Barca belohnt Werder: Späte Party im Weser-Stadion

Die Freude nach dem Abpfiff war nicht zu übersehen.
Profis
Donnerstag, 08.12.2005 / 03:29 Uhr

Das muss man selbst erlebt haben: Werder führt mit 4:1, aber im Weser-Stadion war es so still, dass man die Anweisungen der Spieler auf dem Rasen hören konnte. Knapp eine Stunde hatten sich die grün-weißen Anhänger an der Champions-League-Gala von Klose, Valdez, Micoud & Co. ergötzt, doch spätestens dann schwenkte die Aufmerksamkeit nach Udine, wo der FC Barcelona hartnäckig an der italienischen Mauer meißelte. Mit jeder Minute, die verstrich, wurde es ruhiger im Weser-Stadion. "Es war so still, dass ich mir schon Sorgen gemacht hatte, dass Udinese die Führung erzielt hatte", so Klaus Allofs über das Publikum, das in der ersten Halbzeit sogar schon zweimal für einen Fehlalarm gesorgt hatte. "Da dachten wir schon, dass etwas passiert war, aber das war nicht der Fall", so der Geschäftsführer.

 

Doch die gespenstige Ruhe sollte nicht wie befürchtet bis zum Schlusspfiff anhalten. Ganz plötzlich, mitten in die sich langsam verbreitende Enttäuschung, sorgte der FC Barcelona für den erhofften Stromstoß. In einer Sekunde wurde aus einem Raunen, ein aufbrandender Jubel. Das Weser-Stadion stand Kopf. Zuschauer, die eben noch in ihre Kopfhörer hineingelauscht oder auf ihre Handys gestarrt hatten, lagen sich plötzlich in den Armen, hüpften und tanzten. Der FC Barcelona war durchgebrochen! Endlich, gerade noch rechtzeitig!

 

"Trotz meiner beiden Tore habe ich die größte Freude in der 85. Minute verspürt. Spätestens ab heute bin ich Fan des FC Barcelona. Zehn Minuten saß ich nach meiner Auswechslung schon auf der Bank und habe immer hinüber zum Monitor des Vierten Schiedsrichters gesehen. Und dann hatte es wirklich geklappt. Ich kann kaum noch sprechen, mir tut der Hals weh vom Schreien", so Doppeltorschütze Nelson Valdez. Auf dem Feld nahm man den ersten Jubel ganz unterschiedlich auf. Während Leon Andreasen seine Freude nicht verstecken konnte, blieben viele Werder-Profis weiter konzentriert. So auch Torsten Frings. "Natürlich hatten wir über die Zuschauer mitbekommen, dass da etwas Positives passiert ist, aber wir konnten uns nicht zu sehr freuen, weil ja noch ein paar Minuten zu spielen waren", sagte der Nationalspieler, der sogar in dieser Phase noch das Tor zum 5:1 erzielte. Doch als das 2:0 für den spanischen Meister und der Schlusspfiff über die Videowand flimmerten, richtete auch Torsten Frings seinen Dank an die Spanier. "Mein Kompliment, dass sie sich dort durchgesetzt haben. Wir haben schon in der Halbzeit gesehen, dass sie alles versucht haben und sich viele Chancen herausgearbeitet haben. Auch wenn es schief gegangen wäre, hätten wir uns nicht beschweren dürfen."

 

Geschäftsführer Klaus Allofs überraschte die Einstellung des FC Barcelona nicht. "Ich habe immer betont, dass es kein Nachteil sein muss, wenn Leute wie Ronaldinho und Eto'o nicht dabei sind. Der Kader ist so ausgeglichen, dass der FC Barcelona immer noch eine starke Mannschaft aufbieten kann. Und die nachrückenden Spieler wollen sich beweisen. So ein großer Klub hat einfach den Anspruch, jedes Spiel zu gewinnen und es ist doch fast zu erwarten gewesen, dass sie das in Udine schaffen", so Allofs,

 

Die Danksagung an den spanischen Meister für das Fair Play wollen die Bremer aber nicht gleich in der übernächsten Runde ganz persönlich vorbeibringen. "Auf den FC Barcelona muss ich nicht so schnell wieder treffen, wir wollen doch auch mal etwas anderes sehen", sagte Torsten Frings.

 

von Michael Rudolph und Juliane Schramm

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