Ein paar Worte sagte Allofs auch zu Torhüter Andreas Reinke, der am Samstag erneut nicht ganz sicher agierte: "Wir müssen nicht drumherum reden. Andi hat momentan nicht die überragende Form, die wir von ihm kennen. Er hat dem Team über einen langen Zeitraum soviel Sicherheit gegeben und viele Spiele gewonnen, aber jetzt ist er in einer anderen Phase. Wir werden ihm die Zeit geben, diesen Abschnitt zu überstehen, wenn wir das Gefühl haben, dass er sich bemüht, dass er dagegen ankämpft. Und genau das sehen wir im Training von ihm. Wir sind nicht so gestrickt, dass wir nach einem schlechten Spiel sagen: Bitte der Nächste!"
Dass die ganze Mannschaft mit der Unruhe in der zweiten Hälfte sehr gut umgegangen ist, lobte Trainer Thomas Schaaf nach dem Schlusspfiff. "Wir haben uns in der Halbzeit gesagt, dass wir ruhig bleiben wollen und mit Geduld weiterspielen müssen. Und das hat das Team umgesetzt." Darüber freute sich nach Spielschluss vor allem Tim Borowski: "Wir haben die Ruhe bewahrt und das Spiel hochverdient für uns entschieden. Sicherlich hätten wir im zweiten Durchgang noch mehr für das Spiel tun können, aber es hat auch so gereicht. Ich würde nicht von einem Arbeitssieg sprechen, denn der sieht anders aus. Wir haben uns viel zu viele Chancen herausgespielt und die Partie insgesamt doch im Griff gehabt."
Dass die Bremer am Ende ein positives Fazit ziehen konnten, lag sicher auch am entscheidenden Tor, dem 2:0. MSV-Coach Norbert Meier: "Ich habe mich zwar gefreut, dass wir nicht nur gut gekämpft haben, sondern uns auch so viele gute Möglichkeiten herausspielen konnten. Aber dann hat Werder seine Klasse gezeigt und mit einem Konter den Sack zugemacht. Sie haben eben solche Leute wie Micoud, der so einen Pass spielt, und einen Borowski mit so einer Schusstechnik, der den Ball reinmacht." Der Torschütze selbst nahm den Treffer zwar nicht in die Topten seiner schönsten Tore auf, doch ganz ordentlich fand er seinen Schuss, mit dem er die Kugel in die rechte obere Ecke schlenzte schon. "Ich glaube, ich habe schon ganz andere Dinger reingemacht, aber dass der Ball so schön ins Netz fällt, hat mich doch gefreut."
von Michael Rudolph und Juliane Schramm