Gelassenheit nach Rückstand zahlte sich aus

Werder-Profi Miroslav Klose baut durch zwei weitere Tore seine Führung in der aktuellen Torjägerliste aus.
Profis
Montag, 12.12.2005 / 00:54 Uhr

Die Ruhe von Torhüter Andreas Reinke nach dem Führungstreffer der Kölner war bemerkenswert. Obwohl ihn Torschütze Imre Szabics mit gestrecktem Bein attackiert hatte und sich so den entscheidenden Vorteil herausarbeitete, reklamierte der Torhüter nicht. „Der Schiedsrichter hat nicht gepfiffen, also haben die Kölner ein reguläres Tor geschossen“, so Reinke später. Genau wie das ganze Team vertraute der Keeper darauf, das Ruder ohnehin noch herumreißen zu können. In keiner Szene drückten die Werder-Profis am Sonntagabend im RheinEnergie-Stadion ihr Vertrauen in die eigene Stärke deutlicher aus.

 

Ohne unnötige Aufregung zeigten sie weiter ihr direktes Spiel nach vorn und ernteten dafür den Lohn. Thomas Schaaf bestätigte später diese Beobachtung: „Ich habe mir nie Sorgen gemacht. Wir haben zwar lange warten müssen, bis wir die klare Entscheidung herbeigeführt haben, aber wir konnten uns immer Möglichkeiten herausarbeiten. Wir waren zu jeder Zeit in diesem Spiel drin.“ Der Trainer machte zudem darauf aufmerksam, dass die Mannschaft dieses Selbstvertrauen schon oft unter Beweis gestellt hatte: „Ich war eigentlich nicht überrascht, dass wir so weiterspielen. Wir haben uns in der ganzen Saison, noch nie von einem Rückstand beirren lassen“, so der Coach, der vielleicht auch wusste, dass hier auch andere große Teams wie der FC Bayern (2:1) und Schalke 04 (2:2) trotz eines 0:1-Rückstandes Punkte mitgenommen haben.

 

Torsten Frings sah es wie der Trainer: „Man hat wieder gesehen, dass wir ein Superteam mit einer tollen Moral sind. Nach dem Rückstand haben wir einfach ruhig weitergespielt. Der einzige Vorwurf, den wir uns machen können, ist, unsere Konter schlecht ausgespielt zu haben. Wir hätten dieses Spiel früher entscheiden müssen.“ Dass die Bremer trotz allem Selbstvertrauen auch über Selbstkritik verfügen, machte auch Miroslav Klose klar: „So leicht wie es am Ende aussah, war es heute nicht. In der ersten Halbzeit haben wir uns schwer getan, weil wir die Laufbereitschaft nicht gezeigt haben, dann kann so ein Spiel kein Selbstläufer werden.“

 

Dass sich am Ende verdient das bessere Team durchgesetzt hatte, musste auch der Kölner Trainer Uwe Rapolder zugeben. „Sicher fällt das Spiel mit 1:4 viel zu hoch aus. Am Schluss haben wir uns zwei Tore selbst reingeworfen. Wir hatten heute eine Nottruppe auf dem Platz, die eine Stunde gut mitgespielt hat. Aber am Ende hat sich die höhere Qualität der Bremer durchgesetzt. Wenn man sieht, welche Namen die Werderaner im Spiel und auf der Bank hatten, dann muss man sagen, dass sie auf einer anderen Stufe sind.“

 

Da die Bremer nur Ivan Klasnic eingewechselt haben, spielte Rapolder sicher auch auf den kroatischen Nationalstürmer an, der erstmals nach seiner Blinddarm-Operation wieder Bundesliga-Luft schnupperte und sich gleich mit der Vorarbeit zum 4:1 gut eingliederte. Der Kroate sieht dennoch einen weiten Weg zur alten Stärke vor sich. „Aller Anfang ist schwer, aber das Team hat es mir leicht gemacht“, so Klasnic, der auch vom Trainer die volle Unterstützung erhält. „Nach seiner langen Pause werden wir ihn nun Stück für Stück heranführen. Er hat zuletzt gut trainiert und Sonderschichten eingelegt, damit er schnell wieder auf seinen Leistungsstand kommt.“

 

Ob Andreas Reinke die nächsten Trainingseinheiten absolvieren kann, ist unklar. Der Keeper ist bei einem Abwurf so unglücklich mit seiner Hand an einem Kölner Spieler hängen geblieben, dass er sich eine Kapsel-Verletzung zugezogen hat. Mit einem dicken Verband trat der Keeper die Heimreise an. Vielleicht hilft dem Torhüter die Ruhe am Montag weiter. Cheftrainer Thomas Schaaf hat für alle Profis einen trainingsfreien Tag verordnet.

 

von Michael Rudolph, Juliane Schramm und Tino Polster

 

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