In der 35. Minute wollte Nelson Valdez am liebsten im Erdboden versinken. Gerade war er von seinem Sturmkollegen Ivan Klasnic mustergültig bedient worden, doch der junge Paraguayer konnte den Ball aus fünf Meter nicht über die Linie drücken.
In der 35. Minute wollte Nelson Valdez am liebsten im Erdboden versinken. Gerade war er von seinem Sturmkollegen Ivan Klasnic mustergültig bedient worden, doch der junge Paraguayer konnte den Ball aus fünf Meter nicht über die Linie drücken.
In der 35. Minute wollte Nelson Valdez am liebsten im Erdboden versinken. Gerade war er von seinem Sturmkollegen Ivan Klasnic mustergültig bedient worden, doch der junge Paraguayer konnte den Ball aus fünf Meter nicht über die Linie drücken. "Dieses Ding muss ich machen. Dafür gibt es keine Ausrede. Nicht das Wetter, nicht die Schuhe, nur allein ich war schuld, dass wir diese Chance nicht verwertet haben", so Valdez nach der Partie. Trösten ließ er sich auch nicht von den Kollegen, die vor allem in der Halbzeit versuchten ihn aufzubauen. "Sie kamen alle und forderten mich auf, einfach weiterzumachen, aber ich war schon sehr traurig. Ich habe am Ende nicht mal ans Trikottauschen gedacht."
Doch nicht nur der 21-jährige Stürmer vergab aussichtsreiche Möglichkeiten. Das ganze Team ließ gegen Ende der ersten Hälfte zahlreiche Chancen aus. "Wenn du vier oder fünf so hochkarätige Chancen nicht nutzen kannst, dann glaubst du irgendwann nicht mehr an den Erfolg", sagte Torsten Frings, der in diesem Punkt noch Verbesserungspotenzial sieht. "Da gibt es eben Unterschiede zum Beispiel zu einem Roy Makaay, der seine Möglichkeiten fast eiskalt nutzt. Aber unsere Stürmer sind noch jung. Sie werden sich weiterentwickeln.
Dass man gar nicht erst bei Roy Makaay etwas lernen muss, sondern sich schon auch am Mittwochabend beim Gegner etwas abschauen konnte, meinte Klaus Allofs. "Bei der Cleverness haben wir Nachholbedarf. Ein bisschen erinnerte die Partie an das Heimspiel gegen Lyon, als wir auch gut spielten, aber die Gäste eiskalt die Tore machten." Daniel Jensen dazu: "So ist eben Barcelona. Sie gehen nach dem ersten guten Spielzug in Führung." Naldo ergänzte: "Es war schon frustrierend. Wir waren das dominante Team, aber sie machen aus nichts zwei Tore. Das erste war abgefälscht, das zweite ein Elfmeter."
Cheftrainer Thomas Schaaf fasste die Thematik so zusammen: "So viele Chancen wie heute bekommt man gegen Barcelona nicht so oft. Wir müssen uns anheften, die Chancen nicht genutzt zu haben. Es wäre mehr für uns drin gewesen. Im Gegensatz dazu hat es Barcelona geschafft, die Tore zu schießen. Deshalb haben sie verdient gewonnen. Wir müssen in Zukunft zusehen, dass für uns bei so vielen Chancen auch etwas Zählbares heraus kommt." Schaaf weiter: "Ich bin enttäuscht. Denn wenn man so viel Kraft aufwendet, will man nach dem Abpfiff auch etwas in den Händen halten. Mir wäre es lieber gewesen, wir hätten nicht ganz so viele Chancen gehabt, aber am Ende wenigstens einen Punkt mitgenommen."
Weiterer Wermutstropfen: Nelson Valdez musste sich nicht nur über die vergebenen Chancen ärgern, sondern auch über seine Verletzung. Mannschaftskapitän Frank Baumann sagte: "Es könnte sein, dass Nelson ausfällt." Christian Schulz berichtete: "Nelson hat sich schon in der ersten Hälfte verletzt und hat dennoch lange weitergespielt, dass muss man anerkennen. Er hat insgesamt eine gute Partie gezeigt."
von Michael Rudolph und Martin Lange