Mit neuer Taktik-Variante mitten im Titelkampf

Thomas Schaaf bedankt sich nach dem Schlusspfiff bei den Fans. Für die Pause von Kapitän Frank Baumann nannte er taktische Gründe.
Profis
Samstag, 24.09.2005 / 21:06 Uhr

Ein bisschen Schmunzeln musste Geschäftsführer Klaus Allofs schon über die Fragen nach dem Spiel. Nur vier Tage nach der Niederlage in Mönchengladbach und der berechtigten Kritik wurde er gefragt, ob der Sieg gegen Leverkusen der Beweis sei, dass Werder eine Spitzen-Mannschaft ist.

 

Die Reaktion des ehemaligen Nationalstürmers fiel sachlich aus: "Man wird doch nicht in drei Tagen wieder eine Spitzen-Mannschaft. Wenn es so wäre, hätten wir nach der 1:0-Führung nicht schon wieder so ein Gegentor bekommen." Klaus Allofs wollte die Feststellung aber nicht überwertet wissen: "Das ist für uns keine dramatische Erkenntnis. Wir wissen, dass wir uns immer weiter verbessern müssen." Das nächste Zwischenziel auf dem Weg zum Spitzenteam formulierte Allofs so: "Attraktiver Fußball besticht durch Schönheit, Brillianz und Effektivität. Gegen Gladbach haben wir eine Halbzeit nur die Schönheit gesehen. Heute war es nur Effektivität. Jetzt müssen wir das mal kombinieren."

 

Dass die Bremer trotz des Verbesserungs-Pozenzials wieder mitten im Kampf um die Bundesliga-Spitze mitmischen, haben sie neben ihrer kämpferischen Leistung auch dem 2:0-Sieg des HSV gegen Bayern München zu verdanken. Eine Überraschung war das für die Grün-Weißen jedoch nicht. "Es war uns von Anfang an klar, dass es in diesem Jahr nicht nur um die Bayern geht. Als wir das Auftaktprogramm des HSV sahen, haben wir prognostiziert, dass sie einen Super-Start hinlegen werden", so Klaus Allofs, der jedoch die Bayern weiter auf der Rechnung hat: "Sie sind nicht unschlagbar, aber sie haben ein starkes Team." Tim Borowski sagte zum momentanen Dreikampf an der Spitze: "Uns war völlig klar, dass die Serie der Bayern mal reißen wird. Und so wird es auch mit der Serie der Hamburger sein."

 

Torhüter Andreas Reinke freut sich schon auf eine spannende Spielzeit: "Wir müssen sicher auch noch nach hinten schauen. Da können noch andere Mannschaften nachrücken. Auf jeden Fall wird es eine interessante Geschichte. Das ist doch schön für Presse, Funk und Fernsehen."

 

Spannend wird auch die Frage, mit welchem Stammpersonal die Bremer den weiteren Titelkampf betreiten. Gegen Leverkusen verzichtete Cheftrainer Thomas Schaaf erstmals auf Kapitän Frank Baumann, der auf der Bank Platz nahm. Für die Maßnahme nannte er taktische Gründe: "Ich habe mich so entschieden, weil Bayer mit dem rot-gesperrten Schneider auf eine wichtige Offensivkraft verzichten musste, und wir im Gegenzug mit Daniel Jensen selbst offensiver agieren wollten."

 

Geschäftsführer Klaus Allofs machte nach dem Schlusspfiff noch einmal deutlich, dass die Entscheidung nichts mit Baumanns Eigentor am Dienstag zu tun hatte. "Das kann man nicht in Verbindung bringen. Es sprachen andere Überlegungen dafür. Die zählte der 48-Jährige gleich auf: "Frank ist sicher nicht so konstant und überragend in die Saison gestartet. Mit so einer Pause kann er mal verschnaufen und die anderen erhalten ihre Chance." Allofs betonte jedoch auch, dass die Entscheidung immer wieder anders fallen kann. "Unsere Aufstellung heute ist einfach eine zusätzliche Variante. Mit ihr haben wir gewonnen, also könnte man sie wiederholen. Man muss aber auch wissen, dass die Bilanz unserer Spiele mit Frank Baumann auch sehr gut ist." Cheftrainer Thomas Schaaf ließ ebenfalls offen, ob er weiterhin auf die Variante ohne den Mannschaftskapitän setzt. Er wies daraufhin, dass die Partie gegen Leverkusen, noch nicht die entscheidenden Rückschlüsse ermöglichte: "Das war heute für alle Beteiligten nicht einfach. Die taktische Maßnahme ist nicht wie erhofft zum Tragen gekommen. Die Klarheit hat unserem Spiel gefehlt", so der Trainer.

 

von Michael Rudolph und Juliane Schramm

 

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