Ungewohnt für Werder: Es fehlte die Durchschlagskraft. "Die letzte Konsequenz hat vorn gefehlt. Wenn wir so auf das Tor anrennen, dann muss mehr dabei rauskommen. Die Bayern machen es vor: Sie spielen manchmal durchschnittlich und der Makaay macht drei Dinger rein. Das müssen wir auch mal hinkriegen", so Borowski, der sich nicht entscheiden wollte, ob die Torflaute am Samstag durch den starken Timo Hildebrandt oder die abschlussschwachen Werderaner zustande kam. "Wenn du immer den Keeper anschießt, kannst du dir am Ende was aussuchen, ob es so oder so war."
Stürmer Ivan Klasnic, der den einzigen Werder-Treffer des Tages erzielte, relativierte die Ausführungen des Mannschaftskollegen ein wenig: "Sicher hatten wir einige Chancen, aber qualitiativ gesehen waren nur ein paar wirklich gute dabei. Diese hätten wir besser ausnutzen müssen." Obwohl sein Teamkollege Miroslav Klose die vielleicht beste Chance auf den Siegtreffer vergab, hatte Klasnic ruhige Worte für ihn parat: "Das passiert eben. Er hat heute alles probiert und immer noch ein paar kleine Probleme mit seinem Knie."
Geschäftsführer Klaus Allofs sah die Szene, als Miroslav Klose allein auf das VfB-Tor zulief, so: "Da hat er vielleicht ein bisschen den Moment verpasst, in dem er schießen musste, und zu lange gezögert." Allerdings fügte der ehemalige Nationalstürmer hinzu: "In dieser Szene hat Hildebrand auch sehr stark gehalten."
Zustimmung gab es bei diesem Lob natürlich von Stuttgarts Trainer Giovanni Trapattoni. Der Italiener legte sich fest: "Nach der zweiten Halbzeit hätte Werder sicher mehr als einen Punkt verdient gehabt. Aber Timo Hildebrand hat uns das Unentschieden gerettet."
von Michael Rudolph und Martin Lange