Starker letzter Arbeitstag von Reinke & Co.

Zum Abschied tauchten die Bremer vor der Gästekurve in Hannover über den Rasen.
Profis
Donnerstag, 22.12.2005 / 02:02 Uhr

Am letzten Arbeitstag des Jahres 2005 hat er es allen Kritikern noch einmal gezeigt. Torhüter Andreas Reinke war ein Garant für den Erfolg im DFB-Pokal-Achtelfinale bei Hannover 96. Reaktionsschnell und körperlich topfit faustete, fing und grätschte der 36-Jährige alle Bälle, die auf das Tor kamen. Nur beim Elfmeter der 96er war er machtlos.

 

Seine Ausstrahlung war so dominant, dass sie sogar seinem Kollegen Robert Enke auf der anderen Seite des Platzes auffiel. "Ein großes Lob an Andreas Reinke. Er hat in den letzten Wochen viel Kritik einstecken müssen, aber heute ein großartiges Spiel gemacht", zollte Hannovers Schlussmann seinem Kollegen größten Respekt. Doch auch Reinkes Team-Mitglieder waren voll des Lobes. Mannschaftskapitän Frank Baumann: "Wir können uns bei Andi bedanken, wie schon im Spiel gegen den HSV und beim Sieg in Köln, wo er uns die Punkte gerettet hat. Die Kritik ist groß gewesen, aber wir Spieler haben das nie so kritisch gesehen. Andi ist immer ruhig geblieben, das war gut so." In die Lobeshymne stimmte auch Miroslav Klose mit ein: "Andi hat stark gehalten. Er hatte ein Team, aber die Mannschaft hat immer an ihn geglaubt. Heute hat er uns den Erfolg festgehalten."

 

Werders sportliche Leitung analysierte die Leistung sachlich. "Wir haben diese Schwarz-Weiß-Malerei nie mitgemacht. Ich denke, dass wir nichts außergewöhnliches von Andi gesehen haben. Er hat schon viele solcher Spiele absolviert. Wir wissen, dass er das kann. Er hatte sicher zuletzt eine schwache Phase, aber wir haben an ihm festgehalten und heute hat sich das ausgezahlt", so Klaus Allofs. Cheftrainer Thomas Schaaf merkte an: "Andi ist in den letzten Wochen sehr kritsich gesehen worden. Natürlich waren einige Sachen berechtigt, aber man hatte sich richtig auf ihn eingeschossen. Heute hat er gezeigt, was er kann. Er hat richtig gut gehalten."

 

Aber nicht nur für Reinke war das Spiel in Hannover ein toller Abschluss im Jahr 2005. Auch für andere war es ein wichtiges Erlebnis vor der Winterpause. So freute sich Verteidiger Petri Pasanen nicht nur über den Sieg, sondern auch über die erneute Spielpraxis nach seiner langen Verletzungspause. "Ich konnte jetzt schon das zweite Spiel über 90 Minuten absolvieren. Das ist gut für den Kopf. Nach dem Hamburg-Spiel hatte ich wieder ein bisschen Nackenschmerzen, aber heute war es schon wieder okay. Konditionell muss ich mir in der Winterpause aber unbedingt wieder die Grundlagen schaffen." Der Finne war nach der Partie so gut gelaunt, dass er sogar über die Fehlentscheidung des Schiedsrichters lächeln konnte. Dr. Markus Merk hatte nach einem harmlosen Körperkontakt zwischen ihm und Thomas Brdaric auf den Elfmeterpunkt gezeigt. "Das war kein Elfmeter, aber ich war auch nicht überrascht. Nur kurz zuvor hatte er für uns einen Strafstoß gepfiffen, dann eben auch einen gegen uns. Ich stand neben meinem Gegenspieler, er wird angespielt und lässt sich ganz schnell fallen. Das kann man eigentlich nicht pfeifen."

 

Ein Erfolgserlebnis verbuchte auch Aaron Hunt, der für den ausgepowerten Ivan Klasnic kam und sofort für Wirbel sorgte und sich am Ende mit seinem Treffer selbst belohnte. "Er konnte sich heute zeigen, weil es genau sein Spiel war. Er hatte viel Raum, konnte so seine Schnelligkeit ausspielen. Aber solche Leistungen kennen wir auch schon von ihm", so Geschäftsführer Klaus Allofs über den jungen Angreifer, der bis jetzt in jedem Pokalspiel des Jahres traf. Gegen Wattenscheid war er erfolgreich, gegen Wolfsburg trat er mit Erfolg im Elfmeterschießen an und in Hannover sorgte er mit dem 4:1 für den Schlusspunkt.

 

Nur einer konnte den Abend nicht als Erfolg verbuchen: Nelson Valdez. Der Südamerikaner musste sich am Mittwochmorgen krank melden. "Er hatte einen grippalen Infekt. Weil er kein Fieber hatte, haben wir ihn mit auf die Bank genommen, aber eigentlich war er nicht einsatzbereit", klärte Thomas Schaaf auf.

 

Nicht nur Nelson Valdez wird nun die Weihnachtsferien genießen. Auch Miroslav Klose war nach dem Spiel in Gedanken zu Hause. "In den nächsten zehn Tagen werde ich nur die Beine hochlegen und sonst nichts machen." Dass dies nicht ganz ernst gemeint war, verriet Torsten Frings: "Wir haben vom Trainer einen Bewegungsplan mitbekommen und den werden ganz sicher alle einhalten, denn wir haben ja noch alle viel vor."

 

von Michael Rudolph, Juliane Schramm und Tino Polster

 

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