Einfach besser: Der FC Barcelona und Ronaldinho

Fast immer bewacht und dennoch nicht zu stoppen: Der Weltmeister Ronaldinho.
Profis
Mittwoch, 23.11.2005 / 05:18 Uhr

Die ersten Worte der Pressekonferenz nach der 1:3-Niederlage gegen den FC Barcelona sprach nicht der Werder-Trainer, sondern der Fußball-Liebhaber Thomas Schaaf. Er gratulierte den Spaniern und stellte neidlos fest: "Barcelona bietet das perfekte Spiel an, was das Ineinandergreifen der einzelnen Mannschaftsteile betrifft. Sie bewegen sich gut und sind sehr ballsicher. Dazu kann man nur gratulieren. Es macht Spaß ihnen zuzusehen. Ihre Spielweise ist führend in Europa. Wir müssen anerkennen, dass uns heute Abend ein deutlich stärkerer Gegner gegenüberstand." Geschäftsführer Klaus Allofs schloss sich der Einschätzung dieser Kräfteverhältnisse an: "Bei aller Euphorie in Bremen und der Entwicklung, die unsere Mannschaft in den letzten Jahren genommen hat, muss jedem klar sein, dass in Barcelona ein größeres Rad gedreht wird. Wir hatten uns gewünscht, sie an den Rand einer Niederlage zu bringen, aber heute war nicht der Tag dafür. Sie waren eine Nummer zu groß."

 

Doch Allofs machte deutlich, dass sich aus dieser Erkenntnis auch Positives ableiten lässt. "Es muss für uns Ansporn sein, weiter zu arbeiten, so dass wir mal näher dran sind." Auf die Frage nach den Ursachen sagte der Werder-Geschäftsführer: "Leute wie Deco und Ronaldinho sind einfach in Mann gegen Mann-Situationen so stark, dass es im weiteren Spielverlauf zwangsläufig zu Fehlern im Stellungsspiel kommt. Einer muss mal aushelfen und kann dann selbst nicht auf seiner Position sein. Fragen sie mal in Madrid nach wie schnell so was gehen kann", so Allofs.

 

Vor allem Weltmeister Ronaldinho drückte der Partie gegen die Bremer seinen Stempel auf. Ein Tor schoss er selbst, die beiden anderen bereitete er vor. "Ronaldinho ist ein Spektakel für sich", sagte Klaus Allofs und Thomas Schaaf ergänzte: "Alle im Stadion wissen, dass er ein großartiger Fußballer ist, aber dass er aus so einer starken Mannschaft wie Barcelona noch so herausragt, ist eigentlich unglaublich."

 

Noch bemerkenswerter ist die Leistung des Brasilianers auch deshalb, weil sein Gegenspieler Patrick Owomoyela nach Einschätzung der meisten Beobachter ein starkes Spiel absolvierte. Tim Borowski bestätigte: "Patrick hatte zuletzt eine Durststrecke, aber heute hat er ein Riesenspiel gemacht." Torsten Frings dazu: "Owo hatte Ronaldinho über weite Strecken im Griff. Erst als wir alle niedergeschlagen nachließen, fing der Brasilianer richtig an zu zaubern."

 

Patrick Owomoyela selbst bescheinigte dem Brasilianer: "Er ist einfach klasse. Wenn er nur ein bisschen Raum und Zeit hat, schlägt er sofort wieder einen entscheidenden Pass. Du musst immer an ihm dran sein." Trotz seines intensiv geführten Duells mit Ronaldinho, kam der Brasilianer nach dem Abpfiff zu einem kurzen Plausch bei Owomoyela auf dem Spielfeld vorbei. Der verriet später: "Für ein längeres Gespräch reichen meine Spanisch-Kenntnisse und seine Englisch-Kenntnisse nicht aus. Aber wir haben uns in diesem Jahr jetzt schon ein paar Mal auf dem Feld getroffen, beim Confed-Cup, im Hinspiel und auch heute wieder. Es waren immer intensive Zweikämpfe. Und auch wenn es mal ein bisschen ruppiger zugeht, ist das schnell aus der Welt geräumt. Er ist ein sympathischer ümgänglicher Typ. Wir haben uns einfach viel Glück bis zum nächsten Mal gewünscht."

 

Trotz der Wertschätzung der Werderaner, blieb der Trikottausch mit dem Superstar des Fußballs diesmal aus. Warum das so war, brachte Nelson Valdez auf den Punkt: "Wir haben heute schon von Ronaldinho eingeschenkt bekommen. Dann müssen wir nicht auch noch das Trikot holen."

 

von Michael Rudolph

 

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