostenlosen Browser herunter.
Chrome Mozilla Firefox Microsoft Edge
Chrome Firefox Edge
Google Chrome
Mozilla Firefox
MS Edge
Warum benötige ich einen aktuellen Browser?
Sicherheit
Neuere Browser schützen besser vor Viren, Betrug, Datendiebstahl und anderen Bedrohungen Ihrer Privatsphäre und Sicherheit. Aktuelle Browser schließen Sicherheitslücken, durch die Angreifer in Ihren Computer gelangen können.
Neue Technologien
Die auf modernen Webseiten eingesetzten Techniken werden durch aktuelle Browser besser unterstützt. So erhöht sich die Funktionalität, und die Darstellung wird verbessert. Mit neuen Funktionen und Erweiterungen werden Sie schneller und einfacher im Internet surfen können.