Valdez übernimmt tapfer die Rolle im Ein-Mann-Sturm

Nelson Valdez schoss den 1:1-Ausgleichstreffer in der Veltins-Arena.
Profis
Samstag, 26.11.2005 / 23:12 Uhr

Es war das Ende eines Arbeitstages, an den sich Nelson Valdez trotz seines zweiten Saisontreffers nicht mehr erinnern will. Der junge Südamerikaner hatte nach seinen Prellungen, die er sich in Barcelona zugezogen hatte, alles dafür gegeben, doch noch rechtzeitig fit zu werden, aber mit drei Punkten wurde er nicht belohnt. "Ich habe das Gefühl, dass alles sinnlos war. Nach dem Anpfiff habe ich schnell meinen Oberschenkel gespürt, dann kam meine Prellung im Fuß wieder dazu. Ich habe genau auf die selbe Stelle mehrere Tritte bekommen. Ich habe wieder Schmerzen. Und mit der Niederlage tun diese 90 Minuten gleich doppelt weh."

 

Vielleicht lag der körperliche Spießrutenlauf auch daran, dass Nelson Valdez am Samstag gleich für zwei Stürmer einstecken musste. Denn Cheftrainer Thomas Schaaf hatte sich aufgrund der dünnen Personaldecke für ein neues System mit nur einem Angreifer entschieden. Statt der zweiten Spitze ließ der Bremer Coach mit Jurica Vranjes einen zusätzlichen Mittelfeldspieler auflaufen. Nelson Valdez erledigte seine Aufgaben mit dem gewohnten Kampfgeist und erhielt Lob für die Vorstellung. "Zwar hätten wir auch gern noch einen Mann mit den Qualitäten von Miroslav Klose oder Ivan Klasnic auf dem Feld gehabt, aber Nelson hat seine Sache gut gemacht und wurde mit dem Tor belohnt. Und das, obwohl er wieder sehr viel auf die Socken bekommen hat. Wer das vom Spielfeldrand mitverfolgt, kann bestätigen, dass Nelson aus wirklich sehr hartem Holz geschnitzt sein muss. Der Junge steht immer wieder auf", so Geschäftsführer Klaus Allofs.

 

Richtig freuen konnte sich der Paraguayer über das Lob nicht. Er hätte zu gern Punkte auf Schalke eingefahren. Ein Tor reichte ihm nicht. "Wir haben unsere Chancen nicht gut genug genutzt. Sie waren da, aber wir haben nur einmal getroffen. Schalke hat dagegen zwei Fehler von uns ausgenutzt." Doch nicht nur aufgrund der entgangenen Punkte ärgerte sich der 21-Jährige darüber, nicht zwei Treffer erzielt zu haben, auch ganz persönliche Gründe spielten eine Rolle. "Das erste Tor habe ich Budde (Torwarttrainer Dieter Burdenski) geschenkt, er hat Geburtstag und ich habe es ihm vorher versprochen. Einen zweiten Treffer hätte ich gern meinen Eltern gewidmet, die zu Hause mitfiebern."

 

Dass es daraus nichts wurde, lag aber nicht an dem für das Team ungewohnten System mit nur einer Spitze. Nelson Valdez sagte: "Na ja, manchmal habe ich mich zwar ein bisschen allein gefühlt, aber der Trainer hat diese Vorgaben gemacht und dann haben wir so gespielt. So schlecht war es gar nicht."

 

Vorbei war es dann allerdings mit der Bremer Torgefahr als der offensiv agierende Torsten Frings mit einer gelb-roten Karte den Platz verlassen musste. "Nach dem Platzverweis waren wir einfach unterlegen", stellte Thomas Schaaf fest, der sich während des Spiels sehr über die Entscheidung des Unparteiischen ärgerte. Klaus Allofs erklärte warum: "Von der Bank aus konnte man sehen, dass Torsten bei seinem vermeintlichen Foulspiel ganz klar den Ball spielt. Der Linienrichter stand direkt bei uns und muss es auch gesehen haben. Er muss dann aber auch mal eingreifen." Der Werder-Geschäftsführer machte aber auch deutlich, dass die Bremer die Gründe für die Niederlage nicht auf den Schiedsrichter abwälzen wollen. "Wir wissen, dass es zum Fußball gehört, dass Spieler und Schiedsrichter während des Spiels Fehler machen. Wir müssen in Zukunft einfach unsere Sachen besser machen, dann kann auch der Schiedsrichter öfter mal falsch liegen, ohne dass es gleich entscheidend ist."

 

Die personelle Situation hat sich jedoch mit der Frings-Sperre für das Heimspiel gegen den MSV Duisburg nicht gerade entschärft. "Das sieht jetzt nicht rosig aus, darf aber keine Ausrede sein", gibt Allofs zu. Tim Borowski dazu: "Der Ausfall von Torsten ist ein schmerzhafter Verlust. Jetzt müssen andere einspringen. Gerade in diesen nicht so erfolgreichen Wochen zeigt sich, wie die Mannschaft funktioniert. Wir haben jetzt eine ruhigere Woche, in der wir regenerieren, arbeiten und verschiedene Sachen einstudieren können. Und wenn diese vorbei ist, dann freuen wir uns schon wieder auf den nächsten Samstag."

 

von Michael Rudolph und Juliane Schramm

 

 

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