TL-Tagebuch 1: An diesem Mann kommt keiner vorbei

Immer im Vorwärtsgang: Der Trainerstab der Werderaner lässt sich auch nicht durch wilde Tiere auf dem Trainingsplatz abhalten, nur an einem Zöllner wären sie fast nicht vorbeigekommen.
Profis
Freitag, 06.01.2006 / 15:10 Uhr

Die türkische Riviera hat uns wieder. Schon zum siebten Mal macht sich Werder im Januar auf den Weg ins Trainingslager nach Belek. So komfortabel wie nie. Direktflug Bremen - Antalya, nur Mannschaft, Betreuerstab und begleitende Journalisten an Bord.

Zur Trainingslager-Delegation der Werderaner gehören neben Mannschaft, Trainer- und Betreuerstab auch Mediendirektor Tino Polster, der in den kommenden Tagen für werder.de aus dem Trainingslager berichten wird. Regelmäßig wird er nicht nur über die aktuellen Neuigkeiten aus Belek berichten, sondern auch wie in den vergangenen Jahren das Trainingslager-Tagebuch schreiben. Mit seinen Andekdoten Anmerkungen und Randgeschichten bietet er allen Fans einen einzigartigen Einblick in die grün-weiße Welt.

 

 

Freitag, 06.01.2005, 14.40 Uhr, Belek

 

Die türkische Riviera hat uns wieder. Schon zum siebten Mal macht sich Werder im Januar auf den Weg ins Trainingslager nach Belek. So komfortabel wie nie. Direktflug Bremen - Antalya, nur Mannschaft, Betreuerstab und begleitende Journalisten an Bord. Turkish Airlines, die staatliche Fluggesellschaft, liefert uns sogar zehn Minuten vor der geplanten Zeit ab. Landung um 16 Uhr 50 Bremer Zeit. Erste Handlung: Uhr vorstellen. In der Türkei ist es bereits 17 Uhr 50. Anreise in Rekordgeschwindigkeit.

 

Relativ schnell werden auch die Gepäckstücke aus der Maschine angeliefert. Taschen, Ballnetze, Metallkoffer, ein nicht enden wollender Strom von Utensilien. "So viel hatten wir noch nie dabei", Zeugwart Detlef "Oberst" Kollra seufzt und versucht den Überblick zu bewahren, was bei insgesmt 1,8 Tonnen Gepäck nicht ganz einfach ist. Aber auch hier klappt alles wie am Schnürchen, bis wir an den Falschen geraten. Er arbeitet beim türkischen Zoll und sagt erstmal: "Halt!" Weil er allein gegen unseren vierzigköpfigen Tross plus Journalisten steht, schiebt er seine Jacke an der Hüfte bewusst zurück. Wir erblicken seine Dienstwaffe. Möglicherweise will er auf unsere Kosten um seine letzte Chance auf eine Beförderung kämpfen. Jedenfalls kommt an diesem Mann keiner vorbei. Unser neuer Torwarttrainer Michael Kraft spricht und versteht aus seiner Profizeit bei einem Istanbuler Verein Anfang der neunziger Jahre noch gut genug türkisch, um herauszufinden, worum es dem eifrigen Zöllner geht. Der will nämlich eine Einfuhrliste sehen und die haben wir nicht, weil wir sie bislang noch nie brauchten. Erst als dem Mann erklärt wird, Werder sei so bedeutend wie Galatasaray und Fenerbahce, und die müssen schließlich auch keine Listen vorzeigen, streckt der wehrhafte Zöllner die Waffen. Wir dürfen passieren. Draußen ist es regnerisch und 12 Grad warm oder kalt, je nachdem welche Erwartungshaltung man hatte.

 

Wolfgang Rolff erklärt den Spielern im Bus, dass direkt nach Ankunft im ADORA Golf Resort Hotel die erste Trainingseinheit auf dem Programm steht. Als die Spieler den gepflegten Rasen sehen, kommt bei allen sofort gute Laune auf. Die einzige Einheit an diesem Donnerstag verläuft konzentriert und engagiert. Nur Tim Borowski kann noch nicht mit der Mannschaft trainieren, dreht mit Fitmacher Stefan Wolters Runden um den Platz.

 

Ich freue mich besonders über eine kleine Geste unserer Gastgeber. Die Tore wurden mit grünweißen Netzen bestückt. "Haben wir extra für euch besorgt," erklärt Erkan, der pfiffige Empfangschef, der uns schon im letzten Jahr bestens betreut hat. Mit uns logieren noch sechs weitere Mannschaften in dem riesigen Hotelkomplex, darunter mit Kayserispor und Ankaragücü zwei türkische Erstligisten und FC Emmen, sowie Helmond Sport zwei holländische Zweitligateams. Aber nur wir haben das Privileg, den "Sahneplatz" direkt am Hotel zu benutzen. Die anderen müssen mit dem Bus zur außerhalb gelegenen Trainingsanlage kutschiert werden. Auch bei den Mahlzeiten genießen wir Champions-League-Status, haben ein Restaurant im Dachgeschoss mit Meerblick ganz für uns allein.

 

 

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