Allofs: Sechs Tore werden nicht zur Normalität

Ivan Klasnic schoss in der laufenden Saison bisher acht Tore.
Profis
Samstag, 22.10.2005 / 21:42 Uhr

Als die Start-Aufstellungen in der AWD-Arena bekannt geben wurden, zogen sicher einige der 5.000 mitgereisten Bremer Fans überrascht die Augenbrauen hoch. Thomas Schaaf sorgte mit seiner Nominierung für die Startelf für einige Überraschungen.

Als die Start-Aufstellungen in der AWD-Arena bekannt gegeben wurden, zogen sicher einige der 5.000 mitgereisten Bremer Fans überrascht die Augenbrauen hoch. Thomas Schaaf sorgte mit seiner Nominierung für die Startelf für einige Überraschungen. So blieb das Trio Leon Andreasen, Frank Baumann und Miroslav Klose zunächst auf der Bank und Frank Fahrenhorst, Jurica Vranjes und Nelson Valdez erhielten ihre Bundesliga-Bewährungschance von Beginn an.

 

Werder zollte den zurückliegenden englischen Wochen Tribut. "Bei unserer Belastung, die wir nun schon seit Wochen haben, schauen wir im Training genau hin, wer mal eine Pause gebrauchen könnte. Genau dafür haben wir unseren starken Kader", kommentierte Geschäftsführer Klaus Allofs die Anfangsformation. Cheftrainer Thomas Schaaf erläuterte anschließend jede einzelne Personalie: "Trotz der Belastung, sind wir bemüht, dass jeder bei uns 100 Prozent gibt, deswegen war es heute soweit, einigen eine Pause zu geben. Miroslav Klose hatte sich nach seiner Grippe sehr schnell wieder rangearbeitet und zwei Spiele absolviert. In den letzten Trainingseinheiten hat er aber nicht den frischesten Eindruck gemacht. Frank Baumann hat in Udine eine starke Vorstellung gegeben und benötigte jetzt ebenfalls eine Auszeit. Leon Andreasen hatte noch gestern muskuläre Probleme und blieb deshalb auf der Bank." Dass zudem auch Mittelfeldspieler Johan Micoud sehr früh ausgewechselt werden musste, hatte die gleichen Gründe. "Er hatte zuletzt Probleme in beiden Oberschenkeln, aber wir haben ja schon drei Umstellungen vorgenommen. Wir konnten ja nicht die ganze Mannschaft tauschen", so Allofs.

 

Dass bei dieser großen Umstellung nicht alles optimal laufen konnte, bestätigte sich schon im ersten Durchgang. "Wir hatten heute nicht unsere gewohnte Sicherheit im Kombinationsspiel", analysierte Klaus Allofs. Torsten Frings sagte: "Wir standen zwar hinten ganz gut, müssen jetzt aber daran arbeiten, dass wir unsere Gefährlichkeit nach vorn nicht verlieren. Das war aber in den letzten beiden Spielen der Fall." Auch Thomas Schaaf sah in der Offensive Verbesserungswürdiges. "Sicherlich war mehr möglich, denn wir hatten unsere Chancen, aber uns fehlte heute die Leichtigkeit im Abschluss. Daran werden wir arbeiten."

 

Torsten Frings zur Mannschaftsleistung: "Für ein Auswärtsspiel ist dieser Stil ganz okay. Wir hatten ja die Möglichkeiten ein Tor zu erzielen. Wenn Miro seine Riesenchance versenkt, dann gewinnen wir 1:0 und haben alles richtig gemacht."

 

Gegen die These, Werder hätte seinen Spiel-Stil grundsätzlich umgestellt, würde Ergebnis-Fußball statt Ereignis-Fußball spielen, wehrte sich die sportliche Leitung vehement. Thomas Schaaf: "Das ist absoluter Quatsch. Wir wollen auch in Zukunft immer gewinnen. Nur es lässt sich nicht immer so optimal umsetzen." Schaaf energisch: "Wir haben guten Fußball gespielt und sind doch nicht so verrückt, daran irgendetwas ändern zu wollen. Aber man muss auch mal in Bremen begreifen, dass man nicht jede Mannschaft an die Wand spielen kann und nicht immer sechs Tore schießt. Es wird immer auch mal Spiele geben, die sich erst spät entscheiden lassen." Klaus Allofs unterstützte den Bremer Coach. "Ein 6:2 wird zwar auch in Zukunft keine Normalität, aber wir haben keinen neuen Werder-Stil. Nach vorn zu spielen, wird auch weiterhin nicht verboten. Wir hatten doch auch heute riesige Chancen. Nelson traf den Pfosten und hatte nach einer sehr guten Flanke von Owomoyela eine große Kopfball-Möglichkeit. Und in der zweiten Hälfte macht Miro alles richtig, aber der Ball landet am Pfosten."

 

Dass es am Ende nur zu einem Punkt reichte, sorgte für Enttäuschung bei den Werderanern. Torsten Frings ganz deutlich: "Wenn man wie wir den Anspruch hat, Meister werden zu wollen, dann musst du solche Spiele gewinnen. Richtige Spitzenmannschaften gewinnen eben ein paar Mal hintereinander 1:0." Nelson Valdez sieht es ähnlich: "Man kann enttäuscht sein, denn wenn man oben bleiben will und nur einen Punkt holt, ist das nicht so toll." Klaus Allofs ergänzte: "Heute schmerzt gar nicht der Verlust der Tabellenführung, sondern dass wir zwei Punkte auf die Bayern verloren haben. Und das bei einer Mannschaft, die man schlagen kann." Den Verlust der Tabellenführung konnten einige Werderaner sogar noch Positives abgewinnen. Nelson Valdez: "Es ist doch leichter von hinten anzugreifen. Das macht auch sehr viel Spaß." Torsten Frings dazu: "Vielleicht liegt uns die Rolle der Jäger einfach mehr als die der Gejagten."

 

von Michael Rudolph und Juliane Schramm

 

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