Pokalkrimi-Garantie: 6. Verlängerung in 9 Heimspielen

Ein bitterer Kampf im DFB-Pokal: Werder gewinnt ihn am Ende mit 7:6 nach Elfmeterschießen.
Profis
Mittwoch, 26.10.2005 / 01:59 Uhr

Wer sich für das nächste DFB-Pokal-Heimspiel der Werderaner keine Karte kauft, ist selbst schuld. Der 7:6-Elfmeter-Krimi gegen den VfL Wolfsburg war wieder einmal ein Beispiel dafür, dass es Werder wie kein anderer Klub versteht, besten Hochspannungsfußball zu bieten. Und das alles meist über 120 Minuten oder länger. "Das war heute der Freimarkt-Bonus für die Fans", sagte Geschäftsführer Klaus Allofs. Cheftrainer Thomas Schaaf rührt sogar ganz offensiv die Werbe-Trommel für seine Nerven-Kitzel-Kicker: "Bei uns bekommen die Fans eben immer mal einen Zuschlag. Es lohnt sich ins Weser-Stadion zu kommen, gerade im DFB-Pokal. Das ist ein spannender Wettbewerb."

 

Dass dies keine leeren Worte sind, zeigt der Rückblick auf alle Pokal-Heimspiele der Ära Allofs/Schaaf, die Beeindruckendes ans Licht bringt: Neun Mal trat Werder unter der sportlichen Leitung der beiden zu Hause an und sechs Mal bekam das Publikum eine Verlängerung zu sehen. Die Überstunden-Gegner hießen zwei Mal Wolfsburg (7:6 und 3:1), Eintracht Trier (3:1), VfB Lübeck (3:2), Stuttgarter Kickers (2:1) und der 1. FC Kaiserslautern (6:5). Nur drei Mal schaffte Werder die Entscheidung in 90 Minuten: Gegen Bayer Leverkusen (3:2), Hertha BSC (6:1) und gegen den SSV Ulm (2:1). Das Verrückte: Jeden dieser Pokal-Krimis entschieden die Grün-Weißen für sich. Schaaf lächelnd: "Ich werde mich hüten, unser Geheimnis zu lüften, wie wir die Spiele so spannend machen." Geschäftsführer Klaus Allofs zieht Nutzen aus diesen Erfahrungen: "Da ist man wenigstens ein bisschen abgehärtet. Gerade wenn man sich an die Double-Saison erinnert. Da hatten wir ja einige dieser Pokal-Spiele, die sich erst spät entschieden haben."

 

Doch Thomas Schaaf sieht die Überstunden vom Dienstagabend auch kritisch: "Gerade bei unserer Belastung, ärgert mich die zusätzliche Zeit, die wir aufwenden mussten. Wir haben die Entscheidung unnötig verzögert, weil wir es verpasst haben, aus unseren Chancen ein Tor zu schießen. Man muss nur mal die Lattentreffer zählen." Mittelfeldspieler Torsten Frings sieht ebenfalls mit Sorgen auf den strapazierten Akku des Teams: "Das ist schon ärgerlich, dass wir in dieser Phase, mit so vielen Spielen, noch in die Verlängerung müssen. Und das, obwohl wir eine sehr gute Partie gezeigt haben, uns wieder sehr viele Torchancen herausarbeiten konnten." Einen positiven Aspekt hob Torsten Frings aber dennoch hervor: "Ich glaube heute konnte jeder sehen, dass wir topfit sind. Wir konnten 120 Minuten hohes Tempo gehen. Diskussionen zur Fitness dürften da nicht mehr aufkommen." Stürmer Miroslav Klose zur jetzt folgenden Regenerationsphase: "Zum Glück ist heute erst Dienstag. So haben wir einen Tag länger Pause bis zum nächsten Spiel. Wenn jetzt schon Mittwoch wäre, wäre die Situation schlimmer."

 

Dass die Mannschaft neben der körperlichen Belastung über 120 Minuten, dann auch noch in den Elfmeter-Krimi musste, nahm Torhüter Andreas Reinke auf seine Kappe. Der Torhüter gab zu: Der Ball war haltbar. "Ich hätte mir auch gern die letzten fünf Minuten erspart, aber so etwas passiert. Guckst dir noch auf die Paddel und schwups ist der Ball durch."

 

von Michael Rudolph und Juliane Schramm

 

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