Schaaf schwärmt: Das beste internationale Spiel

Johan Micoud rettete mit dem 3:2-Treffer Werder den Sieg.
Profis
Donnerstag, 23.02.2006 / 02:58 Uhr

Für Ivan Klasnic war es "ein Märchen mit dem Titel 'Scheiße und Juhuu!'" Für die Werder-Fans war es ein fantastischer Abend mit einem unglaublichen Spektakel und für die Mannschaft war es ein Riesenschritt zu Prestige und Anerkennung in Europa und Bestätigung, sich weiterentwickelt zu haben.

Für Ivan Klasnic war es "ein Märchen mit dem Titel 'Scheiße und Juhuu!'" Für die Werder-Fans war es ein fantastischer Abend mit einem unglaublichen Spektakel und für die Mannschaft war es ein Riesenschritt zu Prestige und Anerkennung in Europa und Bestätigung, sich weiterentwickelt zu haben. Geschäftsführer Klaus Allofs brachte es auf den Punkt: "Es gibt nicht viele Mannschaften, die nach so einer Enttäuschung durch das 1:2 gegen Juventus Turin wieder zurückkommen und das Spiel noch drehen. Das Team hat nach dem Rückstand gespürt, dass es dieses Ergebnis nicht so stehen lassen kann und bis zur letzten Minute alles gegeben. Selbst der Ausgleich hat sie nicht zufrieden gestellt. Und wenn dann Joe in der letzten Minute genau richtig auf der Linie steht, dann macht das natürlich Spaß." Allofs Fazit: "Die Mannschaft hat dazugelernt. Die Jungs haben schon gegen Valencia, Inter, Lyon und Barcelona gespielt und jetzt waren sie neugierig, wo sie heute im Vergleich mit solchen Teams stehen. Das hat man ihnen angemerkt. Die Schlappe gegen Lyon war zwar nicht mehr in unseren Köpfen, aber wir sind immer wieder darauf angesprochen worden. Jetzt hat die Mannschaft da einiges gerade gerückt."

 

Dass die Begegnungen des Achtelfinals im Vorjahr bei einigen Werderanern noch eine Rolle spielten, bestätigte auch Torjäger Miroslav Klose. "Wir wollten schon etwas wieder gut machen. In der Champions-League-Qualifikation gegen Basel wollten wir zeigen, dass das in Lyon nicht Werder war. Diese Qualifikation war sehr wichtig. Wir brauchen Spiele, um zu lernen. Heute hat das Team ein Zeichen gesetzt. Wir wollten dieses Spiel unbedingt gewinnen. Auch beim 2:2 kurz vor Schluss war jedem klar, dass wir hier auf ein 3:2 spielen müssen."

 

Dass diese Aufholjagd gelungen ist, brachte Cheftrainer Thomas Schaaf ins Schwärmen. Seine Liebeserklärung ans Team: "Die Mannschaft hat einen fantastischen Abend hingelegt und richtig was geboten. Die Art und Weise wie wir in der ersten Halbzeit gespielt, kombiniert, uns bewegt, die Bälle nach vorn gebracht haben, war großartig. Anfangs waren wir noch zögerlich, doch wir wurden von Minute zu Minute besser. Die Mannschaft hat ineinander gearbeitet, jeder ist für den anderen gelaufen." Schaaf gratulierte dem Team vor allem zur überragenden Reaktion auf den zwischenzeitlichen Rückstand: "Ein so gutes Spiel zu zeigen und dann in Rückstand zu geraten, ist ganz bitter. Das stellte alles auf den Kopf. Ich war selbst überrascht, dass die Mannschaft so gut ins Spiel zurückgefunden hat, eine großartige Gratulation geht an die Mannschaft dafür, wie sie das Ergebnis gedreht hat." Schaaf weiter: "Das zählte zu den besten Spielen, die wir in der Champions League geboten haben. Wir haben immer gesagt, dass dieser Wettbewerb ein Highlight für uns ist, dem sind wir heute mit unserer Leistung gerecht geworden."

 

So redefreudig der Bremer Coach war, so verärgert war Juve-Trainer Fabio Capello nach dem Spiel. "Ich kann mich nicht erinnern, wann eine meiner Mannschaften das letzte Mal so ein Spiel aus der Hand gegeben hat. Es war ein gutes Spiel, aber wir haben einige Tore verschenkt. Die zwei Treffer am Schluss hätten nicht sein müssen. Die gefährlichen Szenen waren meist Standardsituationen, so viele Torchancen haben wir Werder gar nicht gelassen. Werder war physisch in einer sehr guten Verfassung." Den Vorwurf der Arroganz wollte Capello seinen Spielern nicht machen: "Wir spielen gegen ein Team, das sehr stark ist. Juve ist nicht arrogant. Immerhin standen wir selbst in der schwächeren ersten Hälfte zwei Mal allein vor dem Tor."

 

Über die eingefahrenen Sympathiepunkte freute sich Vize-Kapitän Torsten Frings. Eine Überraschung war der Auftritt der Grün-Weißen aber nicht: "Wir haben sicher schon oft bewiesen, dass wir international mithalten können, aber heute war es ein Super-Spiel. Wir haben verdient gewonnen, weil wir auch mal in der entscheidenden Phase unsere Chancen eiskalt genutzt haben, dazu haben wir uns bis dahin unzählige erarbeitet. Diese Partie wird uns viel Selbstvertrauen für die nächsten Spiele geben."

 

von Juliane Schramm und Michael Rudolph

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