Fahrenhorst: Zwei Lattenkracher zum Glück

Torschütze Frank Fahrenhorst bejubelt von Teamkollege Nelson Valdez.
Profis
Montag, 30.01.2006 / 00:19 Uhr

Als Schiedsrichter Dr. Wack in der 24. Minute auf den Elfmeter-Punkte zeigte, glaubte Frank Fahrenhorst schon zu wissen, wie dieser Tag für ihn ausgeht. Er befürchtete wieder zur tragischen Figur zu werden.

Als Schiedsrichter Dr. Wack in der 24. Minute auf den Elfmeter-Punkt zeigte, glaubte Frank Fahrenhorst schon zu wissen, wie dieser Tag für ihn ausgeht. Er befürchtete, wieder zur tragischen Figur zu werden. Zu viele dieser Momente, die ihn zurückwarfen, hat er in seiner noch kurzen Werder-Zeit erlebt: In der Vorsaison die gebrochene Nase im Zweikampf mit Michael Ballack, der Patzer gegen Marcelinho, der dem Herthaner den Siegtreffer im Weser-Stadion ermöglichte, in dieser Spielzeit die rote Karte nach unglücklichem Handspiel in Hannover, dass sein erstes Bundesligaspiel dieser Saison vorzeitig beendete. Diesmal also ein verursachter Elfmeter in Bielefeld. "Das war wieder eine dieser blöden Situationen", bestätigte der Verteidiger nach dem Schlusspfiff.

 

Doch diesmal kam alles ganz anders. Denn statt als tragische Figur ging der 28-Jährige als Mann der Partie vom Platz. "Schuld" waren zwei Lattenkracher, die das Spiel für Frank Fahrenhorst die erfolgreiche Wende gaben. Erst landete der Elfmeter des Bielefelders David Kobylik am Gebälk, dann ein Freistoß von Johan Micoud. Den Abpraller verwandelte Fahne artistisch zum Goldenen Tor des Abends.

 

Zum Elfmeter für Bielefeld sagte Frank Fahrenhorst: "Den muss man nicht geben. Wir rauschen beide Schulter an Schulter zusammen. Es war ein harter aber aus meiner Sicher fairer Zweikampf." Rückendeckung bekommt der Blondschopf von Teamkollege Naldo, der die Szene aus nächster Nähe beobachtet hatte: "Ich mache Frank keinen Vorwurf, der Bielefelder hat den Körperkontakt ausgenutzt, um diesen Elfmeter zu bekommen. Nichts anderes wollte er." Die Aufregung hielt sich jedoch ohnehin nach dem Fehlschuss der Gastgeber in Grenzen.

 

Viel lieber erzählte der Torschütze des Abends vom Moment des Erfolges. "Ich wusste, dass Joe den Freistoß schießt und wollte darauf spekulieren, dass er vom Torhüter abprallt. Als ich dann die Flugkurve gesehen habe, habe ich aber nicht mehr daran geglaubt und war plötzlich überrascht. So sieht es wohl auch aus, wenn man die Fernsehbilder sieht", grinste der Werderaner über sein erstes Bundesliga-Tor. Das soll ihm nun weiteren Auftrieb geben. "Ich fühle mich gut, habe eine ordentliche Vorbereitung absolviert und meine Chance genutzt. Jetzt werde ich weiter nur auf mich achten und an meiner Leistung weiter feilen." In der internen Torjägerliste will sich Fahne nun schnell nach oben arbeiten und am liebsten schon nächste Woche gegen Mainz nachlegen. Auch wenn es sehr unwahrscheinlich ist, das dann wieder sein "Glücks-Schiedsrichter" Dr. Wack pfeifen wird. "Das ist schon kurios. Mein letztes Tor habe ich auch unter seiner Leitung erzielt. Ich glaube das war am letzten Spieltag vor meinem Wechsel nach Bremen. Da hat sich heute der Kreis geschlossen."

 

Die Mannschaftskollegen freuen sich über den Erfolg des Abwehr-Spezialisten. Mannschaftskapitän Frank Baumann lächelnd: "Das wurde aber auch endlich Zeit, dass er mal für uns trifft. In Bochum gelang ihm das ja ständig." Lob gab es auch vom Trainer. "Dieses Tor wird ihm zusätzliches Selbstvertrauen geben. Er hat an sich gearbeitet, kann vieles jetzt besser umsetzen und zeigt das auch."

 

Auch starke Leistung von Andreas Reinke

 

Viel gezeigt hat am Sonntagabend aber auch Torhüter Andreas Reinke, der den Bremern den knappen Sieg mit einigen starken Paraden festhielt. "Neben Fahne war er wohl der zweite Matchwinner", sagte Frank Baumann nach Schlusspfiff. Trotz der starken Partie blieb die alte und neue Nummer eins aber gelassen. Das Hervorheben seiner Leistung konnte der Keeper nicht nachvollziehen. "Ich habe doch schon öfter gezeigt, was ich leisten kann. Das war ein ganz normales Spiel, dass wir alle nur ganz knapp gewonnen haben. Mehr sollte man da nicht hineininterpretieren." Ganz genau so sah es auch Geschäftsführer Klaus Allofs: "Dass ein Torhüter auch ein paar schwierige Bälle hält, dafür steht er im Tor. Für uns ist das keine Überraschung, was Andi heute gezeigt hat." Anerkennend fügte er hinzu: "Aus der Mannschaft hat er sich heute sicherlich nicht rausgespielt.".

 

von Michael Rudolph und Juliane Schramm

 

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