Auf Kriegsfuß: Klasnic und der Schiedsrichter

Unrühmliches Ende eines wenig gelungenen Abends für Ivan Klasnic: Schiedsrichter Eric Poulat zeigt ihm Gelb-Rot.
Profis
Mittwoch, 28.09.2005 / 02:49 Uhr

Geschäftsführer Klaus Allofs gehörte am Dienstagabend zu den Diplomaten in der grün-weißen Reisegruppe. Auch er hatte sich über den französischen Schiedsrichter Eric Poulat geärgert, aber seine Kritik hörte sich so an: "Das war sicher eine lupenreine Schwalbe, die zum Elfmeter führte. Ich glaube, da ist der Unparteiische auf den Trick des Stürmers hereingefallen." Auch im Anschluss wählte der ehemalige Frankreich-Profi seine Worte ganz genau. "Sicher hat er einige Dinge gepfiffen, die nicht nachvollziehbar waren, aber dann müssen wir auch so spielen, dass der Schiedsrichter gar nicht in die Situationen kommt, so zu entscheiden." Auch Cheftrainer Thomas Schaaf versuchte die Wogen zu glätten, und äußerte sich sehr gemäßigt über den Referee. "Wir haben es doch überhaupt nicht nötig, die Schuld bei anderen zu suchen. Ich hätte mir nur manchmal gewünscht, dass sich die übertriebene Souveränität, die er ausstrahlen wollte, auch mal in der einen oder anderen Entscheidung niedergeschlagen hätte."

 

Doch sowohl Klaus Allofs als auch Thomas Schaaf wussten, dass es für die Spieler schwierig war, ihrem Beispiel bei der Einschätzung der Schiedsrichterleistung zu folgen. So fauchte etwa Torsten Frings nach dem Spiel: "Ich bin nun wirklich nicht der Typ, der alles auf den Schiedsrichter schiebt, aber das war heute eine Unverschämtheit. Das hat doch jeder gesehen, dass es kein Elfmeter war." Noch feuriger reagierte Ivan Klasnic, der sich nicht nur über den gegebenen Elfmeter in der Anfangsphase aufregte, sondern sich auch nach seiner Gelb-Roten Karte als Opfer des Unparteiischen sah. "Der Schiedsrichter hatte heute nicht seinen besten Tag. Wir müssen einen klaren Elfmeter zugesprochen bekommen. Ich werde im Strafraum ganz klar getroffen. Aber der Schiedsrichter kommt auf mich zu und signalisiert mir, dass er es als Schwalbe wertet und dass ich froh sein könne, nicht vom Platz zu fliegen." Genau diese Szene bestärkte den Kroaten auch zu folgender Aussage: "Ehrlich gesagt hatte ich das Gefühl, dass er es auf mich abgesehen hatte."

 

Wenig später war es dann soweit. Nach einem vermeintlichen Zweikampf musste Ivan Klasnic vom Platz: "Egal, was die Fernsehbilder angeblich zeigen. Ich grätsche, aber ich schwöre, dass ich den Spieler überhaupt nicht berührt habe. Der wusste genau, dass ich schon Gelb hatte und hat nur darauf gewartet sich so fallen zu lassen. Aus meiner Sicht eine völlig unberechtigte Gelbe Karte."

 

Der Ärger über den Unparteiischen hatte sich jedoch auch so aufgestaut, weil der Franzose eine normale Kommunikation nicht zuließ. "Das habe ich international noch nie erlebt, dass der Schiedsrichter nicht Englisch spricht. Wir sind doch hier in der Champions League, oder?", kochte Klasnic, dessen Beobachtung von mehreren Teamkollegen bestätigt wurde.

 

von Michael Rudolph

 

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