Hast du die Entwicklung von Werder Bremen auch nach deinem Wechsel weiter verfolgt?
Ich beobachte den Weg aller meiner ehemaligen Vereine. Und ich muss zugeben, dass man gerade den Bremern gern zusieht, weil sie sehr schönen Offensiv-Fußball spielen. Beeindruckend dabei ist, dass sie in den vergangenen Jahren mit diesem Stil und trotz der regelmäßigen Abgänge eine beachtliche Konstanz entwickelt haben und immer oben mitspielen.
Nachdem Bayer auf Platz fünf gerutscht ist, kommt es im Weser-Stadion zu einem echten Spitzenspiel. Ist es nicht erstaunlich, dass euer Team sich offenbar von dem Wirbel nach der Entlassung von Klaus Augenthaler und der Suche nach einem Nachfolger nicht irritieren lässt?
Die Frage, wer jetzt Trainer wird, ist kein Thema in der Mannschaft. Um sich davon ablenken zu lassen, waren die Spiele gegen Duisburg und Köln viel zu wichtig. Genau so ist es jetzt auch vor dem Spiel gegen Werder. Aber auch der Wechsel von Augenthaler auf Völler war ja für uns keine große Umstellung. So viel hat sich nicht geändert. Jeder von uns kannte Rudi Völler, wir hatten schon zuvor fast täglich mit ihm zu tun. Außerdem ist Co-Trainer Peter Hermann ebenfalls noch da.
Was hat denn Rudi Völler angestellt, dass ihr jetzt wieder erfolgreich seid?
Sicher hat er mit seiner Ausstrahlung, mit seinem Selbstverständnis und seiner Lockerheit einiges eingebracht, was der Mannschaft sehr gut getan hat.
Was ist mit dem Bayer-Team in dieser Saison noch möglich? Welche Ziele habt ihr Euch gesteckt?
Unser Ziel zu Saisonbeginn war der internationale Wettbewerb. Jetzt stehen wir auf Platz fünf, das würde ja reichen. In dem Bereich müssen wir uns nun erstmal etablieren. Ob es im weiteren Verlauf sogar noch weiter oben geht, ob wir vielleicht noch mal in die Champions-League-Ränge vorstoßen können, wird die Saison zeigen. Wir haben noch so viele Spiele, da kann noch viel passieren.
Interview: Michael Rudolph