Erstaunlich war vor allem, wie leichtfüßig der Paraguayer sich im Spiel bewegte und immer wieder die Abwehr der Karlsruher vor Probleme stellte. Die harte Trainingsbelastung schien ihm nichts auszumachen. "Das ist schon ein bisschen komisch. Ich habe den Eindruck, dass ich mich umso besser fühle, je schwerer das Programm ist. Ich hatte selbst den Eindruck, dass es gut lief, dass ich trotz allem frisch und spritzig war", kommentierte Valdez seinen Einsatz.
Doch der Stürmer war nicht der Einzige, der auf sich aufmerksam machen konnte. Auch Werder-Profi Jelle van Damme setzte vor allem im ersten Durchgang Akzente. Er agierte dynamisch, einsatzfreudig und trickreich. "Leider war es nur im ersten Durchgang so. Ich hätte mich gern über die gesamten 90 Minuten gezeigt, aber dafür reicht die Kraft noch nicht", so der Belgier, der sich nach seiner mehrmonatigen Pause wegen einer Leisten-Operation immer näher herankämpft.
Ob Testspieler Erlend Hanstveit den Konkurrenzkampf bei Werder aufnehmen darf, bleibt weiterhin offen. Der Norweger, der 1998 bereits bei Manchester United auf dem Wunschzettel stand, dann aber durch einem Kreuzbandriss zurückgeworfen wurde, konnte heute erstmals im Wettkampf zeigen, was er drauf hatte. "Ich habe mein letztes Spiel vor 10 Wochen bestritten, dafür war es ganz ordentlich", schätzte der Skandinavier sachlich ein und fuhr fort: "Ich tue mein Bestes, aber ob das für Werder reicht, müssen die Trainer entscheiden." Die stellten dem 24-Jährigen, der noch ein Jahr bei Brann Bergen unter Vertrag steht, folgendes Zwischenzeugnis aus. "Er versuchte heute ruhig zu agieren ohne viele Fehler zu begehen. Das hat er gut gemacht. Wie es mit ihm weitergeht, müssen wir abwarten. Wir werden uns zu gegebener Zeit mit dem Trainerstab zusammensetzen und darüber sprechen." Geschäftsführer Klaus Allofs ergänzte: "Er hat solide gespielt. Er sollte seine vorhandenen Offensiv-Qualitäten noch besser ausspielen, heute konnte er davon noch nichts zeigen."
von Tino Polster und Michael Rudolph