Es war ein ärgerlicher Punkteverlust der Werderaner, aber es gab auch viele positive Erkenntnisse an diesem Samstagnachmittag. Diese "Pluspunkte-Liste" milderte die Enttäuschung beträchtlich.
Es war ein ärgerlicher Punkteverlust der Werderaner, aber es gab auch viele positive Erkenntnisse an diesem Samstagnachmittag. Diese "Pluspunkte-Liste" milderte die Enttäuschung beträchtlich.
Den ersten Punkt nannte Ivan Klasnic: "Die Leistung der ganzen Mannschaft stimmt mich zuversichtlich. Wir werden von Woche zu Woche besser und wir haben erst den dritten Spieltag. Da kommt noch etwas", so der Kroate, der mit dieser Aussage nicht allein stand. Cheftrainer Thomas Schaaf fand folgende Worte dafür: "Die Erkenntnis bleibt, dass die Mannschaft hohe Ziele hat und sie unbeirrt verfolgt. Trotz des Spiels am Mittwoch hat sie bis zur 90. Minute immer noch die Wege gemacht und ist bis zum Schluss gefährlich geblieben. Wir haben uns einiges abgefordert, aber wir haben auch den Fans wieder einiges angeboten. Insgesamt ist es ein positiver Tag."
Der Ärger über zwei verlorene Punkte war auch deshalb nicht so groß, weil die Partie anschaulich unter Beweis stellte, wie stark der Kader der Werderaner in der Breite besetzt ist. "Da sind wir besser geworden. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich das zeigt", sagte Tim Borowski und machte auf die positiven Auftritte von Leon Andreasen, Daniel Jensen und erneut Patrick Owomoyela aufmerksam.
Leon Andreasen hörte erst am Samstagmorgen von seinem Einsatz. "Der Trainer hat es mir nach dem Frühstück gesagt, aber ich hatte schon gestern so ein Gefühl, dass es soweit ist, als Petri Pasanen das Abschlusstraining nicht absolvieren konnte." Zu seiner Leistung wollte sich der junge U 21-Nationalmannschafts-Kapitän Dänemarks nicht äußern: "Ich kann nur sagen, dass ein großartiges Erlebnis war, zum ersten Mal von Beginn an dabei zu sein." Cheftrainer Thomas Schaaf sagte zum Startelf-Debüt: "Leon hat gezeigt, dass er ein Riesen-Talent ist. Er hat seine Sache gute gemacht, auch wenn er noch viel Potenzial hat, sich weiter zu entwickeln." Auch Patrick Owomoyela traut Schaaf noch einiges zu: "Er nimmt seine Aufgaben hier sehr gut an. Ich denke, dass von ihm noch einiges kommt." Zu Daniel Jensen, der sich auf der Position des verletzten Johan Micoud wiederfand, sagte Geschäftsführer Klaus Allofs: "Stuttgart stand defensiv sehr gut. Dass wir uns dennoch Torchancen erarbeitet haben, war auch ein Verdienst von Daniel Jensen. Wir haben gesehen, dass wir überhaupt keine Bedenken haben müssen, ihn einzusetzen."
Als die Bremer nach dem Schlusspfiff die Ergebnisse aus den anderen Stadien hörten, konnten sie sogar die Tabellensituation als positiven Punkt verbuchen. Bis auf die Bayern hatte auch die direkte Konkurrenz nicht vollständig gepunktet. Werder bleibt Tabellen-Zweiter. Klaus Allofs dazu: "Insgesamt können wir mit den sieben Punkten aus drei Spielen gut leben. Schalke und der HSV haben auch zu Hause nur Unentschieden gespielt. Daran sieht man, dass es für keine Mannschaft leicht ist in der Bundesliga." Tim Borowski sieht Werder auch im Kampf mit den Bayern nicht aussichtslos. "Die haben jetzt zwei, drei Teams gehabt, die noch nicht so gut drauf sind, gegen die spielen wir auch noch."
von Michael Rudolph und Martin Lange