Irre Tor-Co-Produktion krönt Hunt/Valdez-Auftritt

Riesenjubel beim 1:0-Tor von Neslon Valdez nach genialer Vorarbeit von Aaron Hunt.
Profis
Samstag, 03.12.2005 / 22:07 Uhr

Es war ihr Treffer und sie waren nicht mehr zu halten. Unmittelbar nach dem 1:0 liefen Torschütze Nelson Valdez und Vorbereiter Aaron Hunt allen davon in Richtung Eckfahne und dort überschlugen sie sich fast beim Torjubel. Die Freude über diese irre Co-Produktion, bei der Hunt mit einem Kunstkracher zunächst Latte und Pfosten traf und dann Valdez gedankenschnell abstaubte, musste raus. "Das war so wichtig, dass wir dieses Tor gemacht haben. Sonst hätte wieder jeder gesagt, dass es ohne K und K nicht geht. Aber heute haben wir gezeigt, dass wir es auch können", sprudelten Nelson Valdez nach der Partie die Worte nur so heraus. Und der Südamerikaner, der zuvor 90 Minuten gekämpft hatte, betrieb weiter Werbung in eigener Sache: "Wir beide haben unsere Chance heute genutzt. Wir haben uns gut bewegt. Warum sollten wir nicht auch gegen Athen so zum Einsatz kommen."

 

Fast noch glücklicher als der Paraguayer war Aaron Hunt, der sich über seinen gelungenen ersten Saison-Einsatz in der Startelf freute. "Ich habe so lange auf dieses Spiel gewartet. Daher wollte ich unbedingt beweisen, dass man mich von Anfang an bringen kann. Insgesamt bin ich ganz zufrieden. Leider hat es nicht mit einem Tor geklappt. Das war ein bisschen Pech. Aber wichtig war, dass der Ball überhaupt reingegangen ist", so der U 21-Nationalspieler.

 

Lob bekam das junge Duo auch von den Mitspielern. Tim Borowski sagte: "Es wissen ja alle wie stark Klose und Klasnic sind, aber man musste sie heute nicht vermissen. Das Duo Hunt/Valdez hat ein gutes Spiel gemacht." Vor allem Aaron Hunt hob der Nationalspieler besonders hervor. "Er hat ein Superspiel hingelegt, viele Aktionen initiiert und war immer torgefährlich."

 

Lobende Erwähnung fanden die beiden auch bei Werders sportlicher Leitung. Thomas Schaaf und Klaus Allofs analysierten aber auch sachlich das Verbesserungspotenzial. "Die beiden haben sehr gut losgelegt. Sie haben gut gearbeitet und auch Torchancen herausgespielt. Aber sie müssen die Möglichkeiten noch konsequenter nutzen. Sie können sich noch öfter in den Mittelpunkt stellen", bilanzierte der Bremer Coach. Der Geschäftsführer sah es ähnlich: "Das war ein wichtiges Spiel für beide. Heute konnten sie wieder viel Erfahrung sammeln."

 

Die Einzelbewertung hörte sich bei Klaus Allofs so an: "Nelson hat doch auch international schon so oft gezeigt, dass wir auf ihn bauen können, man muss sich doch nur an die Partie in Valencia erinnern. Er ist in meinen Augen kein Ersatzmann, sondern ein Stammspieler. Aaron ist sicher noch nicht so weit, aber auch er hat schon gezeigt, was er kann. Heute hat er in meinen Augen ein gutes Spiel gemacht, weil ich weiß, was ich von ihm erwarten kann. Wenn ich davon ausgehe, dass er keine Fehler macht und fünf Tore schießt, dann wird er das noch nicht erfüllen, aber er hat untermauert, dass wir ihm zu Recht vertraut haben." Allofs wies in diesem Zusammenhang noch einmal auf den Vertrauens-Vorschuss für das Talent hin: "Ich erinnere daran, dass wir auch aufgrund der starken Entwicklung von Aaron Hunt Mohamed Zidan ausgeliehen haben. Wir haben genau solche Spiele von Aaron erwartet."

 

Ob das Sturmduo auch am Mittwoch in der Champions League gegen Athen gemeinsam auftreten wird, scheint jedoch noch unklar. Aaron Hunt zurückhaltend: "Ich gehe erst mal noch nicht davon aus, dass ich spiele. Miroslav Klose hat ja bereits mit Maske wieder mittrainiert. Jetzt müssen wir mal sehen, wie er sich am Mittwoch fühlt."

 

Fakt ist, durch die Leistung von Nelson Valdez und Aaron Hunt am Samstag können alle Werderaner ruhiger verfolgen, ob Miroslav Klose so kurz nach seiner Gesichtsoperation wieder zum Einsatz kommen kann. Geschäftsführer Klaus Allofs: "Wenn Miro das sich schon zutraut, dann ist er eine weitere Option für das Spiel gegen Athen. Aber bis dahin vergehen ja noch ein paar Übungseinheiten. Er muss uns zunächst das Signal geben, dass er spielen kann. Am Ende steht dann aber immer noch die Entscheidung des Trainers aus, ob er ihn auch einsetzt." Die Gelassenheit von Klaus Allofs wird auch von Tim Borowski geteilt, der die Sturmpersonal-Frage so auf den Punkt bringt. "Wenn Miro oder Ivan am Mittwoch wirklich topfit sind, dann helfen sie der Mannschaft auf jeden Fall weiter. Sollte das aber nicht so sein, dann haben wir Hunt und Valdez." Werder muss also nicht bange sein.

 

von Michael Rudolph und Juliane Schramm

 

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