Glücklich oder nicht: Weißes Outfit behält weiße Weste

Nach einer langen Zotterpartie vor der Pause hat naldo per Kopf zur 1:0-Führung den Ball in die Maschen gehauen.
Profis
Donnerstag, 22.12.2005 / 23:07 Uhr

Erst zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte traten die Werderaner im komplett weißen Kappa-Outfit an. Zum zweiten Mal gingen sie als Sieger vom Platz. Dass die Weste auch am Mittwochabend im Pokal weiß blieb, mussten sich die Bremer ganz schwer erarbeiten. "Heute war Charakter gefragt, und den haben wir gezeigt", sagte Klaus Allofs, der zugab, "dass es vor dem Spiel schon ein paar kleine Fragezeichen gab, ob das Team nach den vielen Höhepunkten der vergangenen Monate, es noch einmal schaffen wird, sich so zu motivieren. Die Antwort haben sie gegeben", so der Werder-Geschäftsführer, der es nicht gelten lassen wollte, wenn Werder als der glückliche Gewinner bezeichnet wurde. "Ich denke nicht, dass es hier um Glück ging. Ganz im Gegenteil, uns ist in der Anfangsphase oft der Ball ganz unglücklich vom Fuß gesprungen. Wenn wir da vorlegen, können wir das Spiel für uns um vieles einfacher gestalten. Ich denke, dass wir uns durchgesetzt haben, weil wir die bessere Mannschaft waren", bekräftigte Allofs seine Haltung.

 

Genau so sah es auch Verteidiger Petri Pasanen. "Wenn eine Mannschaft vier Tore schießt, dann ist sie der verdiente Sieger. Es war ein ganz typisches Pokalspiel und Werder ist eine ganz typische Pokal-Mannschaft." Auch Cheftrainer Thomas Schaaf sah einen verdienten Sieg. "Ich war sehr zufrieden mit dem Spiel. Die Mannschaft hat heute das 30. Pflichtspiel bestritten und sich dafür sehr gut geschlagen. Sie ist marschiert, hat die richtige Einstellung gezeigt, obwohl uns Hannover 96 alles abverlangt hat. Es war ein verteiltes Spiel, aber am Ende haben wir uns absetzen können, die Entscheidung herbeiführen können. Es war ein tolles Pokalspiel."

 

Es gab aber auch Stimmen, die Werder durchaus als den glücklichen Sieger sahen. Anders konnte man die Aussage von Kapitän Frank Baumann nicht bewerten, als er mit einem Siegerlächeln im Gesicht feststellte: "Dieser 4:1-Sieg ist um drei Tore zu hoch ausgefallen." Auch Stürmer Miroslav Klose sah es ähnlich: "Trotz des deutlichen 4:1 wissen wir, dass wir der glückliche Sieger sind."

 

Der Schlüssel zum Erfolg lag für viele Aktive in der Cleverness und Ruhe der Werderaner, die sich in einem wahren Hexenkessel in der AWD-Arena behaupten mussten. "Wir waren gut auf die Situation eingestellt. Wir wussten, dass uns einiges abverlangt wird und wir gut dagegenhalten mussten. Uns war klar, dass unsere Konterchancen kommen würden, je länger wir das 0:0 halten. Genau so kam es auch", verriet Miroslav Klose nach dem Abpfiff. Für Torsten Frings war die Abgeklärtheit nach dem Abschlusstreffer der Knackpunkt. "Wir sind nach dem direkten Anschlusstreffer nicht hektisch geworden, sondern haben uns sehr clever verhalten. Wir spielten ruhig weiter, haben noch zweimal gekontert und die Sache geklärt. Am Ende haben wir sie auseinandergenommen."

 

Dass es am Ende sogar 4:1 für die Bremer ausging, sorgte bei 96-Coach Peter Neururer für Kopfschütteln. "Der Sieg ist zu hoch ausgefallen. Ich habe es noch nie erlebt, dass nach so einem Spiel, bei so einem Gegner wie Werder das Publikum, das unterlegene Team so feiert. Die Zuschauer können zurecht stolz auf die Mannschaft sein. Alle haben alles gegeben. Ich verliere nicht gern, aber wir können mit erhobenem Kopf nach Hause gehen." Zur Spielanalyse sagte Neururer nur kurz: "Sicher waren wir nicht schlecht, aber unsere Dominanz reichte nur von den 15 Minuten vor der Pause bis zu den 15 Minuten nach der Pause. Davor und danach waren wir nicht so richtig im Spiel drin."

 

von Juliane Schramm und Michael Rudolph

 

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