Ein Sieg im Bayern-Stil: Eiskalt und glücklich

Nach dem Treffer von Frank Fahrenhorst war die Spannung jedoch nicht beendet.
Profis
Montag, 30.01.2006 / 01:09 Uhr

Ausgerechnet mit einer mäßigen Leistung und einem sehr knappen und glücklichen 1:0-Sieg hat Werder eine 21 Jahre dauernde Negativ-Serie beendet. Seit dem 16. Spieltag der Saison 1984/85 hatten sie nicht mehr in Bielfeld gewonnen. Am Sonntagabend war der Bann gebrochen. "Wir wissen, dass wir hier kein Super-Spiel gezeigt haben, aber wir nehmen endlich nach so langer Zeit drei Punkte mit nach Hause. Wir haben hier schon so oft auch dominante Vorstellungen gezeigt und sind am Ende nicht belohnt worden. Heute war das anders, heute müssen wir mit unserer Effektivität zufrieden sein. Außerdem haben wir uns viele Möglichkeiten für eine Steigerung offen gehalten." Etwas bildlicher beschrieb Geschäftsführer Klaus Allofs seinen Gemütszustand nach durchwachsenem Auftritt mit optimaler Punktausbeute: "Zum Glück gab es hier keine Haltungsnoten. Wir haben heute einfach mal nur drei Punkte geholt, so wie es die Bayern schon so oft praktiziert haben."

 

Und genau dieser Punkt stimmte Allofs etwas versöhnlich mit der Leistung der Mannschaft. "Es ist einfach so, dass keine Mannschaft in 34 Spielen einer Saison alles richtig machen kann, und wenn du mal ein solches Spiel erwischst, dann musst du es trotzdem gewinnen. Das hat auch etwas mit Qualität zu tun, und die hat uns gerade in der letzten Zeit ein bisschen gefehlt. Wenn man die Spiele der letzten Monate zusammenzählt, dann wird jeder feststellen, dass Bayern viel mehr solche Spiel verzeichnen kann als wir."

 

Dass die Vorstellung aber nicht der neue Werder-Stil werden soll, unterstrich der Werder-Geschäftsführer ebenfalls. "Wir suchen noch unseren Rhythmus, aber den müssen wir schnell finden. Am besten wäre es, wenn wir die Suche mit dem Sieg heute einstellen könnten. Es ist fast ein bisschen erstaunlich, dass es noch nicht so läuft, weil wir einiges in den Vorbereitungsspielen schon deutlich besser gemacht haben. Ich erinnere mich zum Beispiel an die erste Halbzeit gegen den HSV in Kropp, da lief der Ball schon ganz ordentlich. Wir werden das schnell wieder hinbekommen."

 

Dass es in Bielefeld nicht ganz rund lief, lag aber auch an der guten Leistung der Gastgeber. Arminia-Trainer Thomas von Heesen merkte nach Spielende nicht ohne Stolz an: "Wir haben den Bremern alles abverlangt und konnten uns selbst zahlreiche gute Chancen erarbeiten. Aber genau da lag heute der Unterschied. Wir haben sogar einen Elfmeter vergeben und die Bremer machen aus eineinhalb Chancen ein Tor." Zur entscheidenden Szene sagte der Bielfelder Coach: "Bei diesem Freistoß müssen wir einfach besser ausfpassen. Bei dem Abpraller müssen wir schneller reagieren. Die Bremer waren einfach cleverer."

 

Dass sich die Werderaner in den kommenden wichtigen Wochen und Monaten nicht allein auf Glück und Cleverness verlassen wollen, unterstrichen sie noch einmal nach dem Schluspfiff: "Schon in der Halbzeit hat der Trainer etwas lauter klar gemacht, dass noch etwas fehlt. Da musste das Team mal geweckt werden. Wenn wir dauerhaft ganz oben bleiben wollen, müssen wir zum Beispiel mehr Laufbereitschaft zeigen." Bevor solche Punkte nicht berücksichtigt werden, empfiehlt Allofs den Blick auf die Tabelle zu vermeiden. "Jetzt müssen wir erstmal schnell wieder besseren Fußball spielen, erst dann können wir über andere Teams reden", lautete die Aufforderung des ehemaligen Werder-Profis. Torschütze Frank Fahrenhorst hat sie schon verinnerlicht und stimmt zu: "Über große Ziele dürfen wir jetzt nicht reden. Wir brauchen wieder mehr Sicherheit und Konstanz in unserem Spiel. Und dann, irgendwann später in dieser Saison werden wir die Bayern im Weser-Stadion empfangen. Nach diesem Spiel können wir dann über alles weitere reden, aber bis dahin gibt es noch viel zu tun."

 

von Michael Rudolph und Juliane Schramm

 

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