Klose: Schwere Schulterverletzung bestätigt Vorbehalte

Miroslav Klose ging nach einem Zweikampf im Strafraum zu Boden und musste auf Grund einer ausgekugelten Schulter ausgewechselt werden.
Profis
Donnerstag, 26.01.2006 / 02:38 Uhr

Die schwere Verletzung von Miroslav Klose hat die schlimmsten Befürchtungen der Werder-Verantwortlichen bestätigt. Diese hatten nach Besichtigung des Platzes den ganzen Tag dafür geworben, die Partie gegen den FC St. Pauli auf diesem Boden nicht stattfinden zu lassen. Doch Schiedsrichter Dr. Felix Brych vertagte die Entscheidung über eine Spielverlegung mehrfach, pfiff die Partie aber dann doch an.

 

Das Kopfschütteln der Grün-Weißen, ging dann spätestens in der 42. Minute in Wut über, als Miroslav Klose mit einem schlaff herabhängenden Arm frühzeitig ausgewechselt werden musste. Nach einem harmlosen Laufduell war der Angreifer auf den steinharten Boden gekracht und hatte sich die Schulter ausgekugelt. "Ich hoffe nicht, dass er operiert werden und drei Monate pausieren muss, wie es zunächst hie", so Thomas Schaaf sichtlich angekratzt. Klose selbst, der zunächst auf der Bank Platz nahm, aber dann mit starken Schmerzen in die Kabine gebracht wurde, sagte: "Es tut unheimlich weh. Was es genau ist, werden wir morgen nach den genauen Untersuchungen wissen."

 

Der Protest gegen die aus Spielersicht rücksichtslose Ansetzung der Partie war auch nach dem Schlusspfiff das Thema Nummer eins. Cheftrainer Thomas Schaaf deutlich: "Dieses Spiel hätte nie stattfinden dürfen. Es war fahrlässig, sich darauf einzulassen. Jetzt wird es heißen, dass wir jammern, aber Fakt ist, dass wir einen verletzten Spieler in der Kabine haben, dessen Ausfall eindeutig auf die Bodenverhältnisse zurückzuführen ist." Geschäftsführer Klaus Allofs setzte nach: "Ich bin froh, dass es nur Einen erwischt hat. Den Spielern wurde heute gezeigt, dass ihre Gesundheit überhaupt keine Rolle spielt."

 

In der Rolle des schlechten Verlierers sah sich die Bremer Führung nicht. "Wir haben noch vor der Partie beim DFB schriftlich dargelegt, dass wir die Entscheidung für eine Austragung auf diesem Platz überhaupt nicht nachvollziehen können, aber wir sind auch realistisch genug, dass wir wissen, dass dies keine weiteren Auswirkungen haben wird. Aber irgendetwas mussten wir unternehmen. Man kann nicht immer stillhalten. Es ist schade, dass ein Viertelfinale auf einem Platz ausgetragen werden musste, auf dem Fußball nicht möglich war." Allofs' bitter-ironischer Nachschlag: "Wenn man aus dem DFB-Pokal eine Spaßveranstaltung machen möchte, dann kann man gleich zum Schlamm-Catchen oder Eis-Surfen einladen."

 

Die betroffenen Profis reagierten entsprechend ungehalten. Mannschaftskapitän Frank Baumann suchte nach dem Abpfiff noch einmal das Gespräch mit dem Schiedsrichter: "Ich habe ihm zwei Dinge gesagt: Einerseits, dass er gut gepfiffen hat und andererseits, dass er das Spiel nie hätte anpfeifen dürfen. Jeder hat gesehen, dass es keine regulären Verhältnisse waren. Der Boden war knallhart und rutschig. Man konnte geradeaus laufen und geradeaus schießen, alles andere war nicht möglich." Baumann sah wie schon im Vorjahr beim Schnee-Spiel gegen die Bayern-Amateure den gesundheitlichen Schutz der Spieler missachtet: "Letztes Jahr hat man sich uns gegenüber herausgeredet, dass es ja so selten passiert, aber jetzt haben wir das schon wieder erlebt. Es geht eben acht, neun Mal gut und beim zehnten Mal schief. Und heute haben wir den Fall, dass wir mit Miro einen schwer verletzten Spieler aufgrund der Bodenverhältnisse beklagen." Baumanns klare Forderung: "Es muss eine wirklich neutrale Platzkommission her, die auch schon mal Fußball gespielt hat und die Risiken richtig beurteilen kann."

 

Dass dies alles nur Beschwerden verwöhnter Profis sein sollen, wollte der ehemalige Kiez-Kicker Ivan Klasnic nicht stehen lassen. Der Stürmer, der vom FC St. Pauli zu Werder kam, sagte später: "Glauben Sie mir, ich kenne dieses Stadion und ich habe schon viele extreme Situationen erlebt, aber so einen Platz habe ich noch nie gesehen."

 

von Michael Rudolph und Juliane Schramm

 

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