Frings: Der schnelle Anschluss-Treffer hat gefehlt

Cheftrainer Thomas Schaaf und Geschäftsführer Klaus Allofs hatten nach der 1:2-Niederlage viel zu bereden
Profis
Mittwoch, 28.09.2005 / 01:29 Uhr

Der Schock saß tief, als der Ball in der 8. Minute bereits zum zweiten Mal im Netz zappelte. So hatte sich keiner den Auftakt vorgestellt. "Vom Elfmeter und dem ersten Tor wurden wir vollkommen überrascht. Doch bevor wir aus diesem Alptraum aufgewacht sind, lagen wir schon 2:0 hinten", schilderte Nelson Valdez, der noch auf der Bank saß, seine Gefühle. Ein Auftakt mit Folgen. "Damit haben wir erst das Publikum aufgeweckt und die Mannschaft der Athener stärker gemacht", so Geschäftsführer Klaus Allofs.

 

Dennoch war es nicht die entscheidende Phase des Spiels. "Nach diesem unglücklichen Auftakt haben sie weiter nach vorn gespielt. Das Engagement hat gestimmt, keiner hat aufgesteckt, sie wollten hier etwas holen", lobte Thomas Schaaf das Team.

Torsten Frings bestätigt: "Ich habe auch nach dem 0:2-Rückstand fest daran geglaubt, dass wir hier nicht verlieren. Für mich war klar, wenn uns ein schnelles Tor gelingt, dann werden wir noch drei Punkte mitnehmen. Aber dieses schnelle Tor ist uns nicht gelungen". Der Nationalspieler sprach es aus, die Teamkollegen stimmten ihm zu: Werder hat aus seiner besten Phase, zwischen der 10. und 45. Minute viel zu wenig Kapital geschlagen. "Wir haben uns doch wieder zahlreiche Chancen, Eckbälle und Freistöße erarbeitet, haben aber einfach nichts reingemacht", so Nelson Valdez. Johan Micoud sagte: "Wir brauchten unbedingt das 2:2 noch vor der Pause, aber es wollte einfach nicht fallen." Torsten Frings war richtig "angefressen": "Jetzt wird es wieder heißen die internationale Klasse fehle, das hat damit aber nichts zu tun. Wir haben doch die Chancen, wir müssen sie nur einfach rein machen." Klaus Allofs fasste die erste Hälfte so zusammen: "Die Moral hat gestimmt. Wir haben die Athener doch total kontrolliert, aber mehr als ein Tor ist uns trotzdem nicht gelungen. Das hat eben nicht gereicht."

 

In der zweiten Hälfte waren die Bremer nicht mehr in der Lage, an die Druckphase des ersten Durchgangs anzuknüpfen. "Da konnten wir uns nicht mehr die ganz klaren Chancen herausarbeiten. Wir haben zu früh versucht, mit der Brechstange zu arbeiten. Wir müssen uns den Vorwurf machen, dass wir aufgehört haben, richtig Fußball zu spielen", so Klaus Allofs. Johan Micoud pflichtete ihm selbstkritisch bei: "Wir haben viel zu viele lange Bälle gespielt und es damit zu einfach für die Athener gemacht. So kamen sie aus der Pause und haben schnell eine Lösung für ihre Probleme gefunden. Ähnlich war es in Gladbach, ich weiß nicht warum wir daraus nicht gelernt haben." Torsten Frings dazu: "Wir haben auch zu viele individuelle Fehler gemacht. Wenn alle aufrücken und einer verdribbelt den Ball, dann geht eben der Konter ab." Thomas Schaaf nahm seine Spieler aber auch in Schutz: "Es war aber auch nicht leicht für uns, wir mussten immer wieder gegen dieses Abwehr-Bollwerk anrennnen. Die Griechen haben sich zurückgezogen und auf Konter gelauert. Dass sie in der Phase zu Chancen kommen, muss man in Kauf nehmen, wenn man so hohes Risiko geht wie wir. Dass es dann in Unterzahl nicht leichter wird war auch klar."

 

Mit ein paar Minuten Abstand zur Partie nutzte Klaus Allofs kurz nach Mitternacht die Gelegenheit für eine Gesamteinschätzung des zweiten Champions-League-Auftritts: "Wir müssen feststellen, dass wir punktemäßig unsere Aufgabe hier nicht erfüllt haben. Nach dem ersten Durchgang, hätte ich mich noch über einen Punkt geärgert, wenn man beide Halbzeiten zusammen betrachtet, wäre ein Unentschieden jedoch in Ordnung gewesen." Der 48-Jährige weiter: "Wir waren heute nicht so in Form. Wir sehen, dass wir noch keine fertige Mannschaft haben. In der Bundesliga klappt es schon ganz gut, aber auf internationalem Parkett kommen wir dieses Jahr noch nicht so zurecht. Wir dürfen zum Beispiel nicht so leichte Treffer kassieren. Auch im Spiel nach vorn haben wir uns im letzten Jahr ein bisschen cleverer angestellt." Den Werder-Profis gab er folgende Hausaufgaben mit auf die Heimreise: "Sie müssen trainieren, viel spielen und aufmerksam zuhören, wenn der Trainer in den kommenden Tagen die Mannöverkritik anbringt. Dann bin ich mir sicher, dass wir in der Lage sind, die nächsten Partien viel besser zu absolvieren."

 

von Michael Rudolph

 

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